6872/J XXVII. GP

Eingelangt am 08.06.2021
Dieser Text wurde elektronisch übermittelt. Abweichungen vom Original sind möglich.

Anfrage

des Abgeordneten Deimek
und weiterer Abgeordneter
an die Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie
betreffend Streichung der Flugverbindung Graz-Wien

Am 27. April 2021 berichtete steiermark.orf.at unter der Überschrift „Aus für Flug Graz-Wien: Wirtschaft protestiert“ von der geplanten Streckenstreichung Graz-Wien:

Wie Gewessler in der ORF-Pressestunde am Sonntag sagte, will sie sich beim Flugverkehr das jüngst in Frankreich verabschiedete Verbot von Kurzstreckenflügen ansehen. Sie verwies aber auf die – für die AUA geltende – Regelung, dass Strecken, auf denen die Bahnfahrt nicht länger als drei Stunden dauert, nicht mehr geflogen werden dürfen. Konkret betrifft das derzeit Wien – Salzburg, nach Fertigstellung des Semmeringbasistunnels aber auch die Strecke Graz-Wien“.

Kritik wurde daraufhin vor allem im Zusammenhang mit dem geplanten, aber so wohl nicht erreichbaren ökologischen Effekt laut:

„‘Die Strecke Graz-Wien ist die Anbindung von Graz und der Steiermark an die Langstreckennetze, die ab Wien in die Welt führen. Praktisch niemand fliegt nur Graz-Wien‘, sagte Gernot Pagger, Geschäftsführer der IV Steiermark. Eine Auswertung der Buchungen bestätige das: ‚Mehr als 95 Prozent der Passagiere von Graz nach Wien haben Wien nicht als finale Destination.‘

Unter dem Verbot der Flüge von Graz nach Wien würde auch Wien als Drehkreuz für internationale Reisen leiden. Reisende ab Graz müssten auf ihrem Weg etwa in die USA oder nach Asien auf deutsche Flughäfen als Zwischenziel ausweichen. Die Wertschöpfung würde in Deutschland erfolgen, der ökologische Effekt wäre bestenfalls neutral. ‚Genau so macht man das, wenn man regionale Wirtschaftsstandorte schwächen will‘, kritisierte Pagger.“

Abschließend erklärte der steirische FPÖ-Landesparteisekretär: „Den wirtschaftsfeindlichen Fantasien der grünen Ministerin muss schnellstmöglich Einhalt geboten werden“.

(https://steiermark.orf.at/stories/3101078/)

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an die Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie folgende

 

Anfrage

 

1.    Wie viele Flüge mit wie vielen Passagieren gab es im Jahr 2018 zwischen Graz und Wien?

2.    Wie viele dieser Flüge und Flugpassagiere nutzten diese Flugverbindung nicht als Anschlussflug im Mittel- und Langstreckennetz, sondern Graz/Wien als Zielflughafen?

3.    Wie viele davon dienten nur als Anschlussflug für internationale Flüge? Wie viele der internationalen Flüge wurden von AUA durchgeführt?

4.    Wie hoch waren die Einnahmen durch die Fluggastabgabe dafür?

5.    Wie viele Flüge mit wie vielen Passagieren gab es im Jahr 2019 zwischen Graz und Wien?

6.    Wie viele dieser Flüge und Flugpassagiere nutzten diese Flugverbindung nicht als Anschlussflug im Mittel- und Langstreckennetz, sondern Graz/Wien als Zielflughafen?

7.    Wie viele davon dienten nur als Anschlussflug für internationale Flüge? Wie viele der internationalen Flüge wurden von AUA durchgeführt?

8.    Wie hoch waren die Einnahmen durch die Fluggastabgabe dafür?

9.    Wie viele Flüge mit wie vielen Passagieren gab es im Jahr 2020 zwischen Graz und Wien?

10. Wie viele dieser Flüge und Flugpassagiere nutzten diese Flugverbindung nicht als Anschlussflug im Mittel- und Langstreckennetz, sondern Graz/Wien als Zielflughafen?

11. Wie viele davon dienten nur als Anschlussflug für internationale Flüge? Wie viele der internationalen Flüge wurden von AUA durchgeführt?

12. Wie hoch waren die Einnahmen durch die Fluggastabgabe dafür?

13. Wie viele Flüge würden im Falle einer Streichung der Flugverbindung Graz-Wien jährlich wegfallen?

14. Wie würde sich die Streichung der Flugverbindung Graz-Wien auf die bestehenden internationalen Mittel- und Langstreckenverbindungen auswirken?

15. Wie würde sich diese Streichung auf die Auslastung des Flughafen Wien als Zwischenstopp von internationalen Verbindungen auswirken?

16. Würde eine solche Streichung nicht lediglich zu einem „Ausweicheffekt“ der derzeitigen Zubringerflüge von Graz nach Wien auf andere große ausländische Flughäfen führen?

17. Wenn nein, warum nicht?

18. Wenn ja, welchen ökologischen Effekt erhoffen Sie sich dann daraus?

19. Wenn ja, führt das nicht lediglich zu finanziellen Nachteilen des Wirtschaftsstandortes Österreich?

20. Wenn nein, warum nicht?

21. Wenn ja, wie rechtfertigen Sie dann diese Streichung?

22. Kennen sie den Zusammenhang „One Carrier – one Hub“?

23. Können sie ausschließen, dass durch Verlagerungen von Zwischenstopps vom Hub Wien zu anderen Hubs auch die ohnehin schon durch die Pandemie geschädigte AUA noch zusätzlich geschädigt wird?

24. Wenn nein, womit beabsichtigen sie diese Schädigung auszugleichen?