8118/J XXVII. GP
Eingelangt am 05.10.2021
Dieser Text wurde elektronisch übermittelt. Abweichungen vom Original sind
möglich.
Anfrage
des Abgeordneten Mag. Gerhard Kaniak
und weiterer Abgeordneter
an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz
betreffend EU-Vertrag: Covid-19-Therapeutika
Die „Kleine Zeitung“ berichtete am 28.7.2021 in ihrem Online-Medium folgendes:
„EU unterschreibt Vertrag/Sotrovimab: Kommt jetzt ein Medikament gegen Covid?
Derzeit werden einige Medikamente, die bei einer Infektion mit dem Coronavirus zum Einsatz kommen könnten, erforscht. Die EU-Kommission schloss nun einen ersten Rahmenvertrag ab. Bis Oktober will man mehrere Medikamente zulassen.
Die EU-Kommission hat einen Rahmenvertrag mit der Pharmafirma GlaxoSmithKline unterschrieben, um ein Medikament gegen Corona zu beschaffen. 16 EU-Länder beteiligen sich an der Ausschreibung für den Kauf des Mittels Sotrovimab für voraussichtlich 220.000 Behandlungen, wie die Brüsseler Behörde am Mittwoch mitteilte. Das Medikament wird derzeit von der EU-Arzneimittelbehörde EMA geprüft. Es kann den Angaben zufolge zur Behandlung bei leichten Symptomen verwendet werden.
Schwere Verläufe verhindern
Patienten die keinen zusätzlichen Sauerstoff benötigten, aber ein hohes Risiko für einen schweren Covid-19-Verlauf hätten, könnten von der Behandlung profitieren. Laufende Studien deuteten darauf hin, dass eine frühzeitige Behandlung die Zahl der notwendigen Krankenhaus- oder gar Intensivstationsaufenthalte reduzieren könnte. Gemäß dem Vertrag können die EU-Staaten Sotrovimab erwerben, sobald es entweder in dem betreffenden Land eine Notfallgenehmigung oder eine bedingte Marktzulassung der EMA erhalten hat.
Derzeit durchläuft das Medikament eine fortlaufende Prüfung bei der Europäischen Arzneimittel-Agentur. Konkret steht eine Zulassung für Erwachsene und Jugendliche ab 12 Jahren im Raum.
Die EU-Kommission hatte Ende Juni bereits bekannt gegeben, dass sie fünf vielversprechende Corona-Medikamente im Blick hat, darunter Sotrovimab. Vier der Mittel enthalten sogenannte monoklonale Antikörper. Diese werden im Labor hergestellt und sollen das Virus nach einer Infektion außer Gefecht setzen. Ein weiteres Medikament mit dem Namen Olumiant reduziert die Aktivität des Immunsystems und soll eigentlich gegen Rheuma helfen. Die Hoffnung ist, dass die entzündungshemmende Wirkung auch bei schweren Covid-19-Verläufen hilft.
Weitere Zulassungen bis Oktober angedacht
Stella Kyriakides, Kommissarin für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, sagte: „In unserer EU-Strategie für Covid-19-Therapeutika haben wir uns verpflichtet, bis Oktober mindestens drei neue Therapeutika zuzulassen. Jetzt haben wir einen zweiten Rahmenvertrag abgeschlossen, der den Patienten die Behandlung mit monoklonalen Antikörpern ermöglicht. Neben Impfstoffen werden sichere und wirksame Therapeutika eine zentrale Rolle bei der Rückkehr Europas zu einer neuen Normalität spielen.“
Präklinische Daten deuten darauf hin, dass der monoklonale Antikörper, der bei Sotrovimab zum Einsatz kommt, das Potenzial hat, sowohl den Eintritt des Virus in gesunde Zellen zu blockieren als auch infizierte Zellen zu beseitigen. Der Antikörper bindet an einen Molekülabschnitt auf SARS-CoV-2, das auch bei SARS-CoV-1 (dem Virus, das SARS verursacht) vorkommt. Sotrovimab, wurde außerdem so entwickelt, dass es eine hohe Konzentration in der Lunge erreicht, um eine optimale Penetration in das von SARS-CoV-2 betroffene Atemwegsgewebe zu gewährleisten.“
https://www.kleinezeitung.at/lebensart/gesundheit/6014094/EU-unterschreibt-Vertrag_Kommt-jetzt-ein-Medikament-gegen-Covid
In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz nachstehende
ANFRAGE
1. Hat sich Österreich bei diesem, im Artikel angesprochenen Rahmenvertrag der EU-Kommission mit der Pharmafirma GlaxoSmithKline beteiligt bzw. an diesem mitgewirkt?
2. Wenn ja, inwiefern und welcher Standpunkt wird diesbezüglich von Österreich vertreten?
3. Wenn nein, warum nicht?
4. Was ist der genaue Inhalt dieses Vertrags?
5. Hat sich Österreich an der Ausschreibung für den Kauf des Therapeutikums Sotrovimab für voraussichtlich 220.000 Behandlungen beteiligt bzw. an dieser mitgewirkt?
6. Wenn ja, inwiefern?
7. Wenn nein, warum nicht?
8. Was ist der genaue Inhalt dieser Ausschreibung?
9. Ist es von Ihnen bzw. Ihrem Ministerium vorgesehen, dass Österreich einen Teil dieser 220.000 Behandlungen des Therapeutikums Sotrovimab beziehen wird bzw. soll?
10. Wenn ja, welche Regelungen gibt es dafür?
11. Wenn nein, warum nicht?
12. Wenn ja, welches Budget ist für die Anschaffung dieser Behandlungen in diesem Zusammenhang vorgesehen?
13. Welche dieser im Artikel angesprochenen fünf Therapeutika werden gerade von der EMA geprüft?
14. Welche dieser im Artikel angesprochenen fünf Therapeutika wurden bisher von der EMA zugelassen?
15. Ist die Zulassung dieser im Artikel angesprochenen fünf Therapeutika in Österreich vonseiten Ihres Ministeriums beabsichtigt?
16. Wenn nein, warum nicht?
17. Welche anderen Covid-19-Therapeutika befinden sich in der EU im Zulassungsverfahren?
18. Wurden von der EU-Kommission ähnliche Rahmenverträge mit anderen Pharmafirmen geschlossen?
19. Wenn ja, welche?
20. Hat sich Österreich in diesem Zusammenhang an einem dieser Rahmenverträgen beteiligt bzw. an diesem mitgewirkt?
21. Wenn ja, inwiefern und welcher Standpunkt wird diesbezüglich von Österreich vertreten?
22. Wenn nein, warum nicht?
23. Was ist der genaue Inhalt dieser Verträge?
24. Gab es bereits ähnliche Ausschreibung für den Kauf eines anderen Covid-19-Therapeutikums?
25. Wenn ja, welche?
26. Wenn ja, hat sich Österreich daran beteiligt?
27. Wenn ja, welches Budget ist für die Anschaffung dieser Behandlungen in diesem Zusammenhang vorgesehen?
28. Welche Covid-19-Therapeutika befinden sich in Österreich im Zulassungsverfahren?
29. Was ist der Stand dieser Verfahren?