6128/J XXVII. GP

Eingelangt am 26.03.2021
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Anfrage

der Abgeordneten Rosa Ecker, MBA

und weiterer Abgeordneter

an die Bundesministerin für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus

betreffend Frauen in der Landwirtschaft

 

Im Grünen Bericht 2020 werden im Kapitel 3.4 „Frauen in der Landwirtschaft“ (ab          Seite 67) einige Daten zur Verfügung gestellt. Im Wesentlichen geht es bei diesen allerdings um die Frage der Betriebsleitung:

 

Der Anteil der von Frauen geleiteten landwirtschaftlichen Betriebe (ohne Ehegemeinschaften, Personengemeinschaften und -gesellschaften sowie juristische Personen) liegt laut INVEKOS-Daten 2019 bei 31 % (siehe Tabelle 3.4.1.). Rückblickend auf die letzten 10 Jahre lässt sich Folgendes feststellen: Seit 2010 hat sich die Zahl der von Frauen geführten Betriebe absolut um 13.748 verringert, jene  der „Männerbetriebe“ ist bei einem viel höheren Ausgangswert lediglich um 7.529 Betriebe zurückgegangen. Der Anteil der Betriebe, die von Frauen geführt werden, geht kontinuierlich zurück und machte 2019 nur mehr 31 % aus, 2010 betrug dieser noch 38 % (INVEKOS-Daten).[1] Die Zahl der Versicherten in der              Pensionsversicherung lag im Jahr 2019 bei 133.190 Personen (–1,5 %). Der Anteil der Frauen betrug 39,5 %.[2]

 

Die Bedeutung der Rolle der Frauen im ländlichen Raum und in den bäuerlichen (Familien-)Betrieben ist definitiv eine Wesentliche. Der Weltlandfrauentag würdigt die wichtige Rolle der Bäuerinnen und Landfrauen in der Gesellschaft, leider zeichnet            der jüngste Grüne Bericht aber kein rosiges Bild.

 

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an die Bundesministerin für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus nachstehende

 

 

Anfrage

 

 

1.    Wie viele Bäuerinnen gib es momentan in Österreich?

2.    Wie viele davon führen Betriebe?

3.    Wie viele davon arbeiten in einem Betrieb mit?

4.    Wie viele Bäuerinnen sind als Betriebsführerin oder aufgrund der Mitarbeit pflichtversichert?

5.    Gibt es die Möglichkeit diese  Pflichtversicherung, durch eine eventuelle Verpachtung an den Ehepartner bzw. Lebensgefährten, zu umgehen?

a.    Wenn ja, mit welcher Begründung?

b.    Wenn ja, wie viele Frauen/Männer nutzen diese Möglichkeit?

6.    Wie viele Landwirtschaftsbetriebe werden prozentuell von Bäuerinnen geführt?

7.    Wie groß sind die Höfe, die Frauen gehören, im Vergleich zu den Höfen von Männern?

8.    Gibt es Daten dazu, wie viel prozentuell an Fördermitteln an Betriebe, die von Frauen geführt werden gehen und wie viel an Männer? Bitte um Auflistung nach nationalen und EU-Mitteln.

9.    Sind Bäuerinnen aufgrund der Betriebsgröße stärker von der neuen Einheitswertfestlegung betroffen als Männer?

10. Wie hoch ist das durchschnittliche Einkommen von Bäuerinnen im Vergleich zu Bauern?

11. Wie hoch ist die durchschnittliche Pension von Bäuerinnen im Vergleich zu Bauern?

12. Werden bäuerliche Betriebe eher an Männer oder an Frauen weitergegeben?

13. Wie hoch ist der Anteil an Frauen in den Landwirtschaftskammern? Bitte um Auflistung nach Bundesländern.

14. Wie hoch ist der Frauenanteil der Lehrenden an den Landwirtschaftsschulen bzw. Landwirtschaftshochschulen? Bitte um Auflistung nach Schulstandort bzw. Schulbezeichnung.

15. Wie setzt sich Ihr Ministerium für mehr Perspektiven für Frauen in der Landwirtschaft ein?

 



[1] Siehe Grüner Bericht 2020, online unter: https://gruenerbericht.at/cm4/jdownload/download/2-gr-bericht-terreich/2167-gb2020, Seite 67.

[2] Siehe Seite 120.