4581/J XXVII. GP
Eingelangt am 11.12.2020
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ANFRAGE
des Abgeordneten Peter Schmiedlechner
und weiterer Abgeordneter
an die Bundesministerin für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus
betreffend Preisverfall in der Corona-Krise VII
Die von der Bundesregierung beschlossenen Einschränkungen brachten den Tourismus und die Gastronomie als bedeutende Abnehmer landwirtschaftlicher Produkte voraussichtlich bis zum 7. Jänner 2021 weitgehend zum Stillstand, wodurch auch die Nachfrage nach bestimmten Agrarprodukten stark sank. Die teilweise höhere Nachfrage der Konsumenten konnte diesen Verlust nicht ausgleichen. Dennoch versorgen die Lebensmittelproduzenten trotz Krise die Bevölkerung mit hochwertigen und sicheren Nahrungsmitteln.
Die Eierproduktion litt während des Lockdowns unter fehlendem Absatz bei Bodenhaltungseiern. Diese werden vor allem von der Gastronomie und Hotellerie verarbeitet. „In dieser Phase (drei Monate Lockdown) waren 50 bis 80 Millionen Bodenhaltungseier zu viel am Markt, diese mussten über die Industrie zu sehr niedrigen Preisen vermarktet werden“, berichtete das Magazin „Im Hühnerstall“.[1]
Dazu bleiben andere Probleme – die teilweise bereits seit Jahren diskutiert werden – ungelöst und stellen die Betriebe vor anhaltende Herausforderungen. Die Einkommen sind zum Teil so niedrig, dass ein kostendeckendes Wirtschaften unmöglich wird und das Bauernsterben, befeuert durch Bürokratie und Wetterkapriolen, stetig voranschreitet. Viele Landwirte leben nur mehr von der Substanz der Gebäude und Maschinen.
In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an die Bundesministerin für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus folgende
Anfrage
1. Wie haben sich die Preise für Bodenhaltungseier in der Corona-Krise entwickelt? (Bitte um Aufstellung nach Monaten in absoluten Zahlen sowie in Prozent)
2. Wie viele Bodenhaltungseier sind aktuell am Markt zu viel?
3. Wie haben sich die Kosten der Eierproduzenten in der Corona-Krise entwickelt?
4. Welche Maßnahmen werden Sie setzen, um den Eierproduzenten in der Corona-Krise zu helfen?
5. Wie beurteilt das Bundesministerium die wirtschaftliche Situation der eierproduzierenden Betriebe?
a. Wie sind die Prognosen für die Erzeugerpreise in den nächsten drei Jahren?
[1] Im Hühnerstall, Magazin der Landwirtschaftlichen Mitteilungen/www.stmk.lko.at, 15. September 2020