4445/J XXVII. GP

Eingelangt am 10.12.2020
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ANFRAGE

 

 

der Abgeordneten Sonja Hammerschmid, Genossinnen und Genossen

an den Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung

 

betreffend Folgeanfrage Etappenplan zur Schulöffnung und Deutschförderklassen

Für SchülerInnen in Deutschförderklassen und –kursen war das Zurückkommen in die Schule am Ende des letzten Schuljahres besonders wichtig. Denn besonders diese SchülerInnen profitieren vom direkten Austausch mit Lehrpersonen und MitschülerInnen und konnten ihre Sprachkenntnisse in der Phase des ortsungebundenen Lernens nur schwer verbessern beziehungsweise dem Unterricht in anderen Fächern folgen.

Auch das neue Schuljahr brachte viele Herausforderungen für SchülerInnen in Deutschförderklassen und –kursen. Durch die Umstellung des Präsenzunterrichts auf Home-Schooling wurden bestehende Schwierigkeiten weiter verschärft.

Vor dem Schulschluss hat nach Kritik der Opposition und der Öffentlichkeit das Ministerium die Möglichkeit eröffnet, dass Mika-D Testungen nicht automatisch am Ende des Schuljahres stattfinden, sondern auch zu Beginn des Schuljahres 2020/21 im Herbst durchgeführt werden können. Aus der Anfragenbeantwortung 2293/AB ging nicht hervor, inwiefern diese Möglichkeit an den verschiedenen Schulstandorten genutzt wurde. Auch die Anfragebeantwortung 3480/AB liefert keine zufriedenstellende Erkenntnis darüber wie viele Mika-D Testungen stattgefunden haben bzw. über deren Ergebnisse.

 

 

Die unterfertigenden Abgeordneten stellen daher folgende Anfrage:

1)      Wie viele Mika-D Testungen wurden dieses Jahr bis zum Zeitpunkt der Anfragebeantwortung durchgeführt? Bitte um detaillierte Auflistung pro Bundesland, Schultyp und Schulstufe, getrennt nach Deutschförderklassen und -kursen bzw. nach neu aufzunehmenden und bereits Deutschförderklassen/-kurse besuchenden SchülerInnen.

a.       Wie viele der Mika-D Testungen in diesem Zeitraum wurden auf Antrag der Erziehungsberechtigten durchgeführt? Bitte um detaillierte Darstellung.

b.       Wie viele der Mika-D Testungen in diesem Zeitraum wurden auf Antrag der Schulleitungen durchgeführt? Bitte um detaillierte Darstellung.

2)      Wie lauten die Testergebnisse? Wie viele der SchülerInnen haben ausreichende/mangelhafte oder ungenügende Deutschkenntnisse? Bitte um detaillierte Auflistung pro Bundesland, Schultyp und Schulstufe, sowie darin um Unterscheidung zwischen Deutschförderklassen und -kursen bzw. zwischen neu aufzunehmenden und bereits Deutschförderklassen/-kurse besuchenden SchülerInnen.

a.       Lässt sich seitens des Ministeriums ein Zusammenhang zwischen dem Home Schooling und den Ergebnissen der Mika-D Testungen herstellen?

3)      Wie viele der SchülerInnen haben ausreichende/mangelhafte oder ungenügende Deutschkenntnisse, getrennt nach Antragsteller der Testung (Erziehungsberechtige oder Schulleitung). Bitte um detaillierte Auflistung pro Bundesland, Schultyp und Schulstufe, sowie darin um Unterscheidung zwischen Deutschförderklassen und -kursen bzw. zwischen neu aufzunehmenden und bereits Deutschförderklassen/-kurse besuchenden SchülerInnen.

4)      In der AB 2293 wird erwähnt, dass „Schulen für zusätzliche Fördermaßnahmen im Rahmen des Unterrichts“ sensibilisiert werden.

a.       Was hat sich hier bis zum Zeitpunkt der Anfragebeantwortung bereits getan und wie hat dies unter Voraussetzung des Home Schoolings funktioniert? Bitte um Auflistung der Fördermaßnahmen pro Schultyp und Bundesland.

5)      Wie viele Deutschförderklassen werden trotz Corona Pandemie als schulstufenübergreifende Klassen geführt? Bitte um detaillierte Auflistung pro Bundesland und Schultyp.

6)      In der AB 3480 geben Sie an, dass eine schulstufenübergreifende Umsetzung der Deutschförderklassen trotz damaligem Infektionsgeschehen und trotz Covid-19 Schulverordnung 2020/21, BGBI. II Nr. 384/2020 (die eine Kontaktreduktion zwischen Klassen-und Schülergruppen vorsieht) gerechtfertigt schien, weil so dem Verlust von Bildungschancen entgegengewirkt werden konnte. Wie rechtfertigen Sie den etwaigen Entfall der Deutschförderklassen im Home Schooling?

a.       Wie konnte das Fortbestehen des Deutschförderunterrichts im Home Schooling gesichert und dafür gesorgt werden, dass außerordentliche SchülerInnen eine Deutschförderung erhalten?

                                                               i.      Haben Sie sich dafür eingesetzt, dass der Deutschförderunterricht stattfindet? Wenn ja, wie? Bitte um Nennung der Maßnahmen Ihrerseits.

1.       Falls nein, warum nicht?

b.       Sind Ihrer Meinung nach nur die Schulen und Schulleitungen verantwortlich sollte der Deutschförderunterricht entfallen sein?

7)      Wie viele Schülerinnen und Schüler waren in der Corona-Pandemie bis zur Beantwortung der Anfrage vom Entfall des Deutschförderunterrichts betroffen? Bitte um Bereitstellung der dem Ministerium vorliegenden Daten.

8)      In der AB 3480 geben Sie an, im Rahmen des Projekts Lehrplan 2020 einen eigenen Lehrplan für Deutschförderkurse zu entwickeln. Wie weit ist Ihr Ressort in der Ausarbeitung dieses Projekts?

a.       Wann wird der Lehrplan 2020 im Schulbetrieb eingesetzt?

b.       Welche Ziele verfolgt das Projekt Lehrplan 2020?

c.       Welche finanziellen und personellen Mittel werden für die Umsetzung des Projekts Lehrplan 2020 benötigt und zur Verfügung gestellt? Bitte um Darstellung der personellen Ressourcen für diese Maßnahmen in Vollzeitäquivalenten und aufgeschlüsselt in Einsatzbereiche (zB. SchulpsychologInnen, SozialarbeiterInnen etc.)

9)      In der AB 3480 verweisen Sie auf die im Regierungsprogramm 2020-2024 vorgesehene, laufende Begleitung und Evaluierung der Deutschförderklassen und –kurse sowie das dazugehörige Projekt, welches als Basis für allfällig notwendige Maßnahmen zur Qualitäts-und Effizienzsteigerung des Deutschfördermodells dient.  Laut Ihren Angaben befindet sich dieses Projekt in der Vorbereitungsphase. Wie weit ist das Projekt zum Zeitpunkt der Anfragestellung? Bitte um detaillierte Darstellung der bereits erarbeiteten Maßnahmen.

a.       Wer ist hier beteiligt? Bitte um Bekanntgabe der Institutionen und involvierten Stellen und Personen.

b.       Wann hat sich das Projektteam getroffen und wie lange haben diese Treffen gedauert?

c.       Was sind die (vorläufigen) Ergebnisse zum Zeitpunkt der Anfragenbeantwortung?

d.       Wann kann mit einem Endbericht gerechnet werden?