6140/J XXVII. GP

Eingelangt am 26.03.2021
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Anfrage

 

 

des Abgeordneten Kainz

und weiterer Abgeordneten

an den Bundesminister für Arbeit

betreffend Einem Drittel der Fitnessstudios droht die Insolvenz 

 

Auf www.noe.orf.at wurde am 13. März 2021 folgendes berichtet:

 

Einem Drittel der Fitnessstudios droht die Insolvenz

Zusammengerechnet acht Monate seit dem ersten Lockdown stehen die Ergometer in den Fitnessstudios still. Branchensprecher rechnen damit, dass bis zu einem Drittel der Betriebe die Insolvenz droht. Auch eine baldige Öffnung würde die Probleme noch nicht lösen.

268 Fitnessstudios gibt es in Niederösterreich. Alle Betreiber sehnen sich danach, bald wieder zu öffnen. Wie viele dann tatsächlich noch aufsperren können, ist fraglich. „Wir rechnen damit, dass aktuell 30 bis 50 Prozent aller Betreiber mit finanziellen Problemen zu kämpfen haben. Wir schätzen auch, dass bis zu einem Drittel diese Krise nicht überleben werden“, skizziert Branchensprecher Werner Weissenböck von der Wirtschaftskammer Niederösterreich ein düsteres Bild.

 

Die lange Schließung setzt den Betreibern massiv zu – auch eine baldige Öffnung werde die Probleme alleine nicht lösen können. Viele Mitglieder kündigten während der beiden Lockdowns ihr Abo und trainieren nun vermehrt zu Hause.

„Die Förderungen, die wir aktuell erhalten, sei es Fixkostenzuschuss oder Umsatzersatz, decken bei Weitem nicht unsere Kosten. Die viel drastischere Seite ist allerdings, dass wir aktuell Kunden verlieren – ohne aber gleichzeitig die Möglichkeit zu haben, neue Kunden dazu zu gewinnen“, so Weissenböck. Vorsichtigen Schätzungen der Branchenvertreter zufolge wird es drei bis fünf Jahre dauern, um den Kundenstock aus der Zeit vor dem ersten Lockdown wieder herzustellen. (...)

„Wir fühlen uns ungleich behandelt“

Im Vergleich zur Gastronomie fühlt sich Niederösterreichs Branchenvertreter, der sechs Studios betreibt, ungleich behandelt. Speziell beim Contact Tracing hätten sie laut eigener Aussage klar die besseren Voraussetzungen. „Durch unsere elektronischen Systeme können wir minutiös jeden Kunden erfassen, ohne einer ähnlichen Zettelwirtschaft wie in der Gastronomie“, beschwert sich Weissenböck.“[1]

 

 

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Arbeit folgende

 

 

Anfrage

 

1.    Wie viele Fitnessstudios mussten seit Beginn der Corona-Krise bereits Insolvenz anmelden? Bitte auch um detaillierte Aufgliederung nach Bundesländern.

2.    Wie beurteilen Sie die Tatsache, dass laut dem Branchensprecher durch die Lockdown-Maßnahmen rund einem Drittel der Fitnessstudios künftig die Insolvenz droht?

3.    Welche Maßnahmen planen Sie, um Fitnessstudios zu unterstützen und vor der Insolvenz zu bewahren? Bitte um detaillierte Aufzählung.

4.    Planen Sie eine Erhöhung des Umsatzersatzes und des Fixkostenzuschusses für Fitnessstudios?
a.) Falls ja, was ist konkret geplant?
b.) Falls nein, warum nicht?
c.) Falls nein, wie wollen sie sonst Fitnessstudios finanziell unterstützen?

5.    Im Sommer 2020 durften Fitnessstudios, trotz Coronavirus, für kurze Zeit wieder aufsperren. Wie viele Personen haben sich konkret durch Besuch im Fitnessstudio mit Corona infiziert? Bitte auch um Aufteilung nach Bundesländern bzw. Größe der jeweiligen Cluster.

6.    Das Contact-Tracing Verfahren wäre bei Fitnessstudios aufgrund der elektronischen Systeme wesentlich einfacher als in der Gastronomie. Wie rechtfertigen Sie die Ungleichbehandlung der Sparten?

7.    Planen Sie den Besuch eines Fitnessstudios künftig an irgendwelche Bedingungen zu knüpfen?
a.) Falls ja, welche?
b.) Wird künftig ein negativer Covid-19 Test für einen Besuch in einem Fitnessstudio notwendig sein?
c.) Wird künftig eine Corona-Impfung für einen Besuch in einem Fitnessstudio notwendig sein?

8.    Wann planen Sie konkret, Fitnessstudios wieder aufsperren zu lassen?

 

 

 



[1] https://noe.orf.at/stories/3094441/