Eingelangt am 03.05.2021
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Anfrage
der Abgeordneten DI Gerhard Deimek, Mag. Gerhard Kaniak
und weiterer Abgeordneter
an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und
Konsumentenschutz
betreffend Einsatz von Budesonid bei Covid-19
Der Kurier berichtete am 12. April 2021 in einem Beitrag
über eine Britische Studie der University of Oxford, UK im Fachmagazin
„The Lancet – Respiratory Medicine“, die die
Erfahrungen österreichischer Ärzte mit dem Wirkstoff Budesonid
bestätigte. Auch die Österr. Ärztekammer fordert in einer
Aussendung das Ministerium zur Unterstützung des Einsatzes von Budesonid
gegen COVID-19 auf.
Eine Ärztin schildert in einem weiteren Beitrag des
Kuriers vom 13. April, dass die Behandlung einer vierstelligen Anzahl von
Patienten mit Budesonid gut funktioniere, keine Nebenwirkungen erwartbar seien
und bei frühzeitigem Einsatz die Patienten kaum spitalspflichtig wurden.
Patienten die mit anderen Asthmasprays behandelt wurden, hatten hingegen
oftmals schwere Verläufe. Weiters führt sie aus, dass es Daten
gegeben hätte, die aus ihrer Sicht leicht ausgewertet werden hätten
können. „Wir haben hier in Österreich die Daten von mehreren
hundert Patienten, die so behandelt wurden. Mit allen Möglichkeiten, die
uns ELGA bietet, könnten wir relativ rasch klären, ob an der
Behandlung mit dem Medikament etwas dran ist oder nicht“. Die
positiven Effekte von Budesonid traten dann auf, wenn das Mittel innerhalb der
ersten sieben Tage nach Auftreten der Krankheit gegeben wurde. Budesonid wirke
antiallergisch, antientzündlich und ist mit Cortison verwandt. Im
Immunsystem unterdrückt es entzündliche Vorgänge.
In-vitro-Studien haben bereits zuvor gezeigt, dass Budesonid die Vermehrung von
SARS-CoV-2 in Atemwegszellen reduzieren kann.
Johannes Steinhart, Vizepräsident der
Österreichischen Ärztekammer und Bundeskurienobmann der
niedergelassenen Ärzte, fordert im erwähnten Artikel des Kurier das
Gesundheitsministerium auf, den Einsatz des Wirkstoffs Budesonid, auf dem
einige gängige Asthmasprays basieren, gegen COVID-19 tatkräftig zu
unterstützen, da durch den Einsatz des inhalierten Wirkstoffs die
Wahrscheinlichkeit von schweren Verläufen um 90 Prozent reduziert werden.
„Das kann ein bedeutender Fortschritt für uns sein, weil die
Behandlung mit dem Wirkstoff drei Tage nach Symptombeginn erfolgt. Das macht
einen Riesenunterschied“, sagt Steinhart. Schon jetzt würden in
Spitälern Steroide zur Behandlung eingesetzt werden. „Doch drei
Tage nach Symptombeginn kommt niemand ins Spital, da sind die Erkrankten
zuhause oder suchen ihren Hausarzt auf“. Die Studie lege nahe, dass
es bereits am Beginn einer Infektion eine Chance gebe, schwere Verläufe zu
verhindern und die Spitäler so zu entlasten. Dass der sofortige Schutz vor
einer schweren Erkrankung auch helfen könnte, Long-Covid-Erkrankungen zu
vermeiden, sei perspektivisch ebenfalls ermutigend. In der Studie wurde Budesonid
sieben Tage lang genommen, bei zwei Inhalationen pro Tag. „Das Ministerium
sollte sich bei Budesonid um die Unterstützung von entsprechenden
Folgestudien, internationale Vernetzung und standardisierte Therapieoptionen
kümmern. Wir hätten damit eine neue Waffe gegen Corona für den
niedergelassenen Bereich, die viel Leid verhindern und Menschenleben retten
kann“.
(https://kurier.at/wissen/gesundheit/aerztekammer-fordert-unterstuetzung-fuer-asthma-mittel/401348354
und https://kurier.at/wissen/gesundheit/asthma-mittel-senkt-spitalsrisiko-was-wirklich-dahinter-steckt/401348981)
In diesem Zusammenhang stellen die unterfertigten Abgeordneten
an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und
Konsumentenschutz folgende
Anfrage
1. Ist ihnen
die oben angeführte Studie der University of Oxford, UK sowie die
Stellungnahme der ÖÄK dazu bekannt?
2. Ist
ihnen auch aus den Daten der ELGA bekannt, dass Budesonid bei frühzeitiger
Gabe die Anzahl der schweren Verläufe sowie der Hospitalisierungen wegen
COVID-19 überhaupt reduziert?
3. Wurden
über die Datenbasis von ELGA Untersuchungen angestellt, welche Medikamente
oder Behandlungen bei COVID Erleichterungen im Krankheitsverlauf oder
schnellere Heilung brachten?
4. Wenn
ja, welche?
5. Wenn
nein, warum nicht?
6. Wenn
nein, welchen Vorteil für die Allgemeinheit hat eine Gesundheitsdatenbank,
die nach eigenen Aussagen der ELGA GmbH. Befunde und Therapien deswegen
speichert um Diagnostik und Therapie zu unterstützen?
7. Sind
aus den Daten von ELGA nennenswerte Nebenwirkungen bekannt?
8. Wenn
ja welche?
9. Werden
sie dem Aufruf der ÖÄK folgen und sich um Unterstützung von
entsprechenden Folgestudien, internationale Vernetzung und standardisierte
Therapieoptionen kümmern?
10. Werden sie dem Aufruf
der ÖÄK insofern folgen, als sie das Mittel Budesonid als neue Waffe
gegen Corona für den niedergelassenen Bereich unterstützen, die viel
Leid verhindern und Menschenleben retten kann?
11. Wenn nein, warum
nicht?
12. Werden sie sich darum
kümmern, dass Budesonid während der Pandemie immer in ausreichendem
Maße vorhanden ist?
13. Wenn nein, warum
nicht?
14. Werden sie sich um
ausreichende Finanzmittel für den Zukauf von Budesonid kümmern?
15. Wenn nein, warum
nicht?