8101/J XXVII. GP

Eingelangt am 01.10.2021
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Anfrage

der Abgeordneten Mag. Martina Künsberg Sarre, Kolleginnen und Kollegen

an den Bundesminister für Bildung‚ Wissenschaft und Forschung

betreffend Sentinel-Schulen und Abwasseranalysen

 

Am 25. August 2021 hat der Bildungsminister im Rahmen einer Pressekonferenz erklärt, dass das epidemiologische Krisenmanagement in den Schulen auf vier Säulen fußt. Neben einem Test-System inkl. Sicherheitsphase sowie Luftreinigern als Akutmaßnahme wurden hier auch regelmäßige Abwasseranalysen sowie das Heranziehen sog. Sentinel- bzw. Wächter-Schulen angekündigt. Die Abwasseranalyse soll ab September zweimal wöchentlich an 116 Kläranlagen stattfinden, die so verteilt sein sollen, dass 75% der Schüler_innenpopulation abgedeckt sind. Was die Wächter-Schulen anbelangt, wurde an 300 Schulen in ganz Österreich je eine Klasse herausgegriffen, die im Rahmen einer Prävalenzstudie das ganze Schuljahr über einen PCR-Spültest pro Woche auf freiwilliger Basis macht. Dadurch soll das Infektionsgeschehen beobachtet und Clusterbildungen frühzeitig vorgebeugt werden. Zu den Schulen und ihrer Auswahl ist wenig bekannt, genauso wie über die Kosten dieser Maßnahmen und die konkreten Ergebnisse.

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende

Anfrage:

 

  1. Nach welchen Kriterien wurden die 300 Sentinel-Schulen ausgewählt und um welche Schulen handelt es sich konkret (bitte um Aufschlüsselung nach Schulform und Bundesland)?
    1. Werden diese Informationen transparent veröffentlicht?
    2. Wenn ja, wann und wo?
    3. Wenn nein, warum nicht?
  1. Welche Kosten fallen bei einem PCR-Test pro Woche und Schüler_in im ersten Schulsemester voraussichtlich an und wie viel Budget ist für diese Maßnahme insgesamt vorgesehen?
  2. Wo werden die Ergebnisse der Testungen der Wächterschulen veröffentlicht?
    1. Wie oft werden diese veröffentlicht und wann jeweils?
    2. Wenn diese nicht veröffentlicht werden, warum nicht?
  1. Wo und wann werden die Ergebnisse der Abwasseranalysen aus den 116 herangezogenen Kläranlagen jeweils transparent veröffentlicht?
  2. Wie wird dem Aspekt Rechnung getragen, dass solche Abwasseranalysen nicht nur das Infektionsgeschehen an Schulen erfassen, sondern immer auch das der umliegenden Region?
  3. Inwiefern dienen also diese Abwasseranalysen, die über den Schulbereich hinausgehen, als Handlungsgrundlage für die Verschärfung bzw. Lockerung von Maßnahmen an Schulen und welche konkreten Schwellenwerte werden hier angewandt?
  4. Für welchen Zeitraum ist die regelmäßige Abwasseranalyse geplant?
  5. Mit welchen Kosten ist für die Abwasseranalysen zu rechnen und aus welchem Budgettopf werden diese finanziert?