5114/J XXVII. GP
Eingelangt am 20.01.2021
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ANFRAGE
des Abgeordneten Mag. Gerald Hauser
und weiterer Abgeordneter
an den Bundesminister für Finanzen
betreffend ein Schloss für die Felbertauernstraße AG
Die Felbertauernstraße AG (FAG) gehört zu 60,63 % dem Bund (Republik Österreich – Körperschaft öffentlichen Rechts), dem Land Tirol (36,79 %) und die restlichen 2,58 % gehören mehreren Gemeinden. Die FAG hat das Schloss Weißenstein in Matrei in Osttirol gekauft, welches direkt an der Felbertauernstraße liegt.
Die FAG plant eine Rekonstruktion des Schlosses und ihre anschließende touristische Verwendung, was im Interesse des Osttiroler Tourismus ist. Laut FAG soll das Bauwerk der Öffentlichkeit als Ausflugsziel zugänglich gemacht werden.
Die von der FAG geplante Sanierung dürfte jedoch ausgesprochen teuer werden. Das von der Gesellschaft gekaufte Schloss ist im desolaten Zustand und benötigt weitreichende Restaurierung. In den Medien wurde von massiven Bauschäden berichtet: großflächige Schäden an den Außenmauern, einsturzgefährdete Decken, undichte Dächer, Feuchtigkeitsschäden u. v. m. Ein Anschluss an die öffentliche Trinkwasserversorgung sei ebenfalls nicht vorhanden. Sogar die Tragfähigkeit des Untergrundes, das Schloss steht auf Kalkfelsen, wurde in Frage gestellt. Kolportiert wurden Umbaukosten von mehreren Millionen Euro. Das Schloss steht zudem unter Denkmalschutz, was richtigerweise mit einem Abbruchverbot sowie einer „ewigen Instandhaltungspflicht“ verbunden ist.
Zum Schloss gehören auch rund 15 Hektar Grund – Wiesen- und Waldparzellen links und rechts der Felbertauernstraße sowie in der angrenzenden Matreier Fraktion Hinterburg. Diese 15 Hektar Grund, welche zum Schloss Weißenstein gehören, sind laut Felbertauernstraße AG der Anlass für die Anschaffung. Die Gesellschaft brauche Grundflächen zum Tauschgeschäft für etwaige Schutzbauten und wolle diese zukünftig aus dem Grund des Schlossen ausscheiden.
In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Finanzen folgende
Anfrage
1. Zu welchem Preis wurde das Schloss Weißenstein gekauft?
2. Inwiefern wurden Sie bzw. der Bund bei der Kaufentscheidung eingebunden?
3. Welche Kosten erwarten Sie für die Sanierung?
4. Gibt es schon Pläne für die Sanierung?
a. Falls ja, wie sehen diese aus?
5. Wann beginnt der Käufer mit der Sanierung des Schlosses?
6. Wie lange soll die Sanierung dauern?
7. Ab wann ist mit einer touristischen Nutzung des Schlosses zu rechnen?
8. Welche touristischen Projekte sind geplant?
9. Gab oder gibt es zur Auswahl der touristischen Projekte einen Wettbewerb?
a. Falls ja, wann?
b. Falls ja, welcher Art Projekte werden gesucht?
c. Falls ja, wird auf lokale, insbesondere Osttiroler, Kulturschaffende Bedacht genommen?
d. Falls ja, werden lokale Kulturschaffende bei einem solchen Ideenwettbewerb eingebunden?
e. Falls nein, ist ein solcher Wettbewerb zukünftig geplant?
10. Werden die touristischen Projekte aus den Mitteln des Bundes mitfinanziert?
a. Falls ja, in welcher Höhe?
b. Falls ja, in welcher Höhe werden diese budgetwirksam?
c. Falls ja, wo werden diese budgetwirksam?
11. Ab wann wird das restaurierte Schloss vermarktet?
12. Von wem wird das restaurierte Schluss vermarktet?
13. Wie wird das restaurierte Schluss vermarktet?