6395/J XXVII. GP

Eingelangt am 21.04.2021
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Anfrage

 

 

des Abgeordneten Alois Kainz

und weiterer Abgeordneten

an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz  

betreffend Vernachlässigung von Vorsorgeuntersuchungen  

 

Am 7. April 2021 starte „Der Standard“ auf seiner Website eine Diskussion zum Thema Vorsorgeuntersuchungen während der Corona-Pandemie:

 

„Am 7. April wird seit 1954 jährlich der Weltgesundheitstag begangen. Durch die Corona-Pandemie erfährt das Thema Gesundheit schon eine ganze Weile große Aufmerksamkeit. Doch während Sars-CoV-2 im Fokus steht, rücken andere Krankheiten zurzeit oftmals in den Hintergrund: sei es aufgrund des Ausnahmezustands in Krankenhäusern und der Verschiebung gewisser Untersuchungen oder sei es aufgrund der Scheu beziehungsweise Angst mancher Menschen, in der momentanen Situation einen Arzt oder eine Ärztin aufzusuchen. Dabei gibt es in Österreich einen sehr guten Zugang zu Vorsorge- und Routineuntersuchungen. Ob Haut- oder Zahnmedizin, Gynäkologie oder Urologie: je nach Alter und Gesundheitszustand sollte man mindestens einmal jährlich zur Kontrolle bei den Spezialistinnen oder Spezialisten. Hat man bestimmte Vorerkrankungen oder zählt man zu einer gewissen Risikogruppe, sollte man zusätzlich spezifische Routineuntersuchungen bei Fachärzten oder Fachärztinnen durchführen lassen. Außerdem können alle Menschen ab dem 18. Lebensjahr einmal jährlich das Angebot der kostenlosen Gesunden-Untersuchung in Anspruch nehmen.“[1]

 

Wie die Antworten in diesem Gesundheitsforum zeigen, hatte die Krise auf einige zwar keine Auswirkungen in Bezug auf die Vorsorgeuntersuchungen, doch viele Österreicher und Österreicherinnen haben Untersuchungen während bzw. gerade wegen der Corona-Pandemie vernachlässigt. Daraus resultierend könnte es sein, dass etwaige Krankheiten die während einer Vorsorgeuntersuchung erkannt worden wären, nun erst verspätet bzw. eventuell sogar zu spät erkannt werden können.

 


 

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz folgende

 

 

Anfrage

 

1.    Wie viele Vorsorgeuntersuchungen wurden 2020 in Österreich insgesamt durchgeführt?
a.) Gab es in Bezug auf die Vorjahre einen Rückgang bei den Voruntersuchungen?

2.    Wie viele Prozent der Österreicher und Österreicherinnen lassen zumindest ein Mal im Jahr eine Vorsorgeuntersuchung machen?

3.    Der Coronavirus ist derzeit medial überall präsent, über andere Krankheiten wird hingegen kaum noch berichtet. Wie beurteilen Sie die Tatsache, dass viele Österreicher und Österreicherinnen Vorsorge- und Routineuntersuchungen während bzw. gerade wegen der Corona-Pandemie vernachlässigt haben?

4.    Aufgrund der Corona-Pandemie mussten auch viele Untersuchungen von Seiten der Ärzte verschoben werden. Welche Maßnahmen setzten Sie, damit Personen Zugang zu diesen wichtigen Untersuchungen haben?

5.    Welche Maßnahmen setzten Sie allgemein, damit künftig mehr Menschen Vorsorgeuntersuchungen durchführen lassen? Bitte um detaillierte Erläuterung.



[1] https://www.derstandard.at/story/2000125613988/vorsorgeuntersuchung-wie-regelmaessig-gehen-sie-zum-arzt