3936/J XXVII. GP

Eingelangt am 22.10.2020
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Anfrage

der Abgeordneten Josef Schellhorn, Kolleginnen und Kollegen

an den Vizekanzler und Bundesminister für Kunst‚ Kultur‚ öffentlichen Dienst und Sport 

betreffend Kultur Satellitenkonto

 

Nachdem die Corona-Krise uns die Vulnerabilität der gesamten Kulturbranche aufzeigt und wir immer noch auf Ergebnisse und konkrete Schritte bei der Kunst- und Kulturstrategie warten, könnte man die Zeit nutzen um parallel Daten zu erheben, um die österreichische Kulturpolitik in Zukunft auf evidenzbasierte Beine zu stellen. Momentan gibt es für den Kultursektor nur sehr wenig valide Daten. Da vor allem Förderungen von Bund, Ländern und Gemeinden ausgeschüttet werden und bis heute keine befüllte Transparenzdatenbank existiert, ist es nicht nachvollziehbar, wo welche Förderungen landen, wie groß die Wertschöpfung der Branche tatsächlich ist und mit welchen Daten man die selbsternannte „Kulturnation“ Österreich untermauern kann. Um das zu beheben, gäbe es eine ganz einfache Lösung: Die Beauftragung eines Kultur Satellitenkontos durch die Regierung bei der Statistik Austria. Ohne einer stabilen und aussagekräftigen Datengrundlage werden wir die österreichische Kulturpoltik jedoch nie auf sinnvolle Beine stellen können, sondern wahrscheinlich weiterhin auf ideologische. Das wollen wir durch transparente Daten vermeiden.

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende

Anfrage:



1.    Welche Schritte wurden bereits für ein Kultur Satelittenkonto gesetzt?

2.    Welche konkreten Maßnahmen sind geplant, um mehr Daten für eine evidenzbasierte Kulturpolitik zu erhalten?

3.    Ist es geplant, ein Kultur Satellitenkonto in den nächsten 6 Monaten in Auftrag zu geben?

a.    Wenn ja, wann und bei wem und mit welchem Budget?

b.    Wenn nein, warum nicht?

4.    Wie ist das weitere Vorgehen hinsichtlich der Vorbereitung des Strategie-Entwicklungsprozesses bei der Kunst- und Kulturstrategie geplant, wenn eine sinnvolle Datengrundlage für evidenzbasierte Kulturpolitik fehlt?

5.    Halten Sie die vorhandenen Daten für ausreichend, um sinnvolle Kulturpolitik zu machen?

6.    Gibt es in Ihrem Ministerium jemanden, der für Datenerhebung und -auswertung zuständig ist?