7403/J XXVII. GP
Eingelangt am 15.07.2021
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Anfrage
des Abgeordneten Christian Hafenecker, MA
und weiterer Abgeordneter
an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz
betreffend Infektionsrisiko und Infektiosität von gegen COVID-19 geimpften Personen
Im Zuge der Initiative „Österreich impft“ der Bundesregierung und des Roten Kreuzes wird behauptet, dass gegen das neuartige Coronavirus geimpfte Personen andere Menschen vor einer Virusübertragung schützen würden. Wortwörtlich wird unter der Rubrik „FAQ“ auf dem Webauftritt der Initiative Folgendes bekannt gegeben:
„Schützt die Corona-Schutzimpfung vor einer Übertragung?
Ja, Studien belegen, dass von geimpften Personen ein deutlich geringeres Übertragungsrisiko ausgeht als von nicht geimpften Personen. Indem du dich impfen lässt, schützt du nicht nur dich selbst, sondern auch dein Umfeld bzw. deine Mitmenschen.“
Dementsprechend werden im Zuge der 3G-Regel geimpfte Personen bereits ab dem 22. Tag nach der Erstimpfung von der Testpflicht ausgenommen und dadurch davon ausgegangen, dass sich diese weder mit dem Coronavirus infizieren noch andere anstecken können. Insgesamt wird die Impfung daher als zentrales Pandemiebekämpfungsmittel inszeniert, wodurch im Hinblick auf den vermeintlichen Schutz der Mitmenschen massiver sozialer Druck ausgeübt wird.
Mittlerweile häufen sich vor allem aus Großbritannien und Israel, zwei Staaten mit hoher Durchimpfungsquote, die Berichte über Infektionen bei einmalig und zweimalig geimpften Personen, auch im Bereich der Todesfälle. So berichtete etwa die britische Rundfunkanstalt BBC am 02. Juli 2021 über eine diesbezügliche Auswertung von Public Health England (PHE) wie folgt: „Of the 117 people who died with the Delta variant, first identified in India, 50 (43%) had been fully vaccinated“. Das US-amerikanische Wirtschaftsmagazin „Fortune“ berichtete in einem Online-Artikel am 05. Juli 2021 darüber hinaus, dass von allen am Freitag, den 02. Juli 2021, in Israel festgestellten Neuinfektionen 55 Prozent geimpfte Personen betrafen. Auch in Zusammenhang mit positiven Testergebnissen im Umfeld des Ibiza-Untersuchungsausschuss stellte sich mittlerweile heraus, dass die Mehrheit der Betroffenen zuvor bereits eine oder sogar zwei Impfdosen erhalten hatte.
Vor diesem Hintergrund ist es unerlässlich, auch über die Infektionen unter bereits Geimpften in Österreich für größtmögliche Transparenz zu sorgen.
In diesem Zusammenhang stellen die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz folgende
Anfrage
1. Wie viele bereits geimpfte Personen wurden seit Beginn der Impfungen positiv auf SARS-CoV-2 getestet, gegliedert nach Monaten und verabreichtem Impfstoff?
a. Wie viele der Betroffenen waren einmal geimpft?
b. Wie viele der Betroffenen hatten bereits ihre zweite Impfung erhalten?
c. Wie viele Cluster mit wie vielen betroffenen Personen wurden auf bereits geimpfte Personen zurückgeführt?
d. Welche Rückschlüsse ziehen Sie aus diesen Zahlen hinsichtlich der laufenden Impfkampagne sowie der Impfstrategie?
e. Inwiefern kann dadurch weiterhin an der 3G-Regel festgehalten werden, welche Infektionsmöglichkeiten durch Geimpfte völlig negiert?
2. Wie viele der mit bzw. an einer Infektion mit SARS-CoV-2 verstorbenen Personen waren bereits geimpft, gegliedert nach Monaten und Impfstoff?
a. Welche Altersstruktur wiesen diese Personen auf?
b. Auf welche Ursachen wird deren Tod trotz Impfung zurückgeführt?
c. Welche Rückschlüsse ziehen Sie aus diesen Zahlen hinsichtlich der laufenden Impfkampagne sowie der Impfstrategie?
3. Werden Infektionen und Todesfälle unter bereits Geimpften seitens Ihres Bundesministeriums einem genauen Monitoring unterzogen?
a. Falls ja, durch wen?
b. Falls ja, wurde dafür ein eigenes Gremium eingerichtet?
c. Wenn nein, warum nicht?