6135/J XXVII. GP

Eingelangt am 26.03.2021
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Anfrage

 

der Abgeordneten Rosa Ecker, MBA

und weiterer Abgeordneter

an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz

betreffend der Altersdiskriminierung in Österreich

 

Einem Bericht der „Tiroler Tageszeitung“[1], vom 18.03.2021 zufolge hat ein Drittel der 65-Jährigen angegeben, Altersdiskriminierung bereits erfahren zu haben. Diese Zahlen gehen aus einer EU-Studie[2] aus dem Jahr 2012 bevor. Auf Basis dieser Studie hat die WHO  in einem Bericht zusammengefasst, dass aus einer Analyse von 83.000 Befragten in 57 Ländern, sich jeder zweite Erwachsene voreingenommen gegenüber älteren Menschen - die WHO definiert Menschen ab 50 als „älter“ -  verhält. Dem Bericht ist auch zu entnehmen, dass sich ältere Menschen auch selbst in ihrem fortkommen behindern, da sie sich selbst mit Stereotypen belasten und sich mit fortgeschrittenem Alter weniger zutrauen oder sich überhaupt nicht zutrauen, neue Fähigkeiten zu erlernen.

Die Folgen von Altersdiskriminierung können für Betroffene erheblich sein:

Ihr Leben könne kürzer, ihre Gesundheit schlechter sein. Auch könnten sie sich langsamer von körperlichen Einschränkungen erholen und geistig schneller abbauen. (…) Menschen würden aufgrund ihres Alters manchmal medizinische Behandlungen vorenthalten oder sie würden gegen ihren Wunsch in Pension geschickt. (…) Altersdiskriminierung reduziert die Lebensqualität von älteren Menschen, führt zu sozialer Isolation und Einsamkeit (…). Sie könne auch zu Armut und finanzieller Unsicherheit führen.“

Zudem wurde im vergangenen Jahr durch die EU Mitgliedsstaaten einWHO-Aktionsplans für „gesundes Altern 2021-2030“ abgesegnet.

 

 

In diesem Zusammenhang stellen die unterfertigen Abgeordneten an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz folgende

 

ANFRAGE

 

1.     Wie viele dokumentierte Fälle von Altersdiskriminierung gibt es in Österreich? (Bitte um Nennung konkreter Zahlen für den Zeitraum 2017-2020)

2.     Mit welchen konkreten Maßnahmen möchte man in Österreich der Altersdiskriminierung entgegenwirken?

3.     Wie hoch sind die dazu anfallenden Kosten?

4.     Mit welchen konkreten Maßnahmen versucht Österreich Menschen auf die Problematik von Altersdiskriminierung aufmerksam zu machen?

5.     Wie viele Menschen wurden im Zeitraum 2017-2020 gegen ihren Wunsch in Pension geschickt?

6.     Wie viele ältere Menschen (lt. WHO ab 50 Jahren) sind in Österreich von Einsamkeit und sozialer Isolation betroffen? (Bitte um Nennung konkreter Zahlen für den Zeitraum 2017-2020)

7.     Mit welchen konkreten Maßnahmen möchte man in Österreich sozialer Isolation und Einsamkeit entgegenwirken?

8.     Wie hoch sind die dazu anfallenden Kosten?

9.     Welche konkreten Inhalte/Maßnahmen hat der WHO-Aktionsplan für gesundes Altern 2021-2030?

10.  Wie hoch sind die dazu anfallenden Kosten?

11.  In welcher Art und Weise beteiligt sich Österreich an welchen Maßnahmen?

12.  Setzt Österreich zusätzliche Maßnahmen?

13.  Wenn „Ja“, welche sind das?

14.  Welche Verbesserungen erhofft man sich aus der Umsetzung des WHO-Aktionsplans?



[1] Vgl. Tiroler Tageszeitung, https://www.tt.com/artikel/17956266/who-macht-in-studie-auf-altersdiskriminierung-aufmerksam , 18.03.2021

[2] Vgl. E.S.R.C Economic & Social Research Council, https://www.europeansocialsurvey.org/docs/findings/ESS4_gb_toplines_experiences_and_expressions_of_ageism.pdf