6444/J XXVII. GP
Eingelangt am 22.04.2021
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ANFRAGE
des Abgeordneten Erwin Angerer
an die Bundesministerin für Klima, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie
betreffend Sicherheitsvorkehrungen bei in Brand geratenen E-Fahrzeugen
Mehrfach wurden in parlamentarischen Anfragen (bspw. 4902/J, 4838/J, 1076/J der XXVII GP) mögliche Sicherheits- und Umweltgefahren aufgrund von Elektromobilität hinterfragt. Seitens des BMKUEMIUT wurden Gefahrenpotenziale negiert und darauf hingewiesen, dass E-Fahrzeuge als äußerst sicher gelten und „der richtige Umgang bei einem Brand mit einem E-Fahrzeug entscheidend [ist]“[1]. Bezugnehmend auf die Notwendigkeit, dass bereits mehrfach in Brand geratene Elektrofahrzeuge in spezielle Container geladen und geflutet wurden, wurde angemerkt, dass das komplette Versenken für brennenden E-Autos in einem Container gemäß „DGUV nur in begründeten Ausnahmefällen anzuwenden“[2] ist. Daher werden Feuerwehren auch nicht präventiv mit solchen Containern ausgestattet.
In einem Artikel der Kronen Zeitung vom 18.04.2021 wurde nun abermals von einem E-Autobrand berichtet. In der westfälischen Gemeinde Alpen geriet ein Elektrofahrzeug – bzw. dessen Batterie - in Brand, im Zuge des Einsatzverlaufes kam es immer wieder zu explosionsartigen Reaktionen, sodass die Einsatzstelle weiträumig geräumt werden musste. Rund 6 Stunden dauerte der Einsatz, bei dem schlussendlich die Feuerwehr (25 Einsatzkräfte) mithilfe eines Krans das Auto in einen Container lud und mit Wasser flutete.[3]
In diesem Zusammenhang stellen die unterfertigten Abgeordnete an die Bundesministerin für Klima, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie nachstehende Anfrage
1. Wie sind die technischen Anforderungen an solche Container, die im Notfall genutzt werden, wenn eine Elektrobatterie unkontrollierbar in Brand geraten ist?
2. Welche Stellen/Unternehmen in Österreich verfügen über solche Container?
3. Wer übernimmt die Kosten für den Einsatz solcher Container und wie hoch sind diese (Kosten) ca. pro Einsatzfall?
4. Wie lange dauert es im Schnitt, ein in Brand geratenes Elektroauto bzw. Autos mit anderen Verbrennungsmotoren zu löschen?
5. Wie viele Einsatzkräfte werden im Schnitt zur Löschung einer brennenden Elektrobatterie bei Autos bzw. von Diesel-/Benzinautos herangezogen?
6. Sind die Feuerwehren in Österreich (verpflichtend) mit speziellen Atemschutzmasken ausgerüstet, um sich im Falle eines rauchenden Elektroautos schützen zu können?
7. Gibt es grundsätzlich spezielle Ausrüstung für die Feuerwehren, um im Einsatzfall brennende Elektroautos bzw. Elektrobatterien unter Berücksichtigung höchster Sicherheitsmaßnahmen zu löschen?
7a. Wenn ja, welche?
7b. Wenn nein, warum nicht?
8. Gerät ein Elektroauto bzw. dessen Batterie in Brand, wie groß sollte der Sicherheitsradius sein, um potentielle Anwohner oder umliegende Gebäude vor etwaigen Brand- bzw. Gesundheitsschäden zu schützen?
9. Welche Unternehmen dürfen die Entsorgung von jenem Kühlwasser vornehmen, das sich in den gefluteten Containern befinden?
10. Welche besonderen Bestimmungen sind bei der Entsorgung von kontaminiertem Kühlwasser zu berücksichtigen?
11. Welche chemischen-physikalischen Behandlungen werden vor Einleitung in die Kanalisation bei kontaminiertem Kühlwasser durchgeführt?
12. Wie lange dauert im Schnitt die Behandlung von kontaminiertem Kühlwasser, bevor dieses der Kanalisation zugeführt werden kann?
13. Mit welchen Kosten ist im Schnitt bei der Entsorgung von kontaminiertem Kühlwasser durch in Brand geratene Elektroautos zu rechnen?