5167/J XXVII. GP

Eingelangt am 27.01.2021
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Anfrage

der Abgeordneten Maximilian Köllner,

Genossinnen und Genossen

an

den Bundesminister für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport betreffend der Aufarbeitung des Entzugs der Judo-WM 2021

 

Im September 2018 hatte Wien den Zuschlag für die Judo-WM 2021 erhalten, doch bereits im Oktober 2019 war der Stadt dieser wieder entzogen worden. Grund für die Rücknahme der WM war laut dem Internationalen Judoverband (IJF) die nicht fristgerechte Zahlung einer Rate durch den Österreichischen Judoverband (ÖJV). Als neuer Austragungsort für die WM erhielt im Januar 2020 Taschkent den Zuschlag. Aufgrund der Covid-19-Pandemie - und der damit einhergehenden Verschiebung der Olympischen Sommerspiele in Tokyo auf 2021 - findet die Judo-WM nun ab dem 3. Juni 2021 in Budapest statt.

Zur Zeit der ursprünglichen WM-Vergabe an Wien war Heinz-Christian Strache als Vizekanzler und Sportminister im Amt. Die türkis-blaue Regierung hatte per Ministerratsbeschluss eine Art „Blankoscheck" für die finanzielle Unterstützung der Judo- WM ausgestellt, budgetiert worden war mit zwölf Millionen Euro, drei davon sollten vom Bund kommen. Nach der "Ibiza-Affäre" und dem Ausbleiben der von der Stadt Wien erhofften Förderung kam das Projekt aber zum Erliegen.

Von den bis zum Entzug der Judo-WM seitens des ÖJV gezahlten 2 Millionen Euro sollten laut IJF-Präsident Marius Vizer lediglich 1,5 Millionen Euro zurück bezahlt werden. Damit würde der Entzug der Judo-WM also einen Verlust von einer halben Million Euro für den ÖJV bedeuten.

Die unterfertigten Abgeordneten stellen an den Bundesminister für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport daher folgende

ANFRAGE

1)      Wie viel von den an die IJF bezahlten 2 Millionen Euro hat der ÖJV tatsächlich zurück bekommen?

2)      Wenn die zurückbezahlte Summe tatsächlich wie kolportiert bei 1,5 Millionen Euro liegt bzw. diese Summe geringer als 2 Millionen Euro ist, mit welcher Begründung wurde die Differenz zwischen der an den ÖJV zurück bezahlten Summe und den ursprünglich bezahlten 2 Millionen Euro von der IJF zurück behalten?

3)      Wurde die Causa Judo WM 2021 im Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlicher Dienst und Sport entsprechend aufgearbeitet?

a)       Wenn ja, auf welche Art und Weise? Gab es Konsequenzen, etwa personeller Natur?

b)      Wenn nein, warum nicht?

4)      Wie kann das Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlicher Dienst und Sport dafür sorgen, dass es in Zukunft nicht wieder zu einem Entzug eines Internationalen Sportevents kommt? Gibt es hier klare Konzepte?

a)         Wenn ja, welche?

b)        Wenn nein, warum nicht?