7715/J XXVII. GP

Eingelangt am 31.08.2021
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ANFRAGE

 

der Abgeordneten Peter Schmiedlechner

und weiterer Abgeordneter

an die Bundesministerin für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus

 

betreffend Soja-Anbau soll ganzheitlich betrachtet werden

 

 

Der Fleischkonsum wird immer wieder kritisiert und die Fleischproduktion als Umweltsünder dargestellt, deswegen will die Regierung in Österreich mehr auf Soja setzen.

 

Derzeit wird die Hälfte des in Österreich angebauten Soja bereits konsumiert, die anderen 50 % werden an Tiere verfüttert. Mit mehr als 75.000 Hektar hat sich die Anbaufläche in Österreich seit 2010 bereits mehr als verdoppelt, gegenüber 2004 verzeichnet die Soja-Anbaufläche einen Anstieg von 423 %.

 

 

Bei so einem Anstieg der Soja-Produktion, müssen wir die anderen Nutzpflanzen auch im Auge behalten, da wir nur eine begrenzte Ackerfläche haben und diese zur Versorgung der Bevölkerung nützen müssen. Bei Soja haben wir längerfristig relativ gute Werte bei der Selbstversorgung, bei anderen Ölsaaten liegen wir deutlich unter 50 %. Es braucht eine ganzheitliche Betrachtungsweise, welche diverse Pflanzen beinhaltet. Auch alle Eiweißlieferanten müssen als ein Ganzes betrachtet werden. Auf keinen Fall darf man die einzelnen pflanzlichen Eiweiße gegeneinander ausspielen und die tierischen Eiweiße müssen auch berücksichtigt werden und in die Eiweißstrategie einfließen.

 

In diesem Zusammenhang stellen die unterfertigten Abgeordneten an die Bundesministerin für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus folgende

 

 

Anfrage

 

 

1.    Welche anderen pflanzlichen und tierischen Eiweißquellen werden forciert?

2.    Wie wird sichergestellt, dass die Steigerung der Soja-Anbaufläche nicht andere wichtige Pflanzen verdrängt?

3.    Welche Eiweißquellen werden in der Eiweißstrategie berücksichtigt und wie?

4.    Wie soll die Eigenversorgung mit Soja sichergestellt werden?

5.    Wann werden wir den Selbstversorgungsgrad von 100 % erreichen?

6.    Welche Maßnahmen werden gesetzt, um die Importe von Soja aus Drittländern einzuschränken?

7.    Wie beurteilen Sie die Umweltfolgen durch den großflächigen Soja-Anbau in Drittländern?

8.    Aus welchen Ländern wird Soja importiert?

9.    Welche Maßnahmen haben Sie gesetzt, damit die Importe nicht aus Südamerika stammen, wo die Regenwälder gerodet werden?