5725/J XXVII. GP
Eingelangt am 09.03.2021
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Anfrage
des Abgeordneten Peter Wurm, Dr. Dagmar Belakowitsch, Mag. Gerhard Kaniak
und weiterer Abgeordneter
an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz
betreffend Ischglstudie legt hohe CoV-Dunkelziffer nahe
Der ORF Tirol berichtete am 25. Februar 2021 über neue Erkenntnisse in der Coronavirus-Forschung. Offenbar würde die Ischgl-Studie auch vorsichtige Rückschlüsse auf die Durchseuchung in ganz Österreich zulassen. Möglicherweise hätten schon über drei Millionen Österreicher eine symptomatische oder asymptomatische Covid-19-Infektion überstanden, was etwa 30 Prozent der Bevölkerung entsprechen würde.
„Die Ischgl-Kohortenstudie hatte eine Sterblichkeit von 0,26 Prozent ermittelt. Damit liegt sie in jenem Bereich, zu dem unter anderem auch eine ähnliche regionale Studie in Deutschland kommt.
Von Franz Allerberger, dem Leiter der Abteilung für Öffentliche Gesundheit der AGES, hieß es dazu, wenn man die bis zum 23. Februar verzeichneten, mit Covid-19 in Zusammenhang stehenden Todesfälle hernehme (8.317 Menschen) und davon ausgehe, dass es sich dabei um jene 0,26 Prozent handelt, die die Tiroler Studie nahelegt, komme man hochgerechnet in etwa auf über drei Millionen Österreicher, die bisher vermutlich eine symptomatische oder asymptomatische Covid-19-Erkrankung durchgemacht haben. Vorsichtig geschätzt, entspräche dies rund 30 Prozent der Gesamtbevölkerung.
Bisher haben sich laut AGES-Daten hierzulande seit Beginn der Pandemie rund 447.000 Menschen nachweislich mit SARS-CoV-2 infiziert. Eine durch österreichweite Daten gestützte repräsentative Hochrechnung lässt sich zum aktuellen Zeitpunkt jedoch nicht heranziehen. So ging der Simulationsforscher Niki Popper von der Technischen Universität (TU) Wien am Ende der vergangenen Woche davon aus, dass rund 15 Prozent der Österreicher eine SARS-CoV-2-Infektion hinter sich haben – inklusive Dunkelzifferfällen. Das wären zwischen 1,3 bis 1,5 Millionen Menschen.
Mit einer indirekten Schätzmethode der Durchseuchung warteten Ende Jänner Wissenschafter vom Institut für Demographie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) sowie der TU Wien auf. Die Berechnung mit der im Fachblatt „PLOS One“ vorgestellten Methode für Österreich ergab um den Zeitpunkt der Publikation einen Anteil von rund sieben Prozent. Das heißt, die Schätzungen zur Dunkelziffer gehen nach wie vor weit auseinander.“
https://tirol.orf.at/stories/3092083/
In diesem Zusammenhang stellen die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz folgende
ANFRAGE
1. Kennen Sie als zuständiger Gesundheitsminister die sogenannte „Ischlgstudie“?
2. Welche Schlüsse ziehen Sie als zuständiger Gesundheitsminister aus den Ergebnissen insgesamt?
3. Welche Schlüsse ziehen Sie als zuständiger Gesundheitsminister aus dem Ergebnis der sogenannten „Ischglstudie, dass schon über drei Millionen Österreicher eine symptomatische oder asymptomatische Covid-19-Infektion überstanden haben, d.h. etwa 30 Prozent der Bevölkerung?
4. Welche Schlüsse ziehen Sie als zuständiger Gesundheitsminister aus dem Ergebnis der sogenannten „Ischglstudie, dass eine insgesamte Sterblichkeit von 0,26 Prozent abzuleiten ist?
5. Welche anderen Studien bzw. Kohortenstudien wurden bisher in Österreich durchgeführt und sind dem BMSGPK bzw. Ihnen als zuständigem Gesundheitsminister bekannt (bitte um konkrete Angaben dazu)?
6. Welche Schlüsse ziehen Sie aus diesen Studien?