8623/J XXVII. GP

Eingelangt am 17.11.2021
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Anfrage

 

 

des Abgeordneten Kainz

und weiterer Abgeordneten

an die Bundesministerin für Landesverteidigung

betreffend Blackout Vorsorge des Österreichischen Bundesheeres

 

Das Risiko für lange andauernde, flächendeckende Stromausfälle, sogenannte Blackouts, steigt in Österreich. Um im Falle eines Blackouts trotzdem handlungsfähig zu bleiben, investiert das Österreichische Bundesheer viel Geld und Know-how in seine Autarkie und in die Schaffung moderner, unabhängiger Sicherheitsinseln.

 

Durch fehlendes Budget wurde die Autarkie des Österreichischen Bundesheeres aber leider lange Zeit vernachlässigt. Nun wird mit rund 20 Millionen Euro pro Jahr aber wieder eben genau darin wieder mehr investiert. „Bis 2025 werden unsere 100 wichtigsten Liegenschaften so adaptiert, dass sie zumindest eine 14-tägige Autarkie erreichen“, so Generalmajor Hofbauer. „Dabei geht es nicht nur um elektrische Energie, also den Strom, sondern auch um die Wasserversorgung, um den Betrieb der Küchen und der Sanitärbereiche sowie um die Bevorratung von Lebensmitteln. Natürlich müssen auch die Sanitätsversorgung, Heizmöglichkeiten im Winter sowie die militärische Kommunikation beachtet werden“, spricht Generalmajor Hofbauer weiter.

 

Die ersten Maßnahmen zur Erhöhung der Autarkie konnten dieses Jahr auch bereits umgesetzt werden: Seit heuer wird beispielsweise das Konzept einer „Verpflegungsreserve“, einer von Lieferanten unabhängigen Verpflegung, in neun Kasernen des Bundesheeres für 7.800 Personen betrieben. Dabei soll es möglich sein, zwei Wochen ohne tägliche Versorgung aus der zivilen Wirtschaft durchzuhalten.

 

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an die Bundesministerin für Landesverteidigung folgende

 

 

 

Anfrage

 

1.    Für welche 100 Liegenschaften des Bundesheeres soll zumindest eine 14-tägige Autarkie erreicht werden? Bitte um Auflistung.

2.    Wie viele der 100 wichtigsten Liegenschaften sind bereits jetzt für zumindest 14 Tage autark? Bitte um Auflistung.

3.    Welche Maßnahmen müssen pro Liegenschaft gesetzt werden, um eine 14-tägige Autarkie zu erreichen? Bitte um detaillierte Erläuterung pro Liegenschaft.

4.    Wie viel Budget wird für den Ausbau der Autarkie der 100 wichtigsten Standorte des Bundesheeres bis 2025 insgesamt veranschlagt?

5.    In welchen Etappen werden die Liegenschaften ausgebaut? Bitte um Erläuterung wann bei den 100 Liegenschaften jeweils voraussichtlich eine 14-tägige Autarkie erreicht wird.

6.    Welche Energieversorgung (Notstromaggregat, Photovoltaik,...) ist für die Liegenschaften jeweils geplant?

7.    Wie wird die Wasserversorgung der Liegenschaften sichergestellt?

8.    Wie wird die Kommunikation im Bereich des Militärs im Falle eines Blackouts sichergestellt?

9.    Welche Maßnahmen wurden bereits für den Fall eines Blackouts umgesetzt?

10. Welche weiteren Maßnahmen sind im Bereich des Österreichischen Bundesheeres für die Blackout Vorsorge geplant?

11. Welche neun Kasernen werden im Rahmen des Konzepts der „Verpflegungsreserve“ versorgt?
a.) Sind alle 9 Standorte auch Stadtorte für eine Sicherheitsinsel?
b.) Falls alle 9 Standorte auch als Sicherheitsinseln strukturiert werden, wann werden die restlichen 3 Standorte, welche bereits für den Ausbau als Sicherheitsinsel festgelegt wurden, im Rahmen der „Verpflegungsreserve“ versorgt?

12. Wie sieht das Konzept der „Verpflegungsreserve“ konkret aus?

13. Wie viel hat die Umstellung der neun Kasernen auf die „Verpflegungsreserve“ insgesamt gekostet?

14. Welche anderen Kasernen sollen künftig mittels der „Verpflegungsreserve“ versorgt werden? Bitte um Auflistung.

a.) Wann soll dies jeweils umgesetzt werden?
b.) Wie viel wird die Umsetzung pro Standort schätzungsweise kosten?