7714/J XXVII. GP

Eingelangt am 31.08.2021
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ANFRAGE

 

des Abgeordneten Peter Schmiedlechner

und weiterer Abgeordneter

an die Bundesministerin für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus

 

betreffend Heimische Fische auf die Weihnachtstische!

 

Durch die Coronakrise ist die Bedeutung der Eigenversorgung wieder in den Vordergrund gerückt. Die österreichischen Kunden verlangen zudem schon lange nach mehr Regionalität und Tierwohl. Die Selbstversorgung mit Speisefisch in Österreich ist extrem niedrig und lag 2019 laut Statistik Austria bei 7 %.

 

 

In der Weihnachtszeit ist die Nachfrage nach Speisefisch – vor allem nach Karpfen – immer hoch. Laut dem Strategiepapier des Landwirtschaftsministeriums „Aquakultur 2020 – Österreichische Strategie zur Förderung der nationalen Fischproduktion“ soll bis 2020 eine Erhöhung des Selbstversorgungsgrades bei Süßwasserfisch auf 60 % erreicht werden. Das wären 5.500 Tonnen jährlich. Die Statistik Austria hat die letzten Zahlen aus dem Jahr 2019 veröffentlicht. Die Erzeugung lag bei 4.600 Tonnen und damit deutlich unter dem Ziel für das Jahr 2020. Die erhöhte Nachfrage nach Speisefisch in der Weihnachtszeit und der Bedarf allgemein kann nach den letzten Zahlen der Statistik Austria nicht aus heimischer Produktion gedeckt werden und es ist davon auszugehen, dass die geplante Selbstversorgung von 60 % nicht erreicht wurde.

Österreich als Binnenland versorgt die Nachfrage mit natürlichen Teichen und Aquakulturanlagen. Der Schwerpunkt der österreichischen Fischzucht ist die Karpfen- und Forellenproduktion, die auch Fische sind, welche zu Weihnachten am häufigsten auf den Tisch kommen.

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an die Bundesministerin für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus folgende

 

Anfrage

 

1.    Aus welchem Grund hat Österreich keine höhere Selbstversorgung bei den Süßwasserfischen?

2.    Wie hoch war der Selbstversorgungsgrad mit Süßwasserfisch im Jahr 2020 und wie hoch ist der Anteil von Karpfen?

3.    Wie hoch ist die jährliche Nachfrage nach Karpfen in der Weihnachtszeit (bitte um eine Auflistung der letzten fünf Jahre)?

4.    Wie hoch ist die jährliche Nachfrage nach anderen Speisefischen in der Weihnachtszeit? (bitte um eine Auflistung der letzten fünf Jahre.)

5.    Wie viel Fisch, welcher zu Weihnachten konsumiert wird, kommt aus österreichischer Produktion?

6.    Welche Maßnahmen werden getroffen, um den Absatz von Weihnachtskarpfen und anderen Süßwasserfischen zur Weihnachtszeit zu stärken?

7.    Was wurde unternommen, damit die heimischen Fischzüchter gegen die Billigkonkurrenz aus dem Ausland bestehen?

8.    Wie viele Karpfen wurden in den letzten 5 Jahren importiert?

a.    Aus welchen Ländern?

b.    Wie sind die Importe im Laufe eines Jahres aufgeteilt?

c.    Aus welchen Ländern wurden in den letzten fünf Jahren zu Weihnachten verstärkt Fischimporte verzeichnet?

9.    Wie viele Karpfen müssten in Österreich verkauft werde, um die Weihnachtssaison aus eigener Produktion zu decken?

10. Wie kann sichergestellt werden, dass überall – in beinah allen Lebensmittelgeschäften – auch heimische Fische, vor allem Karpfen in der Weihnachtszeit im Angebot sind?

11. Was sind die konkreten Maßnahmen des BMLRT, damit vor allem heimische Fische zu Weihnachten auf die Tische kommen?

12. Sind für eine bewusste Kaufentscheidung ausreichend heimische Produkte im Einzelhandel vorhanden?

13. Sind die Produktionsstandards in den Ländern aus denen Süßwasserfische (vor allem Karpfen) importiert werden gleich oder ähnlich wie in Österreich?

a.    Falls nein, was sind die Unterschiede?

b.    Falls nein, in welchen Ländern sind die Standards niedriger?

14. Wann werden alle Ziele der „Aquakultur 2020 – Österreichische Strategie zur Förderung der nationalen Fischproduktion“ erreicht (Bitte nach einzelnen Zielen aufgliedern)?