8232/J XXVII. GP

Eingelangt am 13.10.2021
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ANFRAGE

 

des Abgeordneten Peter Schmiedlechner

und weiterer Abgeordneter

an die Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie

 

betreffend Verschmutzung der Weiden und Almen

 

 

Durch freiheitsbeschränkende Maßnahmen im Zuge der Coronakrise, wie dem Schließen vieler Freizeiteinrichtungen, suchten viele Sportler Alternativen. Der innerösterreichische Tourismus nahm durch das Schließen der Grenzen weiter zu. Unsere wunderschöne Natur erwies sich in dieser Situation als attraktive Alternative für alle Erholungssuchenden. Durch einige schwarze Schafe droht diese Naturpracht jedoch zu verkommen:

Viele verhalten sich rücksichtsvoll, aber nicht alle. So landen Jausen- und Getränkeverpackungen oft in der Wiese, zum Nachteil von Weide- und Wildtieren. Durch die UV-Strahlung der Sonne wird beispielsweise Plastik spröde und zersplittert.“[1]

 

Der Müll auf unseren Weiden und Almen stellt eine Gefahr für Nutz- und Wildtiere dar:

 

„Die Tiere können sich Schnittverletzungen zufügen, bleiben mit dem Kopf oder den Beinen in verrosteten Blechdosen stecken. Sehr ungünstig sind auch Aludosen, die häufig durch Erntegeräte zerschnitten werden, wodurch es zu Verletzungen im Maul und im Darmbereich kommt“, erklärt Gerald Stögmüller, Fütterungsreferent der Landwirtschaftskammer Niederösterreich. Geschredderte Dosen, die gefressen werden, würden oft auch zu Verdauungsproblemen führen.[2]

 

Es bleibt nunmehr an den Bäuerinnen und Bauern den Müll einzusammeln und so auch vorbeugend zu wirken. Tatsächlich wäre es aber viel mehr die Aufgabe der Verursacher ihren Müll einzusammeln und keinen Hundekot auf den Weiden und Almen zu hinterlassen. Der absolute Großteil der Freizeitnutzer verhält sich sehr vorbildlich und entsorgt Abfälle im nächsten Mülleimer entlang des Wanderweges. Leider passiert es, dass diese rasch voll sind und nicht oft genug ausgelehrt werden können. Durch Wind und Wildtiere verteilt sich dann der Abfall in der Landschaft und zerstört das Idyll. Diese Verschmutzung ist nicht nur ein Problem für die Landwirte, sondern ein Umweltschutzproblem.

 

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie folgende

 

 

 

 

Anfrage

 

1.    Welche Maßnahmen werden gesetzt, damit die Freizeitnutzer die Weiden und Almen nicht verschmutzen?

2.    Wird das Problem mit der Verschmutzung österreichweit beobachtet?

3.    Gibt es Gegenden, wo die Verschmutzung verstärkt vorkommt?

a.    Falls ja, welche Gegenden sind es?

b.    Falls ja, was wird dagegen gemacht?

c.    Falls ja, wie oft kommt dadurch zu Tierleid (Verletzungen, Tod)?

d.    Falls ja, wer kommt für den angerichteten Schaden auf (Behandlung, Tierarzt oder Tod)?

e.    Falls ja, wie wird der Mehraufwand der Bäuerinnen und Bauern berücksichtigt?

4.    Wie oft kommt es zu Verletzungen bei

a.    den Nutztieren,

b.    den Wildtieren

durch Abfall auf den Weiden und Almen?

5.    Welche Art von Abfall findet man besonders häufig in der Landschaft?

6.    Wer ist zuständig für die Aufstellung von Mülleimern entlang von Wander-, Spazier- und Radwegen?

7.    Wie oft sollten die Mülleimer auf den Wanderwegen entleert und gereinigt werden?

8.    Wer ist verantwortlich, falls die Mülleimer auf den Wanderwegen nicht oft genug geleert werden und es zur Verschmutzung der Landschaft kommt?

9.    Was unternimmt Ihr Ressort, damit es genügend Abfalleimer gibt und diese auch rechtzeitig geleert werden?

 



[1] https://noe.orf.at/stories/3120376/

[2] https://noe.orf.at/stories/3120376/