6769/J XXVII. GP

Eingelangt am 20.05.2021
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ANFRAGE

 

der Abgeordneten Rosa Ecker, MBA

und weiterer Abgeordneter

an den Bundesminister für Arbeit

betreffend Ausbau des Angebots für Fachkräftestipendium

 

 

Im Jahr 2013 wurde mit der Einführung eines Fachkräftestipendiums (FKS) eine langjährige Forderung der AK OÖ realisiert. Der Bezug dieses Stipendiums kann unter bestimmten Voraussetzungen – etwa mehrjährige Berufstätigkeit, Qualifikation unter Fachhochschul-Niveau – von karenzierten Arbeitnehmern/-innen und Arbeitsuchenden beansprucht werden. Bei bis zu dreijährigen Ausbildungen bedeutet das eine monatliche Unterstützung in Höhe des zustehenden Arbeitslosengelds bzw. der Notstandshilfe. Außerdem ist man in der Zeit kranken-, unfall- und pensionsversichert. Diese Absicherung macht es für viele Personen erst möglich, über eine derartige Ausbildung und eine berufliche Umorientierung nachzudenken. Sie deckt die Lebenshaltungskosten in dieser Zeit ab. Gefördert werden derzeit: Ausbildungen in „Mangelberufen", das Nachholen von Lehrabschlüssen und von ausgewählten Abschlüssen in berufsbildenden mittleren und höheren Schulen (vorwiegend im technischen Bereich) sowie ausgewählte Qualifikationen im Gesundheits- und Sozialbereich. Gefördert werden Ausbildungen, die spätestens am 31. Dezember 2022 begonnen werden.

 

Im Jahr 2019 nahmen in Oberösterreich mehr als 600 Personen ein derartiges Stipendium in Anspruch. 80 Prozent davon absolvierten eine Ausbildung oder Umschulung für den Gesundheits- und Sozialbereich. Bei der Einführung des Fachkräftestipendiums waren Kollegs für Sozial- und Kindergartenpädagogik förderbar, sind dann aber von der Liste gestrichen worden. Durch Corona steigt der Bedarf an professioneller elementar- und sozialpädagogischer Unterstützung. Mit den von der Regierung angekündigten österreichweiten 150 neuen Ausbildungsplätzen allein ist es aber nicht getan. Da nur fünf Standorte geplant sind, bedeutet das lediglich eine zusätzliche Kollegklasse am Standort Ried im Innkreis. [1]

 

 

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Arbeit nachstehende

 

 

Anfrage

 

 

1.    Auf welchen Zahlen, Daten, Umfragen, Berechnungen etc. beruht Ihre Einschätzung, dass 150 neue Ausbildungsplätze österreichweit ausreichend sein sollen?

2.    Angesichts der momentanen Rekordarbeitslosigkeit sowie der Knappheit an verfügbaren Arbeitsplätzen, wie wollen Sie die längerfristigen Weiterbildungen zur beruflichen Neuorientierung konkret fördern?

3.    Gibt es Ihrerseits Pläne, die bestehenden Förderungen im Bereich des  Fachkräftestipendiums auszubauen?

a.    Wenn nein, warum nicht?

b.    Wenn ja, in welchem Umfang und ab welchem genauen Zeitpunkt?

4.    Da bei der Einführung des Fachkräftestipendiums die Förderung für Kollegs für Sozial- und Kindergartenpädagogik gestrichen wurde, gibt es inzwischen konkrete Pläne Ihrerseits dies rückgängig zu machen?

a.    Wenn nein, warum nicht?

b.    Wenn ja, ab welchem genauen Zeitpunkt?

5.    Wenn nein bei der Frage 4, haben Sie alternative Förderungen für Kollegs für Sozial- und Kindergartenpädagogik in Betracht gezogen?

a.    Wenn ja, welche?

b.    Wann kann mit der konkreten Umsetzung gerechnet werden?

6.    Welche Summen wurden seit der Einführung des Fachkräftestipendiums im Jahr 2013 gefördert? Bitte um Auflistung nach Jahren, Bundesländern und Bereichen.

7.    Wie viele Personen wurden seit der Einführung des Fachkräftestipendiums im Jahr 2013 gefördert? Bitte um Auflistung nach Geschlechtern, Altersgruppen, Jahren, Bundesländern und Bereichen.



[1] www.ots.at/presseaussendung/OTS_20210518_OTS0062/ak-praesident-kalliauer-auch-fuer-kollegs-in-der-sozial-und-elementarpaedagogik-braucht-es-ein-fachkraeftestipendium