8659/J XXVII. GP

Eingelangt am 18.11.2021
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Anfrage

 

des Abgeordneten Erwin Angerer

und weiterer Abgeordneter

an die Bundesministerin für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort

betreffend Österreich-Pavillon EXPO 2020

 

Seit Anfang Oktober 2021 findet in Dubai die EXPO 2020 statt, die aufgrund der COVID-19-Pandemie verschoben wurde (ursp. 20.10.2020 – 03.04.2021, nunmehr 01.10.2021 – 31.03.2022). Mit weiteren rund 180 Ländern ist auch Österreich auf der EXPO vertreten und präsentiert sich mit einem eigenen Pavillon auf einem Grundstück von ca. 2.400m2. In unmittelbarer Nachbarschaft zum Österreich-Pavillon befinden sich die Pavillons der Schweiz und Chinas. Laut Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort wurde für den Österreich-Beitrag an der EXPO 2020 ein Gesamtbudget von 16,48 Mio EUR fixiert. Davon werden 75% durch das BMDW getragen.[1]

 

Philipp Schramel, der Projektleiter des österreichischen Pavillons, erklärte in einem Interview mit dem Kurier, dass Österreich versuche, mit Reduktion zu punkten, wohingegen andere Länder auf opulente Darbietungen setzten. Auch optisch erinnert der Pavillon kaum ans österreichische Alpenland, 38 Betonkegel beschichtet mit Lehm stehen im Fokus: „Manche sagen, die Architektur hat zu wenig mit Österreich zu tun – unser Pavillon polarisiert.“[2] Anders sieht es bei EXPO-Nachbar Schweiz aus, hier wurde auf deutlich mehr ,Nation Branding‘ gesetzt, sodass der Schweizer-Pavillon besonders begehrt für Besuche und Fotos ist (Kostenpunkt rund 15,5 Mio EUR). Bewusst habe man auf Länder-Klischees verzichtet und auf einen schlichten Auftritt gesetzt, erklärte Schramel. Auf der Facebook Seite „Austrians in Dubai“ wird von vielen Nutzern der fehlende Österreich-Bezug des Pavillons kritisiert, zumal dieser mit fast 17 Mio EUR Steuergeldern finanziert wurde.[3]

 

In diesem Zusammenhang stellen die unterfertigten Abgeordneten an die Bundesministerin für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort nachstehende

 

Anfrage

 

1.    Wird der vorab festgelegte Kostenrahmen von rund 17 Mio EUR für die EXPO 2020 eingehalten werden?

1a) Wenn nein, warum nicht, und von welchen Zusatzkosten wird hier ausgegangen?

2.    Sollte der Kostenrahmen nicht ausgenutzt werden, was passiert mit dem möglicherweise übrigbleibenden Differenzbetrag?

3.    Wer steuert die restlichen 25% zum Gesamtbudget für die EXPO 2020 bei?

4.    Wurde der Kostenrahmen aufgrund der Corona-Krise in irgendeiner Form überarbeitet und wenn ja, inwiefern?

5.    Wie setzen sich die einzelnen Kostenpositionen für das Gesamtbudget zusammen (bitte um Aufstellung nach Betrag, Position, Auftragnehmer)?

6.    Wie hoch sind die voraussichtlichen Personalkosten für die EXPO 2020 und wieviel Personal wurde für die EXPO 2020 rekrutiert?

7.    Warum wurde der Österreich-Pavillon so gestaltet, dass ein eindeutiger Österreich-Bezug für Besucher nicht erkennbar ist?

8.    Was geschieht mit dem Inventar des Österreich-Pavillons nach Ende der EXPO 2020?

9.    Was geschieht mit dem Österreich-Pavillon selbst, wird dieser in irgendeiner Form wiederverwendet (Stichwort: Nachhaltigkeit)?

 

 

 



[1] Vgl. EXPO 2020, in https://www.bmdw.gv.at/Themen/International/EXPO/EXPO-Dubai-2020.html (Download vom 11.11.2021).

[2] Schramel 2021, in: https://kurier.at/wirtschaft/karriere/expo-2020-warum-oesterreichs-pavillon-in-dubai-polarisiert/401769690.

[3] Vgl. Austrians in Dubai 2021, in https://www.facebook.com/groups/austrians.in.dubai/.