7565/J XXVII. GP

Eingelangt am 27.07.2021
Dieser Text wurde elektronisch übermittelt. Abweichungen vom Original sind möglich.

Anfrage

 

 

des Abg. Mag. Gerhard Kaniak

und weiterer Abgeordneter

an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz

betreffend Struktur und Ausblick für die medizinische Versorgung 2021/2022

Am 30. Juni hat die Ärztekammer die Ärztestatistik per 31.12.2020 für Gesamtösterreich veröffentlicht. Folgende Fakten werden hier aus dem Bericht der Ärztekammer auszugsweise wiedergegeben:

Die Gesamtheit der Ärzteschaft gliedert sich auf in 7 979 Turnusärzte, 13 138 Allgemeinmediziner, 26 415 Fachärzte und 142 approbierte Ärzte. Bei dieser Erfassungsweise handelt es sich um eine Aufstellung nach Kopfzahlen und, unabhängig vom tatsächlichen Tätigkeitsausmaß.

Die Zahl der Ärzte je 1000 Einwohner unterscheidet sich von Bundesland zu Bundesland deutlich. Verschiedene geographische, sozioökonomische, und strukturelle Gegebenheiten nehmen Einfluss auf die Verteilung der Ärzte.

Ö

B

K

S

ST

T

V

W

5,34

4,39

4,94

4,72

4,30

5,89

5,22

5,68

4,36

6,93

 

Die Altersstruktur der Ärztinnen und Ärzte in Form der klassischen Demographie-Pyramide offenbart, dass vor allem die jüngeren Jahrgänge von Medizinern zunehmend weiblich sind. Durch die bevorstehende Pensionierungswelle der Generation 50+ steht das österreichische Gesundheitswesen vor großen Herausforderungen.

 

https://www.aerztekammer.at/documents/261766/986618/Altersverteilung_2020.png/8d1f5cfc-79fb-6ae0-c0b0-6842a3ce8b4c

 

Rund 11 Prozent der in Österreich tätigen Ärzte stammen aus dem Ausland. Das am stärksten vertretene Herkunftsland ist Deutschland, bereits mit großem Abstand gefolgt von Italien und Ungarn.

https://www.aerztekammer.at/documents/261766/986618/Herkunftsl%C3%A4nder_2020.png/3d520a01-c2fb-7738-b55a-c2b36e2b9b25Die Verteilung der Fachrichtungen zeigt ein deutliches Übergewicht in der Fachrichtung Allgemeinmedizin. Dabei gilt es zu beachten, dass in dieser Aufstellung sämtliche Fachrichtungen angeführt werden, wenn also eine Ärztin mehr als eine Fachrichtung abgeschlossen hat wird sie in dieser Aufstellung mehrfach geführt. Dieses Phänomen beobachten wir vor allem in der Allgemeinmedizin, die in der Vergangenheit häufig als Vorstufe der eigentlichen Fachausbildung gemacht wurde, beispielsweise um Wartezeiten zu überbrücken, oder um die Chancen auf eine Ausbildungsstelle im Wunschfach zu erhöhen.

https://www.aerztekammer.at/documents/261766/986618/Fachrichtungen_2020.png/d394ce8f-1f27-1631-84a4-88b1c1f7bb8a

Daten & Fakten (aerztekammer.at)

 

In diesem Zusammenhang stellen die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz folgende

 

Anfrage

 

1)    Wie viele Kassenverträge für Allgemeinmediziner sind österreichweit derzeit unbesetzt?

2)    Wie verteilen sich diese unbesetzten Kassenverträge für Allgemeinmediziner auf die einzelnen Bundesländer und politischen Bezirke in den Bundesländern?

3)    Wie viele Kassenverträge für Fachärzte sind österreichweit derzeit unbesetzt?

4)    Wie verteilen sich diese unbesetzten Kassenverträge für Fachärzte auf die einzelnen Bundesländer und politischen Bezirke in den Bundesländern bzw. dort auf die einzelnen Fächer?

5)    Welche Maßnahmen und Projekte werden aktuelle vom BMSGPK gemeinsam mit den Bundesländern, dem Dachverband der Sozialversicherungsträger und der Ärztekammer durchgeführt, um diese unbesetzten Kassenverträge für Allgemeinmediziner und Fachärzte zu besetzen?