5178/J XXVII. GP
Eingelangt am 29.01.2021
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Anfrage
des Abgeordneten Alois Kainz
und weiterer Abgeordneten
an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz
betreffend Maßnahmen für die Psychische Gesundheit der Bevölkerung
Seit Beginn der Corona-Pandemie untersucht das Department für Psychotherapie und Biopsychosoziale Gesundheit der Donau Universität Krems die psychische Gesundheit der österreichischen Bevölkerung, wobei sich bereits im April, Juni und September ein Anstieg depressiver Symptome, Ängste oder Schlafprobleme zeigte. „Eine neuerliche Studie, gefördert vom österreichischen Bundesverband für Psychotherapie (ÖBVP), belegt nun rund um den Jahreswechsel eine erneute Verschlechterung. Laut der aktuellen Studie leidet rund ein Viertel der Bevölkerung (26 Prozent) an depressiven Symptomen, 23 Prozent an Angstsymptomen und 18 Prozent an Schlafstörungen. Die Studie rund um den Jahreswechsel umfasst eine repräsentative Bevölkerungsstichprobe von rund 1500 Personen. Besonders gravierend sind die Ergebnisse bei jungen Menschen zwischen 18 und 24 Jahren, die schon in den vergangenen Untersuchungen stets am stärksten belastet waren. Hier kam es zu einem sprunghaften Anstieg von rund 30 Prozent auf 50 Prozent. Des Weiteren sind u.a. Frauen, Arbeitslose und Alleinstehende besonders betroffen.“[1]
In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz folgende
Anfrage
1. Wie beurteilen Sie als Gesundheitsminister die Ergebnisse dieser Studie?
2.
Wie
rechtfertigen Sie in Anbetracht dieser Studie die Corona-Maßnahmen?
a.) Steht die körperliche Gesundheit in Ihren Augen über der
psychischen Gesundheit?
3. Welche Maßnahmen setzten Sie derzeit, um die psychische Gesundheit der Bevölkerung zu verbessern bzw. um Depressionen bei der Bevölkerung vorzubeugen?
4. Welche Maßnahmen planen Sie für die Zukunft, um die psychische Gesundheit der Bevölkerung zu verbessern bzw. um Depressionen bei der Bevölkerung vorzubeugen?
5.
Gibt es
maßgeschneiderte Präventivprogramme je nach Alters- bzw. Zielgruppe?
a.) Falls ja, welche Programme gibt es je nach Alters- bzw. Zielgruppe? Bitte
um detaillierte Aufstellung aller Programme und um Zuordnung nach Alters- bzw-
Zielgruppe.
b.) Falls ja, wie ist der Auslastungsgrad der jeweiligen Programme?
c.) Falls ja, ist der Auslastungsgrad dieser Programme seit Beginn der
Corona-Pandemie gestiegen?
d.) Falls ja, wer übernimmt die Kosten für diese Programme?
e.) Falls nein, warum gibt es keine Präventivprogramme?
6. Die Studie zeigte, dass Frauen, Arbeitslose und Alleinstehende am meisten unter Depressionen und Angststörungen leiden und daher besonders betroffen sind. Was unternehmen Sie konkret um diese Personengruppen zu unterstützen?
7.
Planen Sie
künftig die Vergütung von einigen Freizeitaktivitäten über
die Österreichische Gesundheitskasse, um insbesondere die psychische
Gesundheit von Jungen Erwachsenen, zu verbessern?
a.) Falls ja, um welche Aktivitäten handelt es sich?
b.) Falls nein, warum nicht?
[1] https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20210127_OTS0119/psychische-gesundheit-verschlechtert-sich-weiter