5803/J XXVII. GP

Eingelangt am 16.03.2021
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ANFRAGE

 

des Abgeordneten Peter Wurm

und weiterer Abgeordneter

an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz

betreffend Durchimpfungsrate der Bevölkerungsgruppen

 

Auf der Homepage des Sozialministeriums ist folgendes zu lesen:

 

„Das erklärte Ziel ist eine möglichst hohe Durchimpfungsrate in den Personengruppen zu erreichen, für die die Impfung empfohlen ist. Je höher die Durchimpfungsrate, umso mehr schwere Verlaufsformen und Todesfälle können vermieden werden. Dabei zählt jede und jeder, die/der sich impfen lässt. Es wird keine allgemeine Impfpflicht geben. Die Regierung setzt vielmehr auf Freiwilligkeit und Aufklärung. Jede Person, die sich impfen lassen möchte, wird sich in Abhängigkeit von der zum jeweiligen Zeitpunkt vorgegebenen Impfgruppe (gemäß der Priorität und Verfügbarkeit der Impfstoffe) impfen lassen können.“ (Quelle: Sozialministerium)

 

In der Tageszeitung „Die Presse“ ist gleichzeitig folgendes zu lesen:

 

„Wiener Spitalsarzt: 60 Prozent unserer Intensivpatienten haben Migrationshintergrund“

 

„Menschen mit Migrationshintergrund sind in Österreich überdurchschnittlich oft von Covid-19 betroffen, sagt Intensivmediziner Burkhard Gustorff von der Klinik Ottakring. Unter anderem deshalb, weil die Regierung sie nicht erreiche. Er plädiert daher für eine zielgruppenorientierte Kommunikationsstrategie.“

 

„Meiner Wahrnehmung nach kommen die Verordnungen der Regierung innerhalb der Gesellschaft sehr unterschiedlich an", sagt Burkhard Gustorff, Vorstand der Abteilung für Anästhesie, Intensiv- und Schmerzmedizin der Klinik Ottakring (ehemals Wilhelminenspital). „Im Sinne des Influencings, also des Erreichens von Menschen, sollten daher neue Ansätze verfolgt werden – neue Kommunikationsstrategien, die auf bestimmte Gesellschaftsgruppen abzielen und beispielsweise Sozialarbeiter einbeziehen." Auf diese Weise könnten mehr Menschen mit Migrationshintergrund auf die Gefahren einer Coronavirus-Infektion aufmerksam gemacht werden. Dass Migranten rund 60 Prozent der Intensivpatienten ausmachen, führt er auf zwei weitere Faktoren zurück: „Zum einen auf die Welle der Reiserückkehrer aus stark betroffenen Risikogebieten wie dem Balkan und der Türkei – Länder, in denen beispielsweise abgesagte Familienfeiern nachgeholt wurden; und zum anderen auf möglicherweise beengte Wohnverhältnisse, die eine rasche Verbreitung des Virus begünstigen.“ Burkhard Gustorff im Interview.“

 

https://www.diepresse.com/5904175/wiener-spitalsarzt-60-prozent-unserer-intensivpatienten-haben-migrationshintergrund

 

 

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz folgende

 

ANFRAGE

 

  1. Sehen Sie angesichts des hohen prozentuellen Anteils von Migranten auf den österreichischen Intensivstationen Handlungsbedarf?
  2. Wurde seitens Ihres Ressorts eine „zielgruppenorientierte Kommunikationsstrategie“ entwickelt bzw. angewendet?
  3. Wenn ja, inwiefern und welche Abteilungen waren damit befasst?
  4. Wie setzt sich derzeit der Anteil an Personen auf den Intensivstationen zusammen? (bitte je um Auflistung nach österreichische Staatsbürger, jeweils mit und ohne Migrationshintergrund, EU-Bürger, Drittstaatsangehörige, Asylwerber, Personen mit Asylstatus, subsidiär Schutzberechtige, Staatenlos)
  5. Wie setzt sich derzeit der Anteil an Personen die bis dato geimpft worden sind zusammen? (bitte je um Auflistung nach österreichische Staatsbürger, jeweils mit und ohne Migrationshintergrund, EU-Bürger, Drittstaatsangehörige, Asylwerber, Personen mit Asylstatus, subsidiär Schutzberechtige, Staatenlos)