6277/J XXVII. GP
Eingelangt am 09.04.2021
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Anfrage
des Abgeordneten Peter Wurm, Dr. Dagmar Belakowitsch
und weiterer Abgeordneter
an den Bundeskanzler
betreffend Hilferuf eines ÖVP-Bürgermeisters aus dem Pinzgau
Ein ÖVP-Bürgermeister aus der Pinzgauer Gemeinde Krimml richtet einen Hilferuf an die österreichische Bundesregierung und die Abgeordneten:
Sehr geehrter Herr Bundeskanzler Kurz!
Sehr geehrter Herr Vizekanzler Mag. Kogler!
Sehr geehrter Herr Bundesminister Anschober!
Sehr geehrte Damen und Herren des Nationalrates und der Parlamentsklubs!
Gestern habe ich kurz Ihre Debatten im Nationalrat verfolgt und aus diesem Grund sende ich dieses Mail an Sie.
Die derzeitigen Handlungen und Maßnahmen in Hinblick auf den Umgang mit COVID vermitteln mir und vielen
unserer Bürger Orientierungs- und Planlosigkeit. Die viel zitierte „Müdigkeit“ ist absolut real und die Zahlen zeigen
uns sehr deutlich, dass die getroffenen Maßnahmen nicht mehr greifen und wirken. Aus diesem Grund haben wir
in unserer Gemeinde das kostenlose Angebot eines Anti-Körpertests für alle Bürger ab 12 Jahren gemacht.
Die Teilnahme war enorm und ich möchte gerne unsere Ziele punktieren:
• Schaffung einer validen Datenbasis bereits immunisierter Personen (positiver Anti-Körpertest bzw. Impfung)
• somit Entlastung des Testsystems:
Keine Testung mehr für Seniorenwohnheimbesuche, Friseur, körpernahe Dienstleistungen, Mitarbeiter im öffentlichen Bereich wie Kindergarten, Schule, Gemeinde und Privatwirtschaft, Gastro etc.
• Gezielte Impfung noch nicht immunisierter Personen
• AUFSPERREN: Sport, Gastro, Beherbergung etc.
TESTEN IST WICHTIG – ABER NICHT IMMER ÜBER ALLE!
IMPFEN IST DIE LÖSUNG – ABER BITTE DIE PERSONEN, DIE NOCH KEINEN SCHUTZ HABEN!
Zählt man die bereits geimpften Personen in Krimml zum Ergebnis der Testung, so kommen wir derzeit auf ca. 35 % der Bürger,
die bereits immunisiert sind und aus dem normalen Testraster fallen könnten!
In der Anlage ein Artikel der Salzburger Nachrichten, der einen guten Überblick über Ergebnis und Ziele der Testung gibt.
Vielleicht ein Denkansatz….?!
Wir haben extrem positives Feedback aus ganz Österreich erhalten. Unter anderem hat mir ein älteres Ehepaar aus Mittersill geschrieben, dass sie beide positiv sind und sich aus diesem Grund erst später impfen lassen. Da schau her! Die Menschen sind oft viel gscheiter, als vielfach angenommen wird. Sollte man mal kurz reflektieren.
Ein nicht mehr allzu freundlicher Gruß aus der kleinen Gemeinde Krimml im Salzburger Land!
Bgm. Erich Czerny
In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an den Bundeskanzler nachstehende
ANFRAGE
1. Welche Antwort haben Sie Herrn ÖVP-Bürgermeister Erich Czerny aus Krimml im Oberpinzgau auf seinen Brief gegeben?
2. Wie beurteilen Sie generell die von Herrn ÖVP-Bürgermeister Erich Czerny aufgeworfene Problematik?
3. Wie werden Sie Ihre Test- und Impfstrategie bezüglich der von Herrn ÖVP-Bürgermeister Erich Czerny aufgeworfenen Kritikpunkte ändern und bis wann?