6382/J XXVII. GP

Eingelangt am 21.04.2021
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Anfrage

 

der Abgeordneten Schnedlitz, Amesbauer

und weiterer Abgeordneter

an den Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung

betreffend Buben-Trio würgt 9-Jährigen während Unterricht bewusstlos

 

Am 08.04.2021 berichtete die „Kronen Zeitung“ in ihrer Onlineausgabe wie folgt (https://www.krone.at/2384205):

 

Mitschüler würgten Bub (9) in Schule bewusstlos

Es ist schlicht unfassbar, was sich da Ende März in der dritten Klasse einer Grazer Volksschule abgespielt haben soll: In der zweiten Stunde, während des Sachunterrichts, schlugen drei Buben wie wild auf einen Mitschüler ein und würgten ihn bis zur Bewusstlosigkeit.

 „Anführer“ sorgte im Vorjahr für Polizeieinsatz

 

Es war nicht der erste Vorfall mit dem „Anführer“ des Buben-Trios. Der Neunjährige mit Migrationshintergrund löste bereits im Vorjahr einen Rettungs- und Polizeieinsatz aus, spricht immer wieder davon, sich oder andere umzubringen, und drohte sogar, die Schule in die Luft zu sprengen. Echte Konsequenzen seitens der Direktorin (sie wollte sich auf „Krone“-Anfrage nicht zu dem Fall äußern) hat es nie wirklich gegeben.

„Laufend Schritte gesetzt“

 

Bei der Bildungsdirektion verweist man darauf, dass seitens der Direktion laufend entsprechende Schritte gesetzt worden seien. „Dazu zählen etwa der Einsatz eines Beratungslehrers und schulpsychologisches Personal.“ Nun habe man einen „intensiven Begleitungsprozess veranlasst, der ein gewalt- und angstfreies Klassenklima sicherstellen soll“. Über die Vorgehensweise der Schule im konkreten Anlassfall laufen noch Erhebungen.

 

Auch die Polizei ermittelt inzwischen. Die Buben wurden übrigens suspendiert - der Anführer bis 23. April, die anderen sind ab Montag (12. April) wieder in der Schule.

 

Es ist untragbar, dass es in den österreichischen Schulen zu solch gewaltvollen Auseinandersetzungen kommt. Gerade in Zeiten wie diesen, wo unsere Jugendlichen sehr stark unter den Corona-Einschränkungen leiden, ist es wichtig, dass gerade die Schule als sicherer Hafen gilt.

 

In diesem Zusammenhang stellen die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung folgende

 

Anfrage

 

1.    Wie beurteilten Sie den Vorfall an der Grazer Volksschule?

2.    Welche präventiven Maßnahmen wurden seit dem Zwischenfall von Ihrem Ministerium gesetzt, um weitere Gewaltvorfälle zu verhindern?

3.    Was wird seitens des Ministeriums unternommen, damit Lehrkräfte im Umgang mit Gewaltbereitschaft zwischen Schülern mit Migrationshintergrund und Schülern ohne Migrationshintergrund besser geschult sind?

4.    Welche Konsequenzen werden seitens des Ministeriums aus solchen Vorfällen gezogen?