8117/J XXVII. GP
Eingelangt am 05.10.2021
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Anfrage
des Abgeordneten Mag. Gerhard Kaniak
und weiterer Abgeordneter
an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz
betreffend WHO empfiehlt Medikament zur Vorbeugung von Covid-19
Die „Presse“ berichtete am 24.9.2021 in ihrem Online-Medium folgendes:
„WHO empfiehlt Medikament zur Vorbeugung von Covid-19
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt erstmals ein Medikament als Vorbeugung gegen eine schwere Covid-19-Erkrankung bei infizierten Risikopatienten. Sie verweist auf Studien, wonach die Antikörper-Kombination aus Casirivimab und Imdevimab von der US-Firma Regeneron und dem Schweizer Unternehmen Roche deren Überlebenschancen verbessern kann. Die WHO veröffentlichte ihre neue Empfehlung am Freitag im "British Medical Journal".
In Deutschland wird diese Antikörper-Kombination bereits in speziellen Fällen für Corona-Patienten eingesetzt. Viele Länder, die selbst keine Risikobewertungen machen können, warten aber auf solche WHO-Empfehlungen. Auch Hilfsorganisationen setzen in der Regel nur von der WHO empfohlene Mittel ein.
Empfehlung bei Vorerkrankungen
Die WHO empfiehlt nun die Gabe der Mittel bei Corona-Patienten mit Vorerkrankungen, die deshalb Gefahr laufen, schwer an Covid-19 zu erkranken und dann auf Intensivstationen behandelt werden müssten. Ebenso sollen bereits schwer Erkrankte damit behandelt werden, die keine Antikörper gegen Covid-19 haben.
Herausforderung seien die hohen Kosten und die knappe Produktion, so die WHO. Deshalb werde mit Roche über niedrigere Preise, eine mögliche Schenkung und eine faire Verteilung in aller Welt verhandelt. Die WHO setzte sich dafür ein, dass auch anderen Herstellern die Produktion ermöglicht wird, damit billigere Varianten der Mittel auf den Markt kommen.
Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen berichtete, Regeneron habe bereits in mindestens elf ärmeren Ländern Patentanträge gestellt. Sie forderte das Unternehmen auf, auf die Durchsetzung von Patenten in ärmeren Ländern zu verzichten. "Es ist einfach nicht fair, dass Menschen, die in ärmeren Ländern leben, keinen Zugang zu diesen Covid-19-Medikamenten, die das Todesrisiko senken, haben, nur weil Pharmafirmen das Monopol haben und hohe Renditen wollen", sagte Elin Hoffmann Dahl von Ärzte ohne Grenzen. Zudem habe Regeneron für die Entwicklung öffentliche Gelder erhalten. Nach Informationen der Organisation wird das Mittel etwa in Deutschland für 2000 Dollar (1700 Euro) und in Indien für 820 Dollar angeboten.“
https://www.diepresse.com/6038216/who-empfiehlt-medikament-zur-vorbeugung-von-covid-19
In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz nachstehende
ANFRAGE
1. Welche Stellungnahme geben Sie betreffend der Empfehlung der WHO ab, wonach die Antikörper-Kombination aus Casirivimab und Imdevimab im Artikel erwähnten Medikament zur Vorbeugung von Covid-19 angewandt werden soll?
2. Kennen Sie dieses Medikament und befürworten Sie eine Behandlung mit diesem?
3. Wenn nein, warum nicht?
4. Wenn ja, wann wird dieses Medikament in Österreich zugelassen?
5. Wann wird dieses Medikament in Österreich zugänglich sein?
6. Welche Bedeutung messen Sie diesem Medikament hinsichtlich der Beendigung der Covid-19-Pandemie bei?
7. Wurde dieses Medikament bereits auch in Österreich angewandt?
8. Wenn ja, welche Erfolge wurden damit erzielt?
9. Welche Maßnahmen setzen Sie, damit dieses Medikament in Österreich günstig und bedarfsdeckend angeboten werden kann?
10. Welche Auswirkungen auf die Impfkampagne erwarten Sie sich von der Zulassung bzw. einem öffentlichen Zugang zu diesem Medikament in Österreich?
11. Welche Auswirkungen auf verbleibende Covid-19-Maßnahmen erwarten Sie sich von einer Zulassung bzw. einem öffentlichen Zugang zu diesem Medikament in Österreich?
12. Welche Auswirkungen auf die Covid-19-Pandemie erwarten Sie sich von einer Zulassung bzw. einem öffentlichen Zugang zu diesem Medikament in Österreich?