7579/J XXVII. GP
Eingelangt am 28.07.2021
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Anfrage
der Abgeordneten Henrike Brandstötter, Kolleginnen und Kollegen
an den Bundeskanzler
betreffend Quo vadis Wiener Zeitung?
Seit vielen Monaten bzw. Jahren wurde und wird immer wieder über die Zukunft der Wiener Zeitung debattiert. Auch wir NEOS haben uns an anderer Stelle viele Gedanken zu einer eigenständigen Zukunft der Wiener Zeitung gemacht. Im aktuellen Regierungsprogramm findet sich eine kurze Notiz: „Neues Geschäftsmodell der Wiener Zeitung mit dem Ziel des Erhalts der Marke – Serviceplattformen des Bundes bündeln.“ (Seite 55). Konkretes zu diesem Thema gibt es jedoch von Seiten der Regierung schon länger nicht mehr zu hören – von vereinzelten, unkoordinierten Wortmeldungen abgesehen. So gab es zwar einen Entwurf für eine Regierungsrichtlinie – nach herber Kritik wurde aber mitgeteilt, dass diese nun doch nicht umgesetzt wird. Zuletzt wollte Bundeskanzler Kurz aus dem Blatt ein Online-Organ der Regierung bauen lassen (https://nzzas.nzz.ch/international/wiener-zeitung-kurz-will-aelteste-zeitung-der-welt-abservieren-ld.1636182?mktcid=smsh&mktcval=Twitter&reduced=true). Unabhängig davon, dass die Schaffung eines Online-Organs der Regierung gesondert diskutiert werden muss, ist momentan unklar, ob es mit der derzeit gültigen Rechtslage überhaupt möglich ist, die Wiener Zeitung ohne Gesetzesänderung grundlegend umzubauen bzw. die Anteile der Republik zu verkaufen. Im Staatsdruckereigesetz heißt es dazu: „Die Verwaltung der Anteilsrechte des Bundes an der Gesellschaft obliegt vor der Abspaltung gemäß Abs. 4 dem Bundeskanzler.“ (https://www.ris.bka.gv.at/GeltendeFassung.wxe?Abfrage=Bundesnormen&Gesetzesnummer=10007909). Fakt ist, dass die hervorragenden Journalist_innen und Medienmacher_innen der Wiener Zeitung in der Luft hängen, ebenso wie Abonnent_innen und Unterstützer_innen einer Kampagne für den Erhalt der Wiener Zeitung.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende
i. Wenn ja, an wen?