6516/J XXVII. GP
Eingelangt am 03.05.2021
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ANFRAGE
des Abgeordneten Peter Schmiedlechner
und weiterer Abgeordneter
an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz
betreffend Pandemie-Maßnahmen in NÖ in den letzten 14 Monaten
Die Pandemie beeinflusst das ganze öffentliche Leben bereits seit einem Jahr und damit hatte die Regierung bereits mehr als ein Jahr, um darauf zu reagieren und vorbeugend zu wirken.
Logisch wäre eine intensive Kampagne, welche die Wichtigkeit des menschlichen Immunsystems thematisiert. Dabei sollte noch einmal der gesunde Lebensstil – sprich gesunde Ernährung, Bewegung (vor allem an der frischen Luft) und vieles mehr – zur Sprache kommen. Dies ist aber nicht geschehen. Auch der Ausbau der Infrastruktur, für den Fall, dass sich die Pandemieentwicklung in Österreich verschlechtert, wurde verabsäumt. Es wird wenig über neue Intensivbetten und Beatmungsgeräte berichtet. Als Antwort auf die gestiegene Nachfrage nach Intensivbetten wurden stattdessen nicht dringende Operationen verschoben. In Niederösterreich hat man zur Bewältigung der Organisation der Corona-Pandemie zwei Intensivbettenkoordinatoren bestellt. Herr Helmut Trimmel ist für die Thermenregion und Herr Christoph Hörmann für das Weinviertel sowie für die Regionen Mitte, Mostviertel und Waldviertel zuständig. "Ihre Aufgabe ist es, die einzelnen Kliniken zu unterstützen, um in der derzeitigen Lage die knappe Ressource 'Intensivbett' unter den intensivpflichtigen Covid- und Nicht-Covid-Patienten optimal zu verteilen", teilte die Landesgesundheitsagentur mit.[1] Eine gute Koordination ist zu begrüßen, es darf aber nicht die einzige Maßnahme sein. Viel mehr hätte ein Ausbau der Intensivbetten in dem Pandemiejahr stattfinden sollen. Es wäre auch sinnvoll gewesen, nicht nur in Bezug auf die Pandemie, sondern längerfristig gesunde Lebensweise zu propagieren.
In diesem Zusammenhang stellen die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz folgende
Anfrage
1. Wie viele Intensivbetten gibt es in den einzelnen Klinik-Standorten in Niederösterreich?
2. Wie hat sich die Anzahl der Intensivbetten in den einzelnen Klinik-Standorten in Niederösterreich seit März 2020 entwickelt?
a. Wie viele davon stehen den Covid-Patienten zur Verfügung?
b. Wie viele Intensivbetten in den einzelnen Klinik-Standorten in Niederösterreich stehen Nicht-Covid-Patienten zur Verfügung?
3. Wie hat sich die Anzahl der Beatmungsgeräte in den einzelnen Klinik-Standorten in Niederösterreich seit März 2020 entwickelt?
a. Wie viele davon stehen den Covid-Patienten zur Verfügung?
b. Warum werden die Beatmungsgeräte des Bundesheeres derzeit nicht genützt?
c. Gibt es andere Reserven an Beatmungsgeräten (außer beim Bundesheer), welche derzeit nicht genützt werden?
d. Woher stammen die Beatmungsgeräte, welche Wien und Niederösterreich im Oktober 2020 nach Prag geschickt haben?
4. Welche weiteren Maßnahmen (nicht genannt in den Fragen 2 und 3) haben die einzelnen Klinik-Standorte in Zusammenhang mit der Corona-Pandemie gesetzt?
a. Wurden Maßnahmen zur Aufstockung des Personals gesetzt?
i. Falls ja, welche?
ii. Falls nein, warum nicht?
5. Wie entwickelte sich die Belegung der Betten in den einzelnen Klinik-Standorten in Niederösterreich (bitte die Intensivstationen extra ausweisen) seit März 2020?
6. Wo und wann gab es in den Klinik-Standorten in Niederösterreich eine Überlastung?
a. Wie wurde diese gelöst?
7. Welche Maßnahmen hat das Bundesministerium gesetzt, um die Bevölkerung über die Wichtigkeit eines guten Immunsystems und darüber wie man diesen stärkt zu informieren?
8. Welche Maßnahmen plant das Bundesministerium in der Zukunft, um die Bevölkerung über die Wichtigkeit eines guten Immunsystems und darüber wie man diesen stärkt zu informieren?
9. Welche Erfolge konnten die zwei Intensivbetten-Koordinatoren in Niederösterreich erreichen?