8511/J XXVII. GP
Eingelangt am 11.11.2021
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Anfrage
der Abgeordneten Mag. Martina Künsberg Sarre, Kolleginnen und Kollegen
an den Bundesminister für Bildung‚ Wissenschaft und Forschung
betreffend Alternatives Pflichtfach Ethik
Seit dem Schuljahr 2021/22 gibt es ab der Sekundarstufe II, also in den allgemeinbildenden höheren Schulen sowie berufsbildenden mittleren und höheren Schulen inklusive aller Sonderformen, Kollegs, Abendschulen für Berufstätige etc. Ethik-Unterricht als neues alternatives Pflichtfach. Besuchen müssen den Ethik-Unterricht nur all jene, die sich entweder vom Religionsunterricht abmelden oder ohne religiöses Bekenntnis sind. NEOS haben sich dafür stark gemacht, statt eines konfessionellen Religionsunterrichts einen Ethik- und Religionenunterricht für alle Kinder und Jugendlichen einzuführen. Denn ein sachlicher und neutraler Ethik- und Religionenunterricht kann passend zu unserer zunehmend fragmentierten Gesellschaft Werte aus einer Perspektive vermitteln, die von demokratischen Grundvorstellungen getragen und von einer skeptischen, kritisch hinterfragenden Position begleitet ist. Auch wenn die eigene Religion Privatsache sein sollte, ist die Auseinandersetzung mit Religionen im schulischen Kontext notwendig, um wechselseitiges Verständnis und gesellschaftliche Integration zu stärken. Ein Unterrichtsfach „Ethik und Religionen“ als wichtiger Träger für eine pluralistische, offene und demokratische Gesellschaft, könnte hier einen ganz wesentlichen Beitrag leisten.
Stattdessen hat sich die Regierung dazu entschieden, lediglich denjenigen Schüler_innen verpflichtenden Ethikunterricht zuteilwerden zu lassen, die nicht am Religionsunterricht teilnehmen. Wir möchten wissen, wie dieses Angebot angenommen wird und welche Auswirkungen es auf den Besuch des konfessionellen Religionsunterrichts hat.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende