Eingelangt am 29.06.2021
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Anfrage
der
Abgeordneten Henrike Brandstötter, Douglas Hoyos-Trauttmansdorff,
Kolleginnen
und Kollegen
an die
Bundesministerin für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort
betreffend Umsetzungsstand
Startup Deklaration
Am 19.
März 2021 unterschrieb die Bundesministerin für Wirtschaftsstandort
und Digitalisierung eine internationale Deklaration zur Verbesserung der
Rahmenbedingungen für Startups. Die "Declaration on the EU Startup
Nations Standard of Excellence" wurde insgesamt von 24 EU-Mitgliedstaaten
und Island unterzeichnet. Zu den Unterzeichnern gehören: Belgien,
Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland,
Irland, Island, Italien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, Niederlande,
Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden, Slowakei, Slowenien,
Spanien, Tschechien und Zypern.
Die
Erklärung sieht folgende Bereiche vor:
1.
Schnelle Startup-Gründung, reibungsloser Markteintritt:
- Gründung
(online und offline) in einem Tag für eine Gebühr von nicht mehr
als 100 EUR - in Ausnahmefällen maximal eine Woche
- Startup-Überholspur
(einschließlich Market Access Helpdesk):
- alle
relevanten Informationen über nationale administrative Anforderungen
und Finanzierungsmöglichkeiten an einem Ort online zu finden
- Einrichtung
eines (virtuellen) Helpdesks für Startups anderer EU-Mitgliedstaaten
(für Markteintritt oder bei regulatorischen Probleme und/oder
Hindernissen)
- Rechtliche
Dokumente aus anderen EU-Ländern können als Nachweis für
die Gründung eines Startups eingereicht werden.
2.
Gewinnung und Bindung von Talenten
- Bearbeitung
von Visaanträgen innerhalb eines Monats für:
- Gründer
aus Drittländern, die von einem vertrauenswürdigen Partner im
Mitgliedsstaat unterstützt werden
- erfahrene
Mitarbeiter aus Drittländern, die von Start-ups angemeldet
werden
- Einführung
von Programmen und Anreizen, um die Rückkehr von EU-Tech-Talenten zu
fördern, die in Drittländer ausgewandert sind
3.
Aktienoptionen
- Anerkennung
von Aktienoptionen und erst kapitalertragssteuerpflichtig im Moment des
Geldeingangs
- Einführung
einer Aktienoption ohne Stimmrecht
4.
Innovation & Regulierung
- strikte
Anwendung des Prinzips "Think Small First", um unnötigen
Verwaltungsaufwand zu vermeiden
- Ausnahmeregelungen
- oder alternative Wege zur Einhaltung der Vorschriften - für
Startups in Bereichen wie z. B. der Folgenabschätzung
- Experimente
und Innovationen für Startups werden durch sog. "regulatory
sandboxes" gefördert und ermöglicht
5.
Innovationsbeschaffung
- Beseitigung
der Nachteile für Startups im Rahmen der öffentlichen
Beschaffung - Ermutigung öffentlicher Stellen, Startups zu
beauftragen
- Anpassung
der Regelungen zum geistigen Eigentum (zB in der Regel bei dem
Startup verbleiben, das an der Vergabe teilnimmt, um eine weitere
kommerzielle Verwertung zu ermöglichen)
- Richtlinien
für Technologietransfer mit Universitäten und
Forschungsinstituten
- Unterstützung
von Open-Source-Assets
6.
Zugang zu Finanzmitteln
- Direkter
Zugang zu Finanzmitteln: Die Mitgliedstaaten verwenden einen Teil ihrer
RRF-Mittel, um den Zugang zu Risikokapital für Startups über die
Europäische Investitionsbank (EIB), Förderbanken oder andere
spezielle Instrumente zu verbessern, private Investitionen zu mobilisieren
und Mittel an etablierte/professionelle VC-Firmen zu verteilen, um die
bestehende Investitionslücke zu schließen
- Indirekter
Zugang zu Finanzmitteln: Die Mitgliedstaaten führen politische
Initiativen ein, die darauf abzielen, die Höhe und Vielfalt des
privaten Kapitals (z. B. auch aus europäischen Pensionsfonds) zu
erhöhen
- Steuererleichterungen
für Business Angels werden eingeführt, um die
Frühphasenfinanzierung anzuregen und zu unterstützen
7.
