247/J XXVII. GP

Eingelangt am 04.12.2019
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Anfrage

 

des Abgeordneten David Stögmüller, Freundinnen und Freunde an den Bundesminister für Landesverteidigung

betreffend Parlamentarische Materialien

BEGRÜNDUNG

 

Am 24.11.2019 berichtet der Sprecher des Verteidigungsministeriums, dass wegen beschädigter Bolzen der Saab-105-Flugzeuge, diese nicht mehr abheben können und somit nicht mehr für die Lauftraumüberwachung zur Verfügung stehen[1]. Bis zur Behebung des Schadens, die lt. den Berichten Monate in Anspruch nehmen werde, wird die Luftraumüberwachung mittels der Eurofighter erfolgen.

Die Mehrkosten durch den Einsatz der Eurofighter statt den Saab 105 sollen laut Medienberichten das Zehnfache betragen. Dazu kommt noch, dass nicht sichergestellt werden kann, dass aus Witterungsgründen die Eurofighter die aktive Luftraumsicherung durchführen können.

Die unterfertigenden Abgeordneten stellen daher folgende

ANFRAGE

 

1.    Wann wurden Sie von dem Problem mit den Bolzen an der Saab-105 von der schwedischen Luftwaffe informiert?

 

2.    Wann habe Sie eine Sicherheitsüberprüfung der Bolzen in Österreich in Auftrag gegeben?

 

3.    Wann haben Sie die Information erhalten, dass es zu gleichen Problemen der Bolzen an der Saab-105 in Österreich kommt, wie in Schweden?

 

4.    Wann wurde die Saab-105 aus dem aktiven Dienst, zur Reparatur, gestellt?

 

5.    Wie lange wird diese Reparatur dauern? (bzw. voraussichtlich)

 

6.    Welche Kosten entstehen durch die Reparatur der Saab-105?

 

7.    Um welches Baujahr handelt es sich bei der Saab-105 in Österreich?

a.    Handelt es sich bei den in Schweden noch im Einsatz befindlichen Exemplaren um das gleiche Baujahr? (Wenn Ihnen diese Information vorliegt: um welches Baujahr handelt es sich bei der schwedischen Saab-105?)

 

8.    Wie viele Pilot*innen sind im ÖBH für die Saab ausgebildet?

 

9.    Wie viele Pilot*innen sind im ÖBH für den Eurofighter ausgebildet?

 

10. Wie viel kostet eine durchschnittliche Flugstunde einer Saab-Maschine?

 

11. Wie viel kostet eine durchschnittliche Flugstunde eines Eurofighters?

 

12. An wie vielen Tagen konnte das Österreichische Bundesheer eine aktive Flugsicherung des österr. Luftraumes nicht sicherstellen? (Führen Sie dies für die Jahre 2014-2019 an)

a.    Aus welchen Gründen konnten an diesen Tagen keine aktive Luftraumüberwachung sichergestellt werden?

 

13. Haben bzw. werden die Saab-Pilot*innen Flugstunden in anderen Staaten (bis zur Einsatztauglichkeit der Saab-105) absolvieren?

a.    Wenn ja, wie viele Flugstunden und in welchen Staaten wurden Flugstunden von österr. Piloten durchgeführt?

b.    Entstanden dabei Kosten?

                                          i.    Wenn ja, wie hoch waren diese?

 

14. Wie können bei Schlechtwetter sichergestellt, dass es in Österreich eine aktive Luftraumüberwachung gibt?

 

15. Wie viele Alarmstarts hat es seit 2014 gegeben (jährlich aufgelistet und unterteilt in die häufigsten Einsatzgründen sowie nach den beiden Flugzeugtypen Eurofighter und Saab 105)?

 

16. Wie viele Überflüge von ausländischen Militärflugzeugen gab es in Österreich seit 2014 bis einschließlich 2019? (jährlich aufgelistet)

17. Wie viele dieser Überflüge waren nicht ordnungsgemäß vorangemeldet und führten zu einer Identifizierung durch Flugzeuge des ÖBH, und zwar

 

a.    durch Saab 105?

b.    durch Eurofighter?

18. Wie viele Eurofighter des ÖBH waren 2019 durchschnittlich einsatzfähig?

 

19. Ist das System Eurofighter Typhoon nach dem Ausfall der Saab 105 im Hinblick auf die Zahl der einsatzfähigen Flugzeuge geeignet, die durchgehende Überwachung des österreichischen Luftraumes zu gewährleisten?

20. Welche Pläne bestehen für die Durchführung der Luftraumüberwachung in Zeiten, in denen die Eurofighter aus technischen oder witterungsbedingten Gründen nicht einsatzfähig sind?



[1] ORF.at (2019): Saab-Jets sind nicht mehr flugfähig (29.11.), online unter: https://orf.at/stories/3145933/ (Abgerufen am 01.12.2019)