4908/J XXVII. GP

Eingelangt am 14.01.2021
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ANFRAGE

 

 

 

des Abgeordneten Mag. Gerald Hauser

und weiterer Abgeordneter

an die Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie

betreffend ein Schloss für die Felbertauernstraße AG

 

Die Felbertauernstraße AG (FAG) gehört zu 60,63 % dem Bund (Republik Österreich – Körperschaft öffentlichen Rechts), dem Land Tirol (36,79 %) und die restlichen 2,58 % gehören mehreren Gemeinden. Die FAG hat das Schloss Weißenstein in Matrei in Osttirol gekauft. Das Schloss Weißenstein liegt direkt an der Felbertauernstraße.

 

Die FAG plant eine Rekonstruktion des Schlosses und ihre anschließende touristische Verwendung, was im Interesse des Osttiroler Tourismus´ ist. Laut FAG soll das Bauwerk der Öffentlichkeit als Ausflugsziel zugänglich gemacht werden.

 

Die von der FAG geplante Sanierung von Schloss Weißenstein in Matrei dürfte teuer werden. Das von der Gesellschaft gekaufte Schloss ist im desolaten Zustand und benötigt weitreichende Restaurierung. In den Medien wurde von massiven Bauschäden berichtet: großflächige Schäden an den Außenmauern, einsturzgefährdete Decken, undichte Dächer, Feuchtigkeitsschäden u. v. m. Ein Anschluss an die öffentliche Trinkwasserversorgung sei ebenfalls nicht vorhanden. Sogar die Tragfähigkeit des Untergrunds (das Schloss steht auf Kalkfelsen) wurde in Frage gestellt. Kolportiert wurden Umbaukosten von mehreren Millionen Euro. Das Schloss steht zudem unter Denkmalschutz, was richtigerweise mit einem Abbruchverbot sowie einer „ewige Instandhaltungspflicht“ verbunden ist.

 

Zum Schloss gehören auch rund 15 Hektar Grund – Wiesen- und Waldparzellen links und rechts der Felbertauernstraße sowie in der angrenzenden Matreier Fraktion Hinterburg. Diese 15 Hektar Grund, welche zum Schloss Weißenstein gehören, sind laut Felbertauernstraße AG der Grund für seine Anschaffung.  Die Gesellschaft braucht Grundflächen als Tauschgeschäft für etwaige Schutzbauten und in der Zukunft will sie diese aus dem Grund des Schlossen bedienen.

 

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an die Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie folgende

 

 

Anfrage

 

1.    Wie hoch war der Einkaufspreis für das Schloss Weißenstein?

2.    Wie weit wurde der Bund bei der Kaufentscheidung eingebunden?

3.    Was sind die voraussichtlichen Kosten für die Sanierung?

4.    Gibt es schon Pläne für die Sanierung? Falls ja, wie sehen diese aus?

5.    Wann beginnt der Käufer mit der Sanierung des Schlosses?

6.    Wie lange soll die Sanierung dauern?

7.    Ab wann ist mit der touristischen Nutzung des Schlosses zu rechnen?

8.    Welche touristischen Projekte sind geplant?

a.    Gibt es bei der Auswahl der touristischen Projekte einen Wettbewerb?

                                          i.    Falls ja, wann und welche Projekte wurden eingereicht?

                                        ii.    Falls nein, ist ein Wettbewerb für die Wahl der Projekte in der Zukunft vorgesehen?

b.    Wurde dabei auf lokale (Osttiroler) Kulturschaffende gedacht und sind diese beim Ideenwettbewerb eingebunden?

9.    Werden die touristischen Projekte aus den Mitteln des Bundes mitfinanziert?

a.    Falls ja, in welcher Höhe?

b.    Falls ja, aus welchen „Töpfen“ kommt diese Finanzierung?

10. Wann und wie wird das restaurierte Schloss vermarktet?