Soziale Inklusion, Vielfalt und Schutz demokratischer Werte
- Förderung
von Vorbildern (z. B. durch die Verleihung von Preisen, die die Vielfalt
in der Startup-Community fördern und anerkennen)
- Bereitstellung
gezielter Anreize für Startups zur Einstellung von Mitarbeitern mit
unterschiedlicher ethnischer Herkunft, Geschlecht, Religion, Alter und
sexueller Orientierung
- Bereitstellung
von Unterstützung für Gründer aus unterprivilegierten
Verhältnissen
- Mobilisierung
von Startups, um Marginalisierung und soziale Ausgrenzung im Zusammenhang
mit niedrigem Einkommen, begrenzter Bildung, Standort, Kultur oder
Behinderung zu bekämpfen
8.
Digital-First
- Alle
alltäglichen Interaktionen zwischen Startups und Behörden (z. B.
Unternehmensgründung, Steuererklärung, Teilnahme an
öffentlichen Ausschreibungen, elektronischer Personalausweis und
digitale Unterschriften) sollen in einer "Digital-First"-Weise
durchgeführt werden.
- Proaktives
Ansprechen von Startups für mehr Austausch von Wissen und Best
Practices bezüglich Digitalisierung
Keine
Antworten bisher zum Umsetzungsstand
Bei der
Fragestunde im Nationalrat am 17. Juni 2021 wurde Bundesministerin
Schramböck explizit nach der Umsetzung des in der Erklärung
enthaltenen Versprechens einer digitalen Gründung innerhalb von 24 Stunden
für 100 EUR gefragt. Die ausweichende Antwort der Bundesministerin verwies
lediglich auf die vielen unterschiedlichen Schwerpunkte in der Erklärung.
Sogar auf Nachfrage, ab wann eine konkrete Umsetzung geplant sei, wurde nicht
geantwortet. Diese Anfrage dient daher dem Zweck endlich genaue Antworten
vonseiten der Bundesministerin für Wirtschaftsstandort und
Digitalisierung hinsichtlich der Umsetzung der einzelnen Ankündigungen in
der Startup Erklärung zu erhalten. Die Bundesministerin wird daher
ersucht, einzeln auf die Frageblöcke zu antworten, damit eine
Einschätzung über die geplante Umsetzung dieser Erklärung
überhaupt erfolgen kann. Im Falle einer mangelnden federführenden
Zuständigkeit wird gebeten, auszuführen, inwiefern der Austausch mit
den zuständigen Stellen erfolgt ist und welcher Zeitplan angestrebt wird.
Bundesministerin Schramböck hat sich mit Unterzeichnung dieser Erklärung,
als für Startups zuständiges Regierungsmitglied, dazu verpflichtet,
eine Umsetzung der Inhalte dieser Erklärung sicherzustellen. Ein
bloßer Verweis auf mangelnde Kompetenz nach BMG oder Gesprächen auf
EU-Ebene würde letztlich auf ein sehr niedriges Ambitionsniveau im
Hinblick auf eine deutliche Verbesserung der Attraktivität des
österreichischen Wirtschaftsstandortes für Startups hindeuten.
Quellen: https://digital-strategy.ec.europa.eu/en/news/24-eu-member-states-commit-digital-day-take-action-support-growth-eu-startups
Die
unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende
Anfrage:
- Schnelle Startup-Gründung & reibungsloser Markteintritt
- Welche
konkreten Umsetzungsschritte sind hier geplant?
- Wann
sollen dem Nationalrat dazu konkrete Maßnahmen vorgelegt werden?
- Wurde
mit federführenden oder mitverantwortlichen Stellen auf Bundes- und
Landesebene bezüglich einer konkreten Umsetzung Kontakt aufgenommen?
i. Wenn ja: Wer hat wann daran
teilgenommen?
ii. Wenn ja: Wie ist der Stand der
Gespräche?
iii. Wenn nein: Warum nicht?
- Welche
konkreten Aspekte sind hierfür auf EU-Ebene zu klären?
- Wurde
mit der Europäischen Kommission und/oder Mitgliedstaaten
bezüglich einer konkreten Umsetzung Kontakt aufgenommen?
i. Wenn ja: Wer hat wann daran
teilgenommen?
ii. Wenn ja: Wie ist der Stand der
Gespräche?
iii. Wenn nein: Warum nicht?
- Ist
geplant, eine rein digitale Gründung innerhalb von 24 Stunden mit
Kosten von 100 Euro zu ermöglichen?
i. Wenn ja: wann soll dazu ein
konkreter Vorschlag vorgelegt werden?
ii. Wenn nein: warum nicht?
- Ist
geplant, sämtliche Aspekte einer Gründung (Finanzamt,
Gewerbeanmeldung, Sozialversicherung, etc.) über eine einzelne
Plattform zu ermöglichen?
i. Wenn ja: wann soll dazu ein
konkreter Vorschlag vorgelegt werden?
ii. Wenn nein: warum nicht?
- Gewinnung und Bindung von Talenten
- Welche
konkreten Umsetzungsschritte sind hier geplant?
- Wann
sollen dem Nationalrat dazu konkrete Maßnahmen vorgelegt werden?
- Wurde
mit federführenden oder mitverantwortlichen Stellen auf Bundes- und
Landesebene bezüglich einer konkreten Umsetzung Kontakt aufgenommen?
i. Wenn ja: Wer hat wann daran
teilgenommen?
ii. Wenn ja: Wie ist der Stand der
Gespräche?
iii. Wenn nein: Warum nicht?
- Welche
konkreten Aspekte sind hierfür auf EU-Ebene zu klären?
- Wurde
mit der Europäischen Kommission und/oder Mitgliedstaaten
bezüglich einer konkreten Umsetzung Kontakt aufgenommen?
i. Wenn ja: Wer hat wann daran
teilgenommen?
ii. Wenn ja: Wie ist der Stand der
Gespräche?
iii. Wenn nein: Warum nicht?
- Aktienoptionen
- Welche
konkreten Umsetzungsschritte sind hier geplant?
- Wann
sollen dem Nationalrat dazu konkrete Maßnahmen vorgelegt werden?
- Wurde
mit federführenden oder mitverantwortlichen Stellen auf Bundes- und
Landesebene bezüglich einer konkreten Umsetzung Kontakt aufgenommen?
i. Wenn ja: Wer hat wann daran
teilgenommen?
ii. Wenn ja: Wie ist der Stand der
Gespräche?
iii. Wenn nein: Warum nicht?
- Welche
konkreten Aspekte sind hierfür auf EU-Ebene zu klären?
- Wurde
mit der Europäischen Kommission und/oder Mitgliedstaaten
bezüglich einer konkreten Umsetzung Kontakt aufgenommen?
i. Wenn ja: Wer hat wann daran
teilgenommen?
ii. Wenn ja: Wie ist der Stand der
Gespräche?
iii. Wenn nein: Warum nicht?
- Ist
geplant, eine unkomplizierte Form der Mitarbeiterbeteiligung zu
ermöglichen?
i. Wenn ja: wann soll dazu ein
konkreter Vorschlag vorgelegt werden?
ii. Wenn nein: warum nicht?
- Innovation & Regulierung
- Welche
konkreten Umsetzungsschritte sind hier geplant?
- Wann
sollen dem Nationalrat dazu konkrete Maßnahmen vorgelegt werden?
- Wurde
mit federführenden oder mitverantwortlichen Stellen auf Bundes- und
Landesebene bezüglich einer konkreten Umsetzung Kontakt aufgenommen?
i. Wenn ja: Wer hat wann daran
teilgenommen?
ii. Wenn ja: Wie ist der Stand der
Gespräche?
iii. Wenn nein: Warum nicht?
- Welche
konkreten Aspekte sind hierfür auf EU-Ebene zu klären?
- Wurde
mit der Europäischen Kommission und/oder Mitgliedstaaten
bezüglich einer konkreten Umsetzung Kontakt aufgenommen?
i. Wenn ja: Wer hat wann daran
teilgenommen?
ii. Wenn ja: Wie ist der Stand der
Gespräche?
iii. Wenn nein: Warum nicht?
- Welche
konkreten "regulatory sandboxes" sind angedacht?
- Wie
wird das "Think Small First" Prinzip umgesetzt werden?
i. Was ist hinsichtlich neuer
Regelungen geplant?
ii. Was ist hinsichtlich bestehender
Regelungen geplant?
- Innovationsbeschaffung
- Welche
konkreten Umsetzungsschritte sind hier geplant?
- Wann
sollen dem Nationalrat dazu konkrete Maßnahmen vorgelegt werden?
- Wurde
mit federführenden oder mitverantwortlichen Stellen auf Bundes- und
Landesebene bezüglich einer konkreten Umsetzung Kontakt aufgenommen?
i. Wenn ja: Wer hat wann daran
teilgenommen?
ii. Wenn ja: Wie ist der Stand der
Gespräche?
iii. Wenn nein: Warum nicht?
- Welche
konkreten Aspekte sind hierfür auf EU-Ebene zu klären?
- Wurde
mit der Europäischen Kommission und/oder Mitgliedstaaten
bezüglich einer konkreten Umsetzung Kontakt aufgenommen?
i. Wenn ja: Wer hat wann daran
teilgenommen?
ii. Wenn ja: Wie ist der Stand der
Gespräche?
iii. Wenn nein: Warum nicht?
- Zugang zu Finanzmitteln
- Welche
konkreten Umsetzungsschritte sind hier geplant?
- Wann
sollen dem Nationalrat dazu konkrete Maßnahmen vorgelegt werden?
- Wurde
mit federführenden oder mitverantwortlichen Stellen auf Bundes- und
Landesebene bezüglich einer konkreten Umsetzung Kontakt aufgenommen?
i. Wenn ja: Wer hat wann daran
teilgenommen?
ii. Wenn ja: Wie ist der Stand der
Gespräche?
iii. Wenn nein: Warum nicht?
- Welche
konkreten Aspekte sind hierfür auf EU-Ebene zu klären?
- Wurde
mit der Europäischen Kommission und/oder Mitgliedstaaten
bezüglich einer konkreten Umsetzung Kontakt aufgenommen?
i. Wenn ja: Wer hat wann daran
teilgenommen?
ii. Wenn ja: Wie ist der Stand der
Gespräche?
iii. Wenn nein: Warum nicht?
- Ist
geplant, eine neue Gesellschaftsform für Risikokapitalfonds nach
internationalen Standards einzuführen?
i. Wenn ja: wann soll dazu ein
konkreter Vorschlag vorgelegt werden?
ii. Wenn nein: warum nicht?
- Welche
Schritte sollen gesetzt werden, um den im EU-Vergleich stark
unterentwickelten Private Equity Markt in Österreich die
nötigen Rahmenbedingungen zur Verfügung zu stellen?
- Welche Steuererleichterungen
für Business Angels sind geplant?
- Welche
konkreten Maßnahmen sind Bereich des direkten Zugangs zu
Finanzmitteln geplant (v.a. hinsichtlich der Mittel aus dem RRF)?
- Soziale Inklusion, Vielfalt und Schutz demokratischer Werte
- Welche
konkreten Umsetzungsschritte sind hier geplant?
- Wann
sollen dem Nationalrat dazu konkrete Maßnahmen vorgelegt werden?
- Wurde
mit federführenden oder mitverantwortlichen Stellen auf Bundes- und
Landesebene bezüglich einer konkreten Umsetzung Kontakt aufgenommen?
i. Wenn ja: Wer hat wann daran
teilgenommen?
ii. Wenn ja: Wie ist der Stand der
Gespräche?
iii. Wenn nein: Warum nicht?
- Welche
konkreten Aspekte sind hierfür auf EU-Ebene zu klären?
- Wurde
mit der Europäischen Kommission und/oder Mitgliedstaaten
bezüglich einer konkreten Umsetzung Kontakt aufgenommen?
i. Wenn ja: Wer hat wann daran
teilgenommen?
ii. Wenn ja: Wie ist der Stand der
Gespräche?
iii. Wenn nein: Warum nicht?
- Digital-First
- Welche
konkreten Umsetzungsschritte sind hier geplant?
- Wann
sollen dem Nationalrat dazu konkrete Maßnahmen vorgelegt werden?
- Wurde
mit federführenden oder mitverantwortlichen Stellen auf Bundes- und
Landesebene bezüglich einer konkreten Umsetzung Kontakt aufgenommen?
i. Wenn ja: Wer hat wann daran
teilgenommen?
ii. Wenn ja: Wie ist der Stand der
Gespräche?
iii. Wenn nein: Warum nicht?
- Welche
konkreten Aspekte sind hierfür auf EU-Ebene zu klären?
- Wurde
mit der Europäischen Kommission und/oder Mitgliedstaaten
bezüglich einer konkreten Umsetzung Kontakt aufgenommen?
i. Wenn ja: Wer hat wann daran
teilgenommen?
ii. Wenn ja: Wie ist der Stand der
Gespräche?
iii. Wenn nein: Warum nicht?