7907/J XXVII. GP

Eingelangt am 22.09.2021
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Anfrage

der Abgeordneten Douglas Hoyos-Trauttmansdorff, Kolleginnen und Kollegen

an die Bundesministerin für Landesverteidigung

betreffend Kosten Eröffnung Checkpoint MaHü

 

Vergangenen Mittwoch, 15. September 2021, war es soweit: Der Bundesheer-Shop mitten auf der Wiener Mariahilfer Straße wurde eröffnet. "Shop" ist vielleicht die falsche Bezeichnung, denn es gibt dort eigentlich nichts zu kaufen. Dafür aber ein Informationsbüro, in welchem das Bundesheer als Arbeitgeber beworben werden soll. Der "Checkpoint MaHü" soll laut Aussagen der Verteidigungsministerin Tanner das Bundesheer als "attraktiven Arbeitgeber" bewerben.  (https://www.kleinezeitung.at/politik/innenpolitik/6034190/Checkpoint-MaHue_Der-BundesheerShop-in-dem-es-nichts-zu-kaufen-gibt)

Die Eröffnung war selbstverständlich nicht einfach nur eine Eröffnung, sondern auch noch durchaus spektakulär. Vier Soldaten seilten sich mitten auf der Mariahilfer Straße ab, um Ministerin Tanner eine Schere zu reichen, die damit das Band durchschneiden konnte. Hintergrundmusik war übrigens die Titelmelodie zum Film "Mission Impossible". Offiziell wird der "Checkpoint MaHü" als eine "Information-und Beratungsstelle" bezeichnet, die an einer Karriere beim Bundesheer interessiert sind. Ziel ist es, "das Bundesheer moderner zu machen" und "in die Mitte der Gesellschaft" zu bringen. Gerade für Laufkundschaft soll die Location gedacht sein, bisher gab es nur eine vergleichbare Info-Stelle im 21. Bezirk. Praktisch ist, dass das Gebäude Teil der Stiftskaserne, also Heereseigentum ist.

Betrieben und betreut wird diese Informelle vom Heerespersonalamt. Das Konzept sieht vor, auf mehreren, 24 Stunden eingeschalteten Bildschirmen in einem großen, weiß gehaltenen Raum, Bilder von Einsätzen und Übungen zu zeigen, um die Zuseher_innen fürs Heer zu begeistern. Zu kaufen gibt es nichts, jedoch kann via Webshop die Option "click&collect" ausgewählt werden und dann auf der Mariahilfer Straße abgeholt werden.

Der Checkpoint ist nicht gewinnbringend ausgerichtet und finanzielle Mittel, die dem Heer ja an allen Ecken und Enden fehlen, wurden hier nicht nur für die Eröffnung gebraucht.

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende

Anfrage:

 

  1. Wie hoch waren die Kosten der Eröffnung des Checkpoint? Bitte um genaue Auflistung der Posten, inklusive Vorbereitung.
  2. Wie hoch war der Personalaufwand für die Eröffnung?
  3. Wie hoch war der Personalaufwand für die Planung und Vorbereitung der Eröffnung?
    1. Wer trug hier die Verantwortung?
  1. Seit wann ist das Projekt "Checkpoint MaHü" schon in Planung?
  2. Wie hoch werden die laufenden Kosten für den "Checkpoint Mahü" monatlich sein? Bitte um genaue Auflistung der Posten.
  3. Wie viele Mitarbeiter_innen hat der Checkpoint und in welchen Positionen sind diese? 
  4.  
    1. Wurden diese extra eingestellt?

                                          i.    Wenn nein, welche Positionen hatten diese vorher inne?

  1. Wenn das konkrete Ziel ist, mehr Personen für eine Karriere beim Heer zu begeistern, wie gedenken Sie, den Erfolg des Checkpoints zu messen?
  2. Welche Maßnahmen werden – vor allem auch innerhalb des neuen Checkpoints – gesetzt, um auch mehr Frauen für eine Karriere beim Heer zu begeistern?
  3. Wie genau sehen die Konzepte und Maßnahmen aus, mit denen Passanten informiert und überzeugt werden, sich fürs Heer zu interessieren?
  4. Was ist konkret damit gemeint, das "Bundesheer moderner machen" zu wollen und inwiefern trägt der Checkpoint MaHü dazu bei?
  5. Welche Informationsstellen gab es bisher?
    1. Welche Neuerungen gibt es in dieser im Vergleich zu den anderen?
  1. Mit wie viel Zuwachs an Interessenten wird gerechnet?
    1. Ab welchem Zuwachs zahlt sich die investierte Summe für das Bundesheer aus?