5420/J XXVII. GP

Eingelangt am 17.02.2021
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ANFRAGE

 

des Abgeordneten Mag. Gerhard Kaniak

und weiterer Abgeordneter

an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend Coronavirus-Varianten

 

 

Die Kronen Zeitung berichtet am 8.2.2021 folgendes:

 

 

„Coronavirus-Varianten

 

Mutationen fordern uns: Kommt Impfstoff-Anpassung?

 

Neue Varianten von Viren sind zwar normal, können aber gefährlicher sein als das klassische Virus. Und Impfstoff-Neuerungen nötig machen.

 

Das Briten-Virus B.1.1.7, die südafrikanische Variante B1351 oder die brasilianisch-japanische P1 – alles Mutationen des klassischen SARS-CoV-2-Virus. Das Gefährliche daran: Das Immunsystem kann neue Varianten schwer fassen, ansteckendere Varianten könnten die klassische überlagern.

 

Mutationen sind normal

Mutationen sind normal – wie auch Mutationen der Mutationen: So tauchte zuletzt die E484K-Mutation auf. Die stärkt laut dem deutschen Virologen Alexander Kekule das Coronavirus gegen die Abwehrmechanismen des Körpers: „Es entkommt dem Immunsystem einfacher.“ Antikörper sind laut Kekule hier weniger wirksam: Wer nach einer Infektion welche gebildet hat, erkranke ein zweites Mal leichter an Viren der E484K-Mutation als am klassischen Virus. Zumindest sind die Krankheitsverläufe milder.

 

Impfstoffe müssen angepasst werden

Mutationen sind auch eine Herausforderung für Impfstoff-Hersteller: Die bisher in Österreich zugelassenen Vakzine sollen zwar gegen die britische Variante wirken – aber das kann sich mit jeder Mutation ändern. Und was den Rest der bisher bekannten Varianten anbelangt, ist die Wirksamkeit schon nicht mehr so klar. Zuletzt zeigte sich bei AstraZeneca, dass es bei mild verlaufenden Infektionen mit der südafrikanischen Mutation nur begrenzten Schutz bietet. Und schon seit Auftauchen der ersten Mutationen kündigen Experten an, dass die Impfstoffe bald angepasst werden müssen. Kekule glaubt das für die E484K-Variante übrigens bereits für den Herbst.

 

So kann es auch sein, dass – wie am Sonntag in einem Altersheim in Deutschland – 14 Bewohner trotz Impfung am Briten-Virus erkranken. Wobei klar gesagt werden muss, dass hier auch anderes dahinterstecken kann.

 

„Sputnik V“ bei uns in Österreich produzieren

Kanzler Sebastian Kurz hat angekündigt, den russischen Impfstoff „Sputnik V“ sowie chinesische Vakzine nach deren Zulassung in Österreich produzieren lassen zu wollen. Entsprechende Anträge wurden aber noch nicht gestellt.“

 

https://www.krone.at/2337142

 

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz folgende

 

 

ANFRAGE

 

1.    Welche Mutationen von SARS-CoV-2 sind derzeit in Österreich bekannt?

2.    Wie viele Fälle welcher Mutation sind in welchen Monaten von März 2020 bis Februar 2021 aufgetreten?

3.    Welche Impfung schützt nach Ihrem derzeitigen Wissenstand gegen welche Mutation?

4.    Welche Maßnahmen setzen Sie in Hinblick auf die Nichtwirksamkeit in diesem Zusammenhang der vorhandenen und bestellten Impfdosen gegen SARS-CoV-2?

5.    Mit welcher Begründung können Sie weiterhin den Impfstoff der Firma AstraZeneca in diesem Zusammenhang empfehlen?

6.    Wie begründen Sie die weitere Verabreichung der bisher zugelassenen Impfstoffe in Hinsicht auf die Begünstigung einer Erkrankung durch einen mutierten Erreger?

7.    Welche Informationen liegen Ihnen bezüglich des weiteren Mutationsgeschehens in Österreich im Jahr 2021 vor?

8.    Welche Informationen liegen Ihnen bezüglich des weiteren Mutationsgeschehens im Zusammenhang mit weiterentwickelten Impfstoffen vor?

9.    Ist es von Seiten Ihres Ministeriums beabsichtigt, einen weiterentwickelten Impfstoff anstelle des aktuell verfügbaren Impfstoffes zu ersetzen?

10. Welche Beabsichtigung haben Sie in der Verwendung des derzeit verfügbaren Impfstoffs, wenn ein weiterentwickelter Impfstoff zugelassen ist?

11. Wie stehen Sie zu der Ankündigung des Herrn Bundeskanzlers, Sputnik V sowie chinesische Vakzine nach deren Zulassung in Österreich produzieren zu lassen?