3754/J XXVII. GP

Eingelangt am 14.10.2020
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Anfrage

 

der Abgeordneten Mag. Christian Drobits und GenossInnen
an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz

betreffend: „Ist das vorhandene Gesundheitsberuferegister als Planungsinstrument in der Pflege hinreichend ausgestaltet?“

Während die Zahl der pflegebedürftigen Personen in Österreich weiter steigt, rechnen Experten und Expertinnen mit einem Rückgang von familiären Betreuungsressourcen. Dies wird den Druck im Pflege- und Betreuungsbereich zusätzlich erhöhen. Denn aufgrund der demografischen Entwicklung wird die Zahl der zusätzlich benötigten Pflegekräfte bis ins Jahr 2030 von der Gesundheit Österreich GmbH (GÖG) auf 75.700 Personen geschätzt. Zuletzt waren in Österreich etwa 142.000 Menschen in der Pflege beschäftigt (GÖG-Jahresbericht Gesundheitsberuferegister 2019).

Durch das Gesundheitsberuferegister ist es erstmals möglich, valide Zahlen über aktuelle Berufsberechtigungen verknüpft mit einem erfolgreichen Abschluss bzw. einer Anerkennung der Ausbildung in der Pflege zu erhalten.

Für eine Entscheidungsgrundlage der weiteren notwendigen Schritte, die zu einer Erhöhung der Anzahl der Berufsberechtigen in der Pflege führen, ist es unter anderem erforderlich, einen Überblick über die aktuelle Ausbildungs-bzw. Anerkennungssituation zu verschaffen.

Die unterzeichneten Abgeordneten stellen daher nachstehende

 

Anfrage:

 

1. Wie hoch war die Zahl der registrierten Berufsberechtigten mit einem Ausbildungsabschluss im Bereich der Pflege in den Jahren 2015-2019? (bitte gegliedert nach Jahren, nach Pflegeberuf -Pflegeassistenz-PA, Pflegefachassistenz-PFA und Diplomierte Gesundheits- und Krankenpflege-DGKP-, nach Bundesland in dem der Abschluss erfolgte sowie nach Geschlecht angeben)

2. Wie hoch war die Zahl der registrierten Berufsberechtigten mit einem Ausbildungsabschluss als DGKP in den Jahren 2015-2019 mit Diplom bzw. mit Bachelor? (bitte gegliedert Ausbildungsabschluss, nach Jahren, nach Bundesland in dem der Abschluss erfolgte sowie nach Geschlecht angeben)

3. Wie hoch war die Zahl der registrierten Berufsberechtigten mit einem ausgestellten Nostrifikations- bzw einem Anerkennungsbescheid im Bereich der Pflege in den Jahren 2015-2019? (bitte gegliedert nach Jahren, nach Pflegeberuf (PA/PFA und DGKP), nach ausstellender Behörde (Bundesministerium/konkretes Bundesland) und nach Geschlecht angeben)?

4. Wie hoch war die Anzahl der angebotenen Ausbildungsplätze im Bereich der Pflegeberufe in den Jahren 2015-2019 ?(bitte gegliedert nach Jahren, nach Pflegeberuf und nach Bundesland angeben)

5. Wie hoch war die Anzahl der AusbildungsabbrecherInnen und die Anzahl der AbsolventInnen im Bereich der Pflege in den Jahren 2015-2019 ? (bitte gegliedert nach Jahren, nach Pflegeberuf, nach Bundesland und nach Geschlecht angeben)

6. Wie hoch ist die Anzahl jener Personen, die eine Ausbildung im Bereich der Pflege abgeschlossen haben, aber nicht in diesem Bereich beruflich tätig sind in den Jahren 2015-2019? Wie viele davon sind innerhalb von 1, 5, 10 und 15 Jahren aus dem Pflegeberuf ausgeschieden (bitte gegliedert nach Jahren, nach Pflegeberuf, nach Bundesland und nach Geschlecht angeben)

7. Für die Planung von ausreichend Personal im Gesundheitsbereich und der Langzeitpflege ist die Anzahl der Berufsangehörigen alleine nicht aussagekräftig, da ein hoher Prozentsatz der MitarbeiterInnen in Teilzeit beschäftigt ist. Wie hoch ist das aktuell verfügbare Arbeitsvolumen (d.h. die Anzahl der Arbeitsstunden pro Jahr oder Monat) der im Gesundheitsberuferegister erfassten Berufsgruppen im Gesundheitswesen und der Langzeitpflege? Wie hat sich dieses Volumen in den Jahren von 2015 bis inklusive 2019 verändert?

8. Damit das Gesundheitsberuferegister ein valides Planungsinstrument sein kann, ist jedenfalls die Einbeziehung weiterer Gesundheitsberufe notwendig. Nichtregistrierte Berufsgruppen fühlen sich aktuell als Berufsangehörige zweiter Klasse, da sie weder im Register aufscheinen noch einen Berufsausweis erhalten. Ist die Erweiterung des Gesundheitsberuferegisters um andere Gesundheitsberufe in absehbarer Zukunft geplant? Wenn ja, gibt es einen Stufenplan für die Aufnahme von Berufsgruppen und ab wann kann diese Aufnahme ins Register beginnen?