6448/J XXVII. GP

Eingelangt am 22.04.2021
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ANFRAGE

der Abgeordneten Peter Schmiedlechner

und weiterer Abgeordneter

an die Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie

betreffend Waldbewirtschaftung als Klimaschutzmaßnahme

Die Österreichischen Bundesforste bewirtschaften die natürlichen Ressourcen der Republik – Wälder, Seen, Berge – und damit jeden zehnten Quadratmeter der Staatsfläche. Natürliche Ressourcen Österreichs erfüllen viele Aufgaben, welchen auch im Hinblick auf die Klimaziele eine große Bedeutung zusteht. Besonders der Wald spielt bei der CO₂-Bindung eine wichtige Rolle. „Derzeit sind rund 3.600 Millionen Tonnen CO₂ in Österreichs Wäldern gebunden. Das entspricht etwa der 45-fachen Menge des jährlichen CO₂-Ausstoßes in Österreich von etwa 80 Millionen Tonnen CO₂.“ [1]

Damit bildet der Wald, wie es im ersten Satz des österreichischen Forstgesetzes - §1, Absatz 1 unter dem Titel „Nachhaltigkeit“ -  heißt, „eine wesentliche Grundlage für die ökologische, ökonomische und soziale Entwicklung Österreichs“. Auf der Internetseite www.holzistgenial.at wird unter anderem auf Folgendes in Zusammenhang mit Klimaschutz hingewiesen:

· Bewirtschaftete Wälder bringen für den Klimaschutz mehr als naturbelassene Wälder.

· Aktive Forstwirtschaft erntet Bäume, bevor sie verrotten und das in ihnen gebundene CO₂ wieder freigesetzt wird.

· Anstelle der geernteten Bäume wachsen neue Bäume nach, die der Luft erneut CO₂ entziehen.

· Das geerntete Holz, das als Werk- und Baustoff genutzt wird, hält CO₂ weiter unter Verschluss.

· Holzverwendung vermeidet die CO₂-Belastungen, die andere Materialien verursachen würden.

Damit wird die Aufgabe des Holzes aber auch der aktiven nachhaltigen Bewirtschaftung des Waldes verdeutlicht. Wenn wir die Wälder nicht aktiv bewirtschaften, entsteht ein „Ausgleich“ an CO₂. Die Bäume sterben irgendwann und verrotten, damit wird das gebundene Kohlendioxid wieder freigesetzt. Deswegen ist die Bewirtschaftung für das Klima von immenser Bedeutung. Notwendig ist es deswegen auch langfristig die Bewirtschaftung sicherzustellen und die Zusammensetzung der Wälder der Erderwärmung anzupassen, sonst verlieren wir die Waldfläche und als folge die positive Wirkung der Wälder auf den CO₂-Ausstoß.

In diesem Zusammenhang stellen die unterfertigten Abgeordneten an die Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie folgende

Anfrage

1. Wie viel Fläche der Wälder wird derzeit nicht bewirtschaftet bzw. bleibt naturbelassen?

a. Wie viel davon wird von den Österreichischen Bundesforsten (ÖBf) verwaltet?

2. Wie viel CO₂ könnte man binden, wenn man den gesamten Bestand der Wälder in Österreich nachhaltig bewirtschaftet?

a. Wie hoch wäre dieser Wert monetär ausgedruckt?

3. Wie viel CO₂ könnte man binden, wenn man den gesamten Bestand der Wälder des ÖBf nachhaltig bewirtschaftet?

a. Wie hoch wäre dieser Wert monetär ausgedruckt?

4. Was waren die Ergebnisse des Nationalen Klimakomitees (NKK; nach Klimaschutzgesetz § 4 (4))?

5. Wie oft hat das Nationale Klimakomitee getagt?

a. Wann waren diese Sitzungen und was waren die behandelten Themen?

6. Wer sind die Mitglieder des NKK (bitte um Namen und Funktionen)?

7. Hat das NKK auch Empfehlungen für die Waldbewirtschaftung abgegeben?

a. Falls ja, welche?

b. Falls nein, warum nicht?

c. Falls nein, ist das Thema der Waldbewirtschaftung in der nahen Zukunft auf der Tagesordnung?

8. Welche Maßnahmen plant das Bundesministerium und den CO₂-Ausstoß zu verringern?

a. Wann sind diese Maßnahmen geplant?

b. Wie beurteilt das Bundesministerium die Aufgabe des Waldes bei der CO₂-Bindung?

c. Welche Maßnahmen sind notwendig, um unsere Wälder gegen die Erderwärmung zu rüsten?

d. Ist eine Anpassung der Baumartenliste an die Erderwärmung geplant?

i. Falls ja, wann?

ii. Falls nein, warum nicht?

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[1] Internetseite: Bester Beitrag fürs Klima: Holz ist genial!