4906/J XXVII. GP

Eingelangt am 14.01.2021
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ANFRAGE

 

 

des Abgeordneten Alois Kainz

und weiterer Abgeordneten

an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz  

betreffend Umschulungen für mehr Pflegepersonal in Niederösterreich 

 

Auf noe.orf.at wurde am 1. Jänner 2021 folgendes berichtet:

 

„Umschulungen für mehr Pflegepersonal

Die Menschen in Niederösterreich werden immer älter. Damit steigt der Bedarf an Pflegekräften. Das bringt große Herausforderungen mit sich, denn schon jetzt wird händeringend nach Personal gesucht. Mit Umschulungen will man dem Mangel entgegensteuern. Seit Kurzem gibt es unter anderem die Koordinationsstelle (Menschen und Arbeit GmbH, kurz MAG) für Pflegeberufe in St. Pölten. „Wir unterstützen Personen, die sich für eine Ausbildung im Pflegebereich interessieren“, sagte Karin Hebenstreit, Projektbetreuerin der Koordinationsstelle, gegenüber noe.ORF.at. „Entweder wurden die Personen vom AMS an uns verwiesen oder sie interessieren sich allgemein für die Pflege. Wir erklären hier, welche Ausbildungen es gibt und unterstützen sie im Aufnahmeverfahren.“

 

Ausbildung zur Pflegeassistenz und Heimhilfe

Mehr als 800 Personen nahmen seit Mai diese Beratungen in Anspruch, 260 befinden sich derzeit in einer Ausbildung. Die meisten davon werden zur Pflegeassistenz und zur Heimhilfe ausgebildet. (...)“ [1]

 

 

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz folgende

 

 

Anfrage

 

1.    Wie viele Personen wurden bis dato durch Hilfe der Menschen und Arbeit GmbH als zentrale Koordinationsstelle in Niederösterreich zu einer Pflegekraft umgeschult?

2.    Wie viele Personen wurden bis dato vom AMS an die Menschen und Arbeit GmbH als zentrale Koordinationsstelle zwecks Umschulung zur Pflegekraft verwiesen?
a.) Wie viele davon haben in Folge von der Möglichkeit einer Umschulung zur Pflegekraft Gebrauch gemacht?
b.) Wie viele davon haben die Ausbildung zur Pflegekraft im Rahmen der Umschulung auch tatsächlich beendet?

3.    Wie läuft der Umschulungsprozess zur Pflegekraft konkret ab? Bitte um genaue Erläuterung.
a.) Welche Qualifizierung muss man vorweisen, um für eine Umschulung zur Pflegekraft in Frage zu kommen?
b.) Wer übernimmt die Kosten für derartige Umschulungen?

4.    In welchen Bereichen werden die ausgebildeten Personen in Folge am häufigsten eingesetzt? Bitte um genaue Erläuterung.
a.) Warum ist genau dort der größte Bedarf?

5.    Aus welcher ehemaligen Berufsgruppe stammen die meisten Arbeitslosen, welche eine Umschulung zur Pflegekraft machen?
a.) Gibt es diesbezüglich eine Statistik?

6.    Gibt es Statistiken, welche (ursprüngliche) Staatsbürgerschaft die zu Pflegekräften umgeschulten Personen haben?

7.    Wie erfolgreich waren die bereits erfolgten Umschulungen?
a.) Wie viele der bereits umgeschulten Personen sind auch bis dato noch im Pflegebereich tätig?
b.) Wie viele der bereits umgeschulten Personen sind nun nicht mehr im Pflegebereich tätig bzw. nun wieder arbeitslos?

8.    Wie viele Personen sollen in Niederösterreich in den Jahren 2021 bis 2024 so umgeschult und ausgebildet werden? Bitte um Ihre Prognose.

9.    Kann man in Ihren Augen durch diese Pflegeumschulungen dem Pflegenotstand langfristig entgegen wirken?
a.) Wäre es nicht zielführender, den Pflegeberuf attraktiver zu gestalten?
b.) Planen Sie künftig die Entlohnung der Pflegeberufe zu erhöhen?

10. Die Menschen und Arbeit GmbH wird, als erstes landesweites Kompetenzzentrum für Weiterbildung, unter anderem vom Sozialministeriumsservice gefördert. Planen Sie die Schaffung bzw. auch Förderung solcher Koordinationszentren für Pflegeberufe in den anderen Bundesländen?
a.) Falls ja, was ist konkret geplant?
b.) Falls ja, wann und wo werden weitere Koordinationszentren für Pflegeberufe geschaffen?
c.) Falls nein, warum nicht?

 



[1] https://noe.orf.at/stories/3081445/