4584/J XXVII. GP

Eingelangt am 11.12.2020
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ANFRAGE

 

des Abgeordneten Peter Schmiedlechner, Mag. Gerald Hauser

und weiterer Abgeordneter

an die Bundesministerin für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus

 

 

betreffend Preisverfall in der Corona-Krise V

 

Die von der Bundesregierung beschlossenen Einschränkungen brachten den Tourismus und die Gastronomie als bedeutende Abnehmer landwirtschaftlicher Produkte voraussichtlich bis zum 7. Jänner 2021 weitgehend zum Stillstand, wodurch auch die Nachfrage nach bestimmten Agrarprodukten stark sank. Die teilweise höhere Nachfrage der Konsumenten konnte diesen Verlust nicht ausgleichen.

 

Zwar berichtete die Bauernzeitung am 2. Oktober 2020 über Zuwächse im Einzelhandel: „Neueste Rückmeldungen aus dem Lebensmitteleinzelhandel sowie dem Fachhandel mit E-Commerce berichten von guten Zuwachsraten“, aber sie führt weiter aus, dass „diese Zuwächse können jedoch weiterhin nicht kompensieren, dass während des Lockdowns in der Gastronomie rund 23 Mio. l Wein – also etwa ein Drittel eines durchschnittlichen Halbjahres – nicht abgesetzt werden konnten. Auch Zahlen aus dem Gastro-Großhandel weisen im ersten Halbjahr auf einen Rückgang von rund 30% beim Absatz von heimischem Wein in der Gastronomie hin[1] und es folgte nach dieser Hochrechnung im November ein weiterer Lockdown. Wein wird gern in der Gastronomie konsumiert, da die Gastronomie und Hotellerie geschlossen, bleibt fehlen die Großabnehmer.

 

Aber andere Aspekte – die teilweise seit Jahren diskutiert werden – sind auch noch nicht gelöst und stellen die Betriebe vor enorme Herausforderungen. Die Einkommen sind niedrige, zusätzlich treffen die Wein- und Obstbauern immer öfter Wetterkapriolen und Schädlingsplagen.


In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an die Bundesministerin für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus folgende

 

 

Anfrage

 

 

1.    Wie hat sich die Corona-Krise auf die Erzeugerpreise für Wein ausgewirkt? (bitte um Aufstellung nach Monaten in absoluten Zahlen sowie in Prozent)

2.    Wie hat sich die Corona-Krise auf die Endverbraucherpreise für Wein ausgewirkt? (bitte um Aufstellung nach Monaten in absoluten Zahlen sowie in Prozent)

3.    Wie haben sich die Kosten der Weinproduzenten in der Corona-Krise entwickelt?

4.    Waren Maßnahmen notwendig, um den Weinproduzenten in der Corona-Krise zu helfen?

5.    Wie beurteilt das Bundesministerium die wirtschaftliche Situation der Weinproduzenten?

a.    Wie sind die Prognosen für die Erzeugerpreise in den nächsten drei Jahren?

6.    Wie war das Ausmaß des Schädlingsfraßes im Jahr 2020 bei Weinreben?

 

7.    Wie hat sich die Corona-Krise auf die Erzeugerpreise für diverse Obstsorten ausgewirkt? (bitte um Aufstellung nach Monaten in absoluten Zahlen sowie in Prozent)

8.    Auf welche Obstsorten hat sich die Corona-Krise besonders negativ ausgewirkt und warum?

9.    Wie haben sich die Kosten der Obstproduzenten in der Corona-Krise entwickelt?

10. Waren Maßnahmen notwendig, um den Obstproduzenten in der Corona-Krise zu helfen?

11. Wie beurteilt das Bundesministerium die wirtschaftliche Situation der Obstproduzenten?

a.    Wie sind die Prognosen für die Erzeugerpreise in den nächsten drei Jahren?

12. Wie war das Ausmaß des Schädlingsfraßes im Jahr 2020 bei diversen Obstsorten?



[1] Weinexporte trotzten der Corona-Krise - Bauernzeitung, zitiert am 6.12.2020