4480/J XXVII. GP
Eingelangt am 10.12.2020
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ANFRAGE
des Abgeordneten Peter Wurm, Walter Rauch, Peter Schmiedlechner, Christian Ries
und weiterer Abgeordneter
an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz
betreffend Millionen Pakete als Retouren vernichtet
Eine Meldung der Umweltorganisation Greenpeace lässt Konsumenten- und Umweltschützer aufhorchen:
Allein bei Retouren aus Österreich wird jedes Jahr der Inhalt von über einer Million Pakete zerstört.
Greenpeace warnt anlässlich der aktuellen „Cyber Woche“ vor umweltschädlichen Impulskäufen und Retouren bei Online-Shoppingportalen wie Amazon. Für die Umwelt aber auch für regionale Arbeitsplätze sei das verheerend, so die Umweltorganisation. Denn den Online-Markt dominieren große internationale Konzerne wie Amazon, Zalando oder H&M, die für niedrige Umwelt- und Sozialstandards entlang der Lieferkette kritisiert werden. Durch Rabatte und massive Werbekampagnen verleiten die Konzerne zudem viele Konsumenten zu Impulskäufen, die anschließend zu Retouren führen - welche wiederum beispielsweise von Amazon teilweise vernichtet statt weiterverkauft werden.
Appell an Amazon
So wurden 2019 in Österreich 33 Millionen Pakete zurückgeschickt - das sind 3.800 Pakete pro Stunde. Für 2020 wird eine noch höhere Zahl an Retouren prognostiziert. Greenpeace fordert von Online-Händlern - allen voran Amazon - die Vernichtung von Neuwaren umgehend einzustellen und gibt Tipps für ökosozialen Konsum abseits der Online-Giganten.
https://www.oe24.at/digital/amazon-vernichtet-retournierte-neuware-im-grossen-stil/455213824
In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz folgende
ANFRAGE
1. Kennen Sie diesen Hilferuf von Greenpeace betreffend dem Zurückschicken und der Vernichtung von Paketen in Österreich?
2. Wenn ja, welche Maßnahmen unternehmen Sie als zuständiger Konsumentenschutzminister, um hier im Sinne der Ressourcenschonung und des Umweltschutzes tätig zu werden?
3. Werden Sie insbesondere als Konsumentenschutzminister gemeinsam mit dem Verein für Konsumenteninformation (VKI) und anderen Verbraucherorganisationen hier im Sinne einer Aufklärung der Öffentlichkeit tätig werden?
4. Wenn ja, in welcher Art und Weise und bis wann?
5. Mit wie vielen Retourpaketen an Online-Händler rechnen Sie als Konsumentenschutzminister für das Jahr 2020 in Österreich?
6. Ist ein etwaiger Anstieg der Retourpakete an Online-Händler auf die durch die schwarz-grüne Bundesregierung zu verantwortenden Covid-19-Maßnahmen zurück zu führen?
7. Wenn ja, wie hoch ist der Anstieg der Retourpakete im Vergleich zu den Vorjahren?
8. Mit wie vielen durch Online-Händler vernichteten Retourpaketen rechnen Sie als Konsumentenschutzminister für das Jahr 2020 in Österreich?
9. Ist ein etwaiger Anstieg der durch Online-Händler vernichteten Retourpakete auf die durch die schwarz-grüne Bundesregierung zu verantwortenden Covid-19-Maßnahmen zurück zu führen?
10. Wenn ja, wie hoch ist der Anstieg vernichteter Retourpakete im Vergleich zu den Vorjahren?
11. Welche Abteilung im Konsumentenschutzministerium wurde bzw. wird von Ihnen beauftragt, sich mit der Frage der Retourpakete an Online-Händler und deren Vernichtung zu beschäftigen und hier Kompetenzen aufzubauen?
12. Welche Aktenzahlen, Dokumente und Verfahren sind im BMSGPK zum Thema Retourpakete an Online-Händler und deren Vernichtung zu nennen?