8439/J XXVII. GP
Eingelangt am 04.11.2021
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ANFRAGE
des Abgeordneten Peter Schmiedlechner
und weiterer Abgeordneter
an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz
betreffend Brennholz von heimischen Waldbauern unterstützen
Das Brennholz ist aufgrund der Corona-Wirtschaftskrise teurer geworden. Aber was bekommt der Konsument für den höheren Preis? Wie der Store-Check der LK Steiermark herausgefunden hat: schlechte Qualität und ungewisse Herkunft.
Die Store-Checker stellt fest:[1]
· Die Herkunft wird verschwiegen und erst auf Nachfrage bekanntgegeben. Im Waldland Steiermark kommt Brennholz in Baumärkten paradoxerweise aus Balkanländern und Osteuropa, nur äußerst selten aus dem Holzland Steiermark.
· Importiertes Brennholz ist zum Heizen überwiegend zu nass – man riskiert sogar Kamin-Schäden.
· Preise für ausländisches, zu feuchtes Holz haben im Jahresabstand, im Gegensatz zu heimischem, entsprechend trockenem und ofenfertigem Brennholz, aus unerklärlichen Gründen saftig angezogen.
Die Herkunft des Holzes ist für die Kundinnen und Kunden nicht ersichtlich. Auf Nachfrage erfährt man, dass der Großteil aus anderen europäischen Ländern stammt. Dabei hätten wir heimisches Holz und unsere Waldbauern bräuchten in dieser Wirtschaftskrise jede Unterstützung. Das heimische Brennholz hat deutlich bessere Qualität und würde sich, weil die Heiz- und Brenneigenschaften deutlich besser sind, für die Konsumentinnen und Konsumenten rentieren. Das Brennholz aus dem Ausland ist oft nicht nur zu nass, sondern hat durch die langen Transportwege einen viel schlechteren ökologischen Fußabdruck als die heimische Ware.
Eine Aufklärung der Verbraucher über die Maßeinheiten und die Qualitäten von Holz wäre wünschenswert und für die Waldbauern und die Käufer vom Vorteil. „Gemäß österreichischer Handelsusancen wird Brennholz üblicherweise mit der Maßeinheit ‚1 Raummeter‘ angeboten. Der Einkaufstest der Landwirtschaftskammer zeigt, dass 85 Prozent der angebotenen Ofenholz-Kisten in Baumärkten ein Mengenmaß zwischen 0,85 und 0,9 Raummeter aufweisen.“[2] Damit sind die Preise für die Konsumentinnen und Konsumenten schwer vergleichbar, die Qualität (wie nass das Holz ist und welche Brenneigenschaften es hat) ist für den Kunden auch nicht sofort erkennbar. Hier müsste noch viel Aufklärungsarbeit seitens der zuständigen Ressorts (BMLRT und BMSGPK) geleistet werden.
In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz folgende
Anfrage
1. Wie viel Brennholz wird jährlich in Österreich benötigt? (Bitte um eine Aufstellung für die letzten fünf Jahre.)
2. Woher wird Brennholz nach Österreich importiert? (Bitte um eine Aufstellung der letzten fünf Jahre und der Mengen aus den einzelnen Ländern.)
3. Wie viel Brennholz könnten unsere heimischen Waldbauern liefern?
4. Wie viel heimisches Brennholz wurde in den letzten fünf Jahren abgesetzt?
5. Wie hat sich die Selbstversorgung mit Brennholz in Österreich langfristig entwickelt?
6. Welche Maßnahmen werden gesetzt, um das heimische Brennholz in den Märkten zu forcieren?
7. Wird es eine Kampagne zur Unterstützung der regionalen/heimischen Brennholzproduktion und zur Aufklärung der Konsumentinnen und Konsumenten über die heimische Brennholzproduktion und ihre Vorteile geben?
a. Falls ja, wann und in welcher Form?
b. Falls nein, warum nicht?