487/J XXVII. GP

Eingelangt am 08.01.2020
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Anfrage

 

der Abgeordneten Dipl.-Ing. Karin Doppelbauer, Kolleginnen und Kollegen

an die Bundesministerin für Nachhaltigkeit und Tourismus

betreffend Netzauslastungsprognosen für Oberösterreich und das Mühlviertel

 

Ein 110kV Leitungsprojekt der Energie AG im Mühlviertel stößt auf beträchtlichen Widerstand der betroffenen Anrainer, geführt von einer Bürgerinitiative, welche sich einerseits über die mangelnde Kommunikation und Einbindung durch die Energie AG und die Landesregierung ärgert und andererseits aus Gründen des Landschafts- und Naturschutzes eine Legung der Leitung als Erdkabel bevorzugen würden. Unter anderem argumentiert die Energie AG die gewählte Lösung als Freileitung damit, dass die in Zukunft stark ansteigende Netzauslastung mit einem Erdkabel technisch problematischer wäre. Allerdings fehlen genaue Angaben, auf welchen Prognosen diese Annahmen basieren bzw. wie hoch die zukünftige Netzauslastung geschätzt wird, was eine neutrale Beurteilung der gewählten technischen Lösung sowie auch die Akzeptanz der betroffenen Anrainer erschwert.

Laut § 92 ElWOG 2019 bzw. § 15 EnergielenkungsG ist die E-Control dafür verantwortlich, u.a. Daten über "die erwartete Nachfrageentwicklung und das verfügbare Angebot" zu erfassen und jenen Teil dieser Daten, der für die Vorbereitung und die operative Durchführung von Energielenkungsmaßnahmen in den Bundesländern relevant ist, den Landeshauptleuten zur Verfügung zu stellen (§ 15 Abs. 9 EnLG). Diese Daten sollten dann die Datengrundlage für die Planung der Energieinfrastruktur in den Ländern darstellen.

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende

Anfrage:



1.    Welche Entwicklung der Netzauslastung erwartet die E-Control bzw. das BMNT für das oberösterreichische Stromnetz für das Jahr 2026 (gemäß Stromnetz-Masterplan), 2030 bzw. 2050? (Bitte um genaue Aufschlüsselung nach Regionen bzw. vorhandenen und geplanten Hochspannungsleitungen)

2.    Auf welchen Grundlagen basieren diese Prognosen?

3.    Welche Auslastung erwartet die E-Control bzw. das BMNT für die geplante 110kV Leitung zwischen Rohrbach und Rainbach/Freistadt für das Jahr 2026 (gemäß Stromnetz-Masterplan), 2030 bzw. 2050?

4.    Auf welchen Grundlagen basieren diese Prognosen?

5.    Welche Auslastung erwartet die E-Control bzw. das BMNT für die geplante 110kV Leitung zwischen Kirchdorf und Vorchdorf für das Jahr 2026 (gemäß Stromnetz-Masterplan), 2030 bzw. 2050?

6.    Auf welchen Grundlagen basieren diese Prognosen?

7.    Welche Auslastung erwartet die E-Control bzw. das BMNT für die geplante 110kV Leitung zwischen Ried und Raab für das Jahr 2026 (gemäß Stromnetz-Masterplan), 2030 bzw. 2050?

8.    Auf welchen Grundlagen basieren diese Prognosen?

9.    Wie viele MW erneuerbare Energieerzeugung sollen laut Prognose der E-Control bzw. des BMNT im Mühlviertel im Einzugsgebiet der geplanten 110kV Leitung zwischen Rohrbach und Rainbach/Freistadt installiert werden?

10. Auf welchen Grundlagen basieren diese Prognosen?