6702/J XXVII. GP

Eingelangt am 20.05.2021
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Anfrage

der Abgeordneten Petra Wimmer, Genossinnen und Genossen

an den Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung

betreffend Ausbau von Finanzschulungen

Laut dem „Schuldenreport 2021“[1] geraten immer mehr ÖsterreicherInnen bereits in jungen Jahren in ernsthafte finanzielle Schwierigkeiten. Die Gründe, warum es dazu kommt, sind vielfältig. Junge Menschen sind von den beruflichen Auswirkungen der Covid-Krise besonders stark betroffen. Arbeitslosigkeit ist oft ein Hauptgrund für die Überschuldung.

Hinzu kommt, dass Jugendliche heutzutage mehr monatlichen Fixkosten wie Handyverträge, Verträge mit Streamingdiensten oder Mitgliedschaften bei Fitnessstudios stemmen müssen. Die Summe dieser Kosten kann schnell zu einer Überziehung des Kontos führen. Dies führt dazu, dass Überziehungszinsen gezahlt werden müssen. Hier beginnt oft die Schuldenspirale. Im Durchschnitt sind die Klienten der Schuldnerberatungen zwar 42 Jahre alt, aber die Schulden wurden vorher gemacht.

Daher brauchen Kinder und Jugendliche möglichst rasch altersgemäß aufbereitetes Wissen über alltägliche Finanz- und Wirtschaftsfragen. Bisher fand das mittels Finanzworkshops statt. So sind im Bereich der Finanzbildung die Schuldnerberatungen in Österreich federführend. Die Schuldnerberatung Oberösterreicherreicht mit ihren Finanzworkshops etwa 8.000 Jugendliche und Erwachsene jährlich.
Laut der Anfragebeantwortung 1831/AB wird „Financial Literacy“ erst im Schuljahr 2023/24 in die Lehrpläne aufgenommen.

Im Hinblick auf die steigende Arbeitslosigkeit und das sinkende durchschnittliche Haushaltseinkommen stellen die unterfertigten Abgeordneten daher folgende

ANFRAGE

1)      Ist geplant, im Bereich der Erwachsenenbildung Kurse zum Thema „Finanzbildung" zu fördern?

a)       Wenn ja, wie hoch sind die dafür budgetierten Mittel?

b)      Wenn ja, in welcher Form werden die Kurse angeboten und wieviele Personen können daran teilnehmen?

c)       Wenn ja, werden diese Kurse künftig in allen Bundesländern angeboten?

d)      Wenn nein, warum nicht?

2)      Wie sieht die Aufnahme von „Financial Literacy“ in den Lehrplänen der diversen Schulstufen aus?

a)       Wie hoch sind die dafür budgetierten Mittel?

b)      In welcher Form werden die Inhalte vermittelt?

3)      Warum findet die Aufnahme von „Financial Literacy“ in die Lehrpläne erst im Schuljahr 2023/24 statt?

4)      Ist aufgrund der Aufnahme von „Financial Literacy“ in die Lehrpläne erst im Schuljahr 2023/24 geplant, bis dorthin vermehrt Workshops und Kurse zum Thema „Finanzbildung“ in den Schulen anzubieten?

a)       Wenn ja, wie hoch sind die dafür budgetierten Mittel?

b)      Wenn ja, in welcher Form werden die Kurse angeboten und wieviele Personen können daran teilnehmen?

c)       Wenn ja, werden diese Kurse künftig in allen Bundesländern angeboten?

d)      Wenn nein, warum nicht?

5)       



[1] Vgl. https://www.schuldenberatung.at/downloads/infodatenbank/schuldenreport/asb_Schuldenreport2021.pdf?m=1618998813&