404/J XXVII. GP
Eingelangt am 19.12.2019
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Anfrage
des Abgeordneten Dr. Bösch
und weiterer Abgeordneter
an den Bundesminister für Landesverteidigung
betreffend Entsendungen im Jahr 2020
Für das Jahr 2020 sind vom Bundesminister für Landesverteidigung erneut etliche Entsendungen von Heeresangehörigen ins Ausland vorgesehen. Die Unterbudgetierung der Landesverteidigung erfordert auch auf diesem Felde notwendige Einsparungen.
Auffallend ist, dass die Kostenaufwendungen für die Fortsetzung der Entsendung im Rahmen der Resolute Support Mission (RSM) in Afghanistan wesentlich höher ausfallen als in den Vorjahren. Für 2017 wurden 1,56 Millionen Euro veranschlagt, für 2018 und 2019 jeweils 1 Million Euro. Nun sind für 2020 Aufwendungen in Höhe von 2,1 Millionen Euro vorgesehen, das entspricht einer Verdoppelung der Kosten.
Die Personalplanung veränderte sich dabei nur minimal. Sie sah für die Jahre 2017 und 2018 folgendermaßen aus: Entsendung von bis zu 20 Angehörigen des Bundesheeres, von bis zu 25 weiteren Angehörigen des Bundesheeres oder sonstigen Personen für vorbereitende bzw. unterstützende Tätigkeiten und von bis zu 20 weiteren Angehörigen des Bundesheeres bei Einsatz des Lufttransportsystems C-130 im Rahmen von Lufttransporten bzw. Aeromedevac. Für das Jahr 2019 wurde die Personenanzahl leicht angehoben (Entsendung von bis zu 20 Angehörigen des Bundesheeres, von bis zu 30 weiteren Angehörigen des Bundesheeres oder sonstigen Personen für vorbereitende bzw. unterstützende Tätigkeiten und von bis zu 20 weiteren Angehörigen des Bundesheeres bei Einsatz des Lufttransportsystems C-130 im Rahmen von Lufttransporten bzw. Aeromedevac). Die Personalplanung für 2020 ist mit jener von 2019 ident.
Die Fortsetzung der Entsendung zur Sonderbeobachtungsmission der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit (OSZE) in der Ukraine hingegen beansprucht weit weniger Mittel für den Bereich des Bundesministeriums für Landesverteidigung als dies noch im Vorjahr der Fall gewesen ist. Für 2019 waren noch 1.300.000 Millionen Euro vorgesehen, für 2020 nur noch 556.000 Euro (dies entspricht einer Differenz von -744.000 Euro).
Hinterfragenswert ist zudem die weitere Unterstützung für die Operation SOPHIA mittels der Fortsetzung der Entsendung im Rahmen der Militäroperation der Europäischen Union im südlichen zentralen Mittelmeer. Die umstrittene Mission stellte aufgrund der Differenzen mit der italienischen Regierung ihre Schiffsoperationen im März 2019 ein. Grund hierfür war, dass die Mission nicht dem angeführten Zweck der Schlepperbekämpfung diente, sondern selbst zehntausende Migranten am europäischen Festland absetzte und somit selbst zum Schlepper wurde (https://www.zeit.de/politik/ausland/2019-03/vorbereitung-operation-sophia).
In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Landesverteidigung folgende
Anfrage
4. Wenn ja, wie sahen derartige Überlegungen aus und wieso entschied man sich dennoch für eine Kostenerhöhung?