4970/J XXVII. GP

Eingelangt am 14.01.2021
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ANFRAGE

 

des Abgeordneten Peter Wurm, Walter Rauch

und weiterer Abgeordneter

an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz

betreffend Mehrwegbecher anstatt Einweg-Kaffeebecher

 

Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) hat in einer aktuellen Presseaussendung darauf hingewiesen, dass Coffee to go-Pappbecher lediglich ein kurzlebiges Massenprodukt sind: Geschätzte 300 Millionen Einwegbecher werden der Wiener Umweltberatung zufolge pro Jahr in Österreich verbraucht. Deren durchschnittliche Lebensdauer beträgt 15 Minuten. Dem gegenüber steht ein massiver Ressourceneinsatz: der Jahresstromverbrauch von über 9.000 Haushalten, 160 Millionen Liter Wasser und das Holz von über 4.500 Bäumen. Dazu kommt, dass die anfallende Müllmenge aufgrund der Kunststoffbeschichtung der Pappbecher nur schlecht zu recyceln ist.

 

Wesentlich umweltfreundlicher als Einweg-Kaffeebecher sind dagegen Mehrwegbecher – sofern sie auch tatsächlich genutzt werden und dadurch eine große Menge an Einwegbechern ersetzen.

 

Daher hat der VKI nun Thermobecher auf den Prüfstand gestellt. Dabei wurden20 Becher mit einem Fassungsvermögen von 280 bis 470 ml und Preisen von 9 bis 40 Euro getestet. Die Mehrheit der Produkte erhielt eine „gute“ Bewertung. Gesamt gab es 2 „sehr gut“, 12 „gut“, 3 „durchschnittlich“ und 3 „weniger zufriedenstellend“. Das günstigste Produkt entpuppte sich als Testsieger.

 

https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20201216_OTS0037/vki-test-thermobecher-gute-alternative-zum-coffee-to-go-einwegbecher

 

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz folgende

 

ANFRAGE

 

1.    Kennen Sie als zuständiger Konsumentenschutzminister die Durchführung und die Ergebnisse des VKI-Test „Thermobecher“?

2.    Wenn ja, welche konsumentenschutzpolitischen Schlussfolgerungen ziehen Sie als zuständiger Konsumentenschutzminister aus diesem VKI-Test „Thermobecher“?

3.    Welche Möglichkeiten sehen Sie, um umweltfreundlichere Mehrwegbecher gegenüber den Coffe to go-Pappbechern für die Konsumenten als Nutzer attraktiver zu gestalten?

4.    Gibt es diesbezügliche Studien im Konsumentenschutzministerium?

5.    Wenn ja, welche Studien sind das, und welche Ergebnisse beinhalten diese Studien?

6.    Wen nein, warum wurden bisher in einem solchen wichtigen Bereich noch keine Studien in Auftrag gegeben?

7.    Welche Kooperationen gibt es im Zusammenhang mit dem VKI-Test „Thermobecher“ mit dem Verein für Konsumenteninformation (VKI)?

8.    Soll und wird es weitere Tests zum Thema „Thermobecher“ geben, und welche Maßnahmen wird hier das Konsumentenschutzministerium setzen?