4535/J XXVII. GP

Eingelangt am 11.12.2020
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ANFRAGE

 

des Abgeordneten Mag. Christian Ragger, Dr. Dagmar Belakowitsch, Peter Wurm, Michael Schnedlitz

und weiterer Abgeordneter

an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz

betreffend diskriminierendes Plattform-Fiasko für Blinde und Sehschwache

 

Die Hilfsgemeinschaft für Blinde und Sehschwache in Österreich hat unter dem Titel „Plattform-Fiasko“ am 3.12.2020 auf folgenden unhaltbaren Zustand hingewiesen:

 

„Kaufhaus Österreich für 20 Prozent der Bevölkerung nicht nutzbar

 

Wien (OTS) - Die Plattform „Kaufhaus Österreich“ steht aus verschiedenen Gründen in der Kritik. Auch die Hilfsgemeinschaft der Blinden und Sehschwachen Österreichs meldet sich dazu zu Wort. Denn wieder einmal ist ein Projekt, das mit großem Aufwand und hohen Kosten von öffentlicher Hand realisiert wurde, nicht barrierefrei. Klaus Höckner, stellvertretender Vorsitzender der Hilfsgemeinschaft der Blinden und Sehschwachen Österreichs stellt verärgert fest:

 

„Leider wurde bei der Programmierung der Website wieder eine große Gruppe von Menschen von der Benutzung ausgeschlossen. Fast 20 Prozent der österreichischen Bevölkerung sind von einer sichtbaren und - meist - unsichtbaren Behinderung betroffen. Auch diese Menschen wollen gerne regional einkaufen und verfügen durchaus über eine beträchtliche Kaufkraft. Mit der Beachtung der internationalen Barrierefreiheitsrichtlinien WCAG 2.1 AA ist es möglich, auch diese Personengruppe zu erreichen und einzubeziehen, dies sollte eine Selbstverständlichkeit sein.“

Plattform-Fiasko | Hilfsgemeinschaft der Blinden und Sehschwachen Österreichs, 03.12.2020 (ots.at)

 

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz folgende


ANFRAGE

 

1)    Wie bewerten Sie den diskriminierenden Aufbau der Plattform „Kaufhaus Österreich“ für Blinde und Sehbehinderte als Sozialminister, der insbesondere auch für das Behindertenwesen in Österreich zuständig ist?

2)    Wann haben Sie von diesem diskriminierenden Aufbau der Plattform „Kaufhaus Österreich“ erfahren?

3)    Wurde das Projekt Plattform „Kaufhaus Österreich“ vorab mit Ihnen und Ihrem Sozialministerium abgestimmt bzw. projektiert?

4)    Wenn nein, warum nicht?

5)    Warum hat das zuständige Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort die internationale Barrierefreiheitsrichtlinien WCAG 2.1 AA beim Aufbau der Plattform „Kaufhaus Österreich“ ignoriert?

6)    Haben Sie diesbezüglich Kontakt mit Ihrer Ministerkollegin Margarete Schramböck aufgenommen, damit die Plattform „Kaufhaus Österreich“ behindertengerecht ausgestaltet wird?