8072/J XXVII. GP

Eingelangt am 29.09.2021
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Anfrage

 

des Abgeordneten Zanger

und weiterer Abgeordneter

an die Bundesministerin für Landesverteidigung

betreffend Feuerwehreinsatz Nordmazedonien

 

Die "Kleine Zeitung" vom 12.08.2021 berichtete:
„Da kommen 50 Meter hohe Feuerwalzen

Erwin Grangl ist Einsatzleiter der Feuerwehr bei der MotoGP in Spielberg. Zwischen den Rennen reiste er nach Nordmazedonien und berichtet von „unglaublichen Zuständen“.

Die zwei MotoGP-Rennen am Red Bull Ring sind für die Murtaler Feuerwehren eine besondere Herausforderung. An acht von 14 Tagen müssen Feuerwachen geschoben werden, 120 Einsatzkräfte sind mit 15 Fahrzeugen und zwei Lösch-Quads in jeweils Zwölf-Stunden-Schichten im Einsatz.

Dazu gibt es „Back-Up-Mannschaften“, die etwa im Falle einer Corona-Infektion einspringen. Der Einsatz in Spielberg ist perfekt organisiert, nichts wird dem Zufall überlassen.

Und doch verläuft heuer alles ganz anders, als geplant. Wie berichtet sind steirische und niederösterreichische Feuerwehrleute im Brandeinsatz in Nordmazedonien, kämpfen dort gegen unvorstellbare Verwüstung an.

Auch ein Team aus dem Bereichsfeuerwehrkommando Knittelfeld ist vor Ort im Einsatz. Erwin Grangl, Einsatzleiter am Red Bull Ring und stellvertretender Landesbranddirektor, flog noch vor dem ersten Rennen zu seinen Kameraden. „Samstag bin ich direkt vom Ring nach Wien zum Flughafen gefahren, eine Sondermaschine brachte uns nach Nordmazedonien“, erzählt der erfahrene Feuerwehrmann.

Was er dort zu sehen bekommen hat, ist schwer in Worte zu fassen. „Es ist einfach ein Wahnsinn. Die Menschen vor Ort leben in unglaublich ärmlichen Verhältnissen. 3000 Hektar brennen und die Feuerwehrleute dort haben nicht mehr als Schaufel und Krampen.“

Das einzige Feuerwehrauto sei gute 60 Jahre alt, Schläuche gibt es keine. „Wenn man das sieht, wird man erst dankbar für unser Feuerwehrsystem in Österreich.“ 300.000 Liter Löschwasser wurden bereits auf einen brennenden Berg gebracht. „Eine gigantische Leistung aller. Man kann der Mannschaft nur immer wieder Danke sagen, es ist großartig, was sie leistet.“ Grangl selbst ist bereits zurück im Murtal, am Donnerstag startet der zweite MotoGP-Einsatz. Einige Kameraden haben extra Urlaub genommen, von Nordmazedonien geht es direkt zum Red Bull Ring.

Neun Feuerwehrmänner aus dem Murtal sind aktuell noch im Brandeinsatz, ein weiteres Team wäre vorgesehen gewesen, ist aber bei der MotoGP unentbehrlich.

Zugskommandant Peter Hopf wird aber ein weiteres Mal nach Nordmazedonien reisen, um zu helfen. Und diese Hilfe ist dringend nötig, wie Grangl schildert. „Es ist extrem trocken, heiß und windig. Da kommen 50 Meter hohe Feuerwalzen auf dich zu, man muss extrem aufpassen.“ Ein Murtaler Feuerwehrmann wurde bei dem Einsatz sogar verletzt, er befindet sich im UKH Graz und ist auf dem Weg der Besserung.“

 

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an die Bundesministerin für Landesverteidigung folgende

 

Anfrage

1.    Gab es mit den Feuerwehren, die in Nordmazedonien im Einsatz waren, vorab Gespräche von Seiten Ihres Ressorts?

2.    Wenn ja mit wem?

3.    Wenn ja, worüber?

4.    Wurde mit diesen Feuwehren eine Unterstützung durch das Österreichische Bundesheer besprochen?

5.    Wenn ja, wie hätte diese Unterstützung aussehen sollen?

6.    Wenn ja, warum ist diese dann nicht erfolgt?

7.    Wer hat dies entschieden?