6882/J XXVII. GP
Eingelangt am 08.06.2021
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ANFRAGE
des Abgeordneten Hermann Brückl, MA
und weiterer Abgeordneter
an den Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung
betreffend Leistungsrückstand 10-Jähriger laut TIMSS
Wie die TIMSS-Studie 2019 zu Tage förderte, beträgt in Österreich der Leistungsrückstand 10-Jähriger, in deren Familien nur manchmal Deutsch gesprochen wird, in den Naturwissenschaften 64 Punkte. Dies entspricht einem Rückstand von zwei Schuljahren. Ohne ausreichende Beherrschung der Unterrichtssprache scheint es schier unmöglich, einem ohnehin schwierigen Unterrichtsgegenstand zu folgen.
Gleichzeitig zeigt dieser Befund klar, wie wichtig Deutschförderklassen sind: Sie sind oftmals die einzige Gelegenheit für die betroffenen Schüler, außerhalb des Regelunterrichts Deutsch zu sprechen und sofort eine Rückmeldung dazu zu erhalten.
Der Leistungsrückstand von 10-Jährigen, die zu Hause nur manchmal die Unterrichtssprache sprechen, beträgt in England vergleichsweise nur acht Prozent.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher an den Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung folgende
Anfrage
1. Welche Konsequenzen wurde in Ihrem Ministerium aus dem og katastrophalen Befund der TIMSS-Studie gezogen?
2. Wurden bereits andere Länder mit höherer Erfolgsquote im og Punkt als Benchmark herangezogen?
3. Falls ja, welche?
4. Falls ja, mit welchem Ergebnis?
5. Falls nein, warum nicht?
6. Wird an einem Ausbau der Kapazitäten für Deutschförderklassen gearbeitet?
7. Falls nein, warum nicht?