5773/J XXVII. GP

Eingelangt am 12.03.2021
Dieser Text wurde elektronisch übermittelt. Abweichungen vom Original sind möglich.

Anfrage

der Abgeordneten Mag. Martina Künsberg Sarre, Kolleginnen und Kollegen

an den Bundesminister für Bildung‚ Wissenschaft und Forschung

betreffend Ergänzungsunterricht - Semesterschule

 

Aufgrund der langen Distance Learning-Phasen sei es notwendig, entstandenen Lernlücken und Bildungsverlusten entgegen zu wirken, so der Bildungsminister im Rahmen einer Pressekonferenz am 25. Jänner 2021,  in der er ein Förderpaket für alle Schulstufen im Volumen von rund 200 Millionen Euro ankündigte. 

Kernstück der damit finanzierten Maßnahmen sollen neben Mitteln im Gegenwert von 4.500 Planstellen für neue Lehrerinnen und Lehrer (neues Personal und Sonderverträge für Lehramtsstudierende) in erster Linie Förderstunden sein. Zudem sollte aus dem angekündigten Paket die Lernbetreuung in den Semester- und Osterferien finanziert werden. Diesen „Ergänzungsunterricht“ sollte  es vor allem in den Fächern Deutsch, Mathematik und Fremdsprachen geben – als Angebot an jene, die einen dringenden Nachholbedarf hätten bzw. bei denen die Betreuung zu Hause besonders schwierig verlaufen sein, so der Minister.

Die Zahl der an der Schule anwesenden Schüler_innen sollte dabei möglichst 50 Prozent der Gesamtzahl der Schüler_innen nicht übersteigen. Der Ergänzungsunterricht sollte klassen- oder schulstufen- sowie schulstandortübergreifend eingerichtet werden. Es mussten außerdem acht Anmeldungen vorliegen. 

Die Frist zur Anmeldung endete in den Bundesländern Niederösterreich und Wien am 27. Jänner 2021, in den Bundesländern Burgenland, Kärnten, Oberösterreich, Salzburg, Steiermark, Tirol und Vorarlberg am 29. Jänner 2021. Elektronische Anmeldungen waren zulässig, spätere Anmeldungen waren nur bei begründeten Ausnahmen mit Zustimmung der Schulleitung zulässig. Der Unterrichtstag dauerte von 08.00 Uhr bis 12.00 Uhr. In den Bundesländern Oberösterreich und Steiermark durfte er bis 16.00 Uhr dauern. 

https://www.bmbwf.gv.at/Ministerium/Presse/20210125.html

https://www.schule.at/startseite/detail/semesterende-fuer-schulen-semesterschule-2021-und-schulnachrichten.html

https://orf.at/stories/3198807/

 

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende

Anfrage:



1.    Wie viele Schülerinnen und Schüler haben sich für den Ergänzungsunterricht in den Semesterferien (Semesterschule) insgesamt angemeldet? Bitte um Auflistung nach Bundesländern und Schultypen.

2.    Wie viele dieser Anmeldungen konnten positiv bedient werden? Bitte um Auflistung nach Bundesländern und Schultypen.

3.    Wie viele Semesterschulen wurden an welchen Standorten tatsächlich umgesetzt? Bitte um Auflistung nach Bundesländern und Schultypen.

4.    Der Zeitrahmen zwischen Ankündigung am 25.1. und den Anmeldeschlüssen mit 27. resp. 29. Jänner war sehr kurz. In welcher Form und durch wen wurde sichergestellt, dass Eltern von der Möglichkeit der Anmeldung zur Semesterschule Kenntnis erhielten und über die Modalitäten informiert wurden?

5.    Wie viele Pädagoginnen und Pädagogen haben sich insgesamt für die Semesterschule gemeldet und wie viele waren in Folge tatsächlich im Einsatz? Bitte um Auflistung nach Bundesländern und Schultypen.

6.    Warum gab es Unterschiede in der Dauer der Unterrichtstage? Von wem wurde das konkret entschieden?

7.    In welcher Form und durch wen wird diese Form des Ergänzungsunterrichts evaluiert?

8.    Welche Kosten sind im Zusammenhang mit der Semesterschule insgesamt aufgelaufen